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Ankunft
1. Tag
2. Tag
3. Tag
Flight Training
4. Tag
5. Tag
 
 
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Sonntag 17. September 2000
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Da ich schon ein paar mal die Erfahrung gemacht habe, dass die meistens Amis nicht wissen wo ihre Nachbarortschaft liegt, frage ich deshalb, in der Annahme, dass er über bessere Ortskenntnis verfügt, an einer Tankstelle den Fahrer eines Feuerwehrfahrzeugs, nach dem weiteren Verlauf der N 70. Nach kurzem Über- legen bekomme ich von ihm den Weg gezeigt und lande prompt auf der falschen Straße.
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Was macht denn der, wenn’s brennt? Wahrscheinlich so lange durch die Gegend eiern, bis er die Rauchsäule sieht, oder im blinden Vertrauen dem Sheriff hinterher heizen. Naja, immerhin gibt’s nach ca. 50 km wieder eine Stichstraße nach Süden, um wieder auf die N 70 zu gelangen.
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Plötzlich, kurz vor einer Ortschaft, stoppt mich auf freier Strecke ein querstehender Streifen- wagen mit seinem vollen Blinklichtprogramm. Weil kein anderes Fahrzeug außer meinem auf der Straße zu sehen ist, frage ich den Sheriff ob etwas passiert sei. Nichts ist passiert, aber die Kirche sei gleich aus, kriege ich zur Antwort. ??!!??. Unterwegs sind mir schon die vielen, regel- recht zugeparkten Kirchen aufgefallen. Es ist Sonntag Vormittag und der geneigten amerikanischen Be-
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völkerung muss wieder eingetrichtert werden, dass, nach den absolut unbezweifelbaren Wor- ten der Bibel, Gott die Erde vor ca. 6000 Jahren erschaffen habe und dem zu Folge ein gewisser Herr Charles Darwin ein armer Irrer gewesen sei. God bless America! Tatsächlich brechen kurze Zeit später ca. 80 bis 100 Fahrzeuge, die um einen größeren Holzbau geparkt waren, auf die Straße. Dank Sheriffs Hilfe werden sie dabei durch mich nicht behindert!
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Etwa zwei Stunden später bewege ich mich in der Südostecke von Oklahoma entlang der texani- schen Grenze auf geschichtsträchtigem Terrain. Hier haben sich zwischen 1861 und 1865 Yankees und Konföderierte gegenseitig die Schädel blutig geschlagen. Viele Gedenksteine erinnern am Rande der Strasse an die diversen Schlachten. Gegen vier Uhr nachmittags komme ich nach knapp 3000 km Gesamtstrecke in meinem Etappenziel Ardmore an.
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Das von Josef für mich gebuchte Motel im Süden der Stadt ist leicht zu finden. Beim Check-In wird sofort die weekly room rate von $ 160,- im Voraus fällig. Ich schleppe mein Gepäck auf die Bude und schäle mich aus den Lederklamotten. Wieder in Zivil gekleidet, telefoniere ich mit Josef und lasse mir den Weg zum Flugplatz, wo er sich gerade aufhält, erklären. 35 km nördlich der Stadt befindet sich der Ardmore Municipal Airport, der für die nächsten 2-3 Wochen mein tägliches Ziel sein wird.
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