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Montag, 14. März 2011

Lousa - Gijon

Der Blick aus dem Fenster bestätigt den gestern vom Kneipenwirt erhaltenen Wetterbericht, alles grau in grau und unablässiger Regen.
Wie gestern Abend schon läuft die Brühe regelrecht in Bächen die abschüssige Straße vor dem Hotel hinunter.
Mit einer geringeren Motivationsstufe als sonst üblich steigen wir auf unsere Mopeds. Von Vorteil ist nur, daß die Vorbereitungen auf die zu erwartende Dauerdusche im Trocknen haben stattfinden können.

Regenstart in Lousa

eisiges Portugal

Bevorzugt auf Schnellstraßen ziehen wir nord- wärts. Nach etwa zwei Stunden Fahrt dringt bei mir der strömende Regen schön langsam durch den Anzug und befeuchtet die darunter liegenden Isolationsschichten, auch die körpereigenen.
Als „angenehm“ ist dieser Zustand bei stellenweise nur vier Grad Lufttemperatur nicht gerade zu bezeichnen.
Von wegen sonnenverwöhntes Südeuropa, „selten so gelacht!“, denke ich mir dabei.


Aber man soll ja nicht ungerecht urteilen, auch in Portugal gibt es Berge mit über tausend Metern und wir haben erst Mitte März. Trotzdem hätte ich hierzulande besseres Wetter erwartet.
Im Gegensatz zu mir hat Christian nicht auf die Mitnahme einer Regenkombi verzichtet.
Er kämpft lediglich gegen Wassereinbruch in seinen Stiefeln.
Dieses Problem löst er mit Plastiktüten als Einlage bei einer Rast an der spanischen Grenze, die wir nach 260 km Nonstop im Regen erreichen.

endlich trocken

Christian hatte vor der Reise schon mit Jesus, einem Motorradhändler aus Gijon, Kontakt aufgenommen. Beide fahren das gleiche GS-Modell mit fast identischer Kilometerleistung (akt. ca. 290.000) und kennen sich bisher nur übers Internet. Jesus hatte schon geschrieben, sich riesig zu freuen, ihn mal persönlich zu treffen. Auf die Ankündigung per SMS heute Abend in der Gegend von Gijon zu sein, kam prompt die Antwort: Treffpunkt 19 Uhr am westlichen Ortsausgang von Cudillero!

Wieder frisch, mit dem um gut 20 Cent günstigeren spanischen Sprit befüllten Tanks, kämpfen wir uns weiter durch den Regen, dem dann aber glücklicherweise nach gut einer Stunde das Wasser ausgeht.
Bei Villablino wird es in unserer Fahrtrichtung allerdings wieder ziemlich schwarz, es gibt aber als Alternative eine weiter westlich gelegene Paßstraße, den Puerto de Leitariegos. Treffer, wir bleiben trocken, das Mistwetter hängt auf der anderen Seite der Berge.


asturische Berge

Etwas zu früh nähern wir uns dem geplanten Treffpunkt. Sich dort hinstellen und warten langweilt, befinden wir einstimmig, die Route wird somit durch Einlegen einiger Schleifchen verlängert.
Pünktlich sind wir vor Ort und Christian bestätigt per SMS nochmals unsere genaue Position.
Keine zwei Minuten später braust Jesus auf den Hof der Tankstelle. Nach dem allseitigen Hallo folgt sofort ein Tachovergleich der beiden. Jesus führt um ca. 300 km (290.100 zu 289.800 km). Auf Christians „morgen werde ich dich über- holen!“ kommt sofort der Konter von Jesus: „Nein, morgen werden wir zusammen fahren!“

asturische Berge

Danach folgt die Ortsbesichtigung von Cudillero, ein malerisch in einer kleinen Bucht liegender Hafen mit ringsum an den Felswänden klebenden Häusern. Sehr nett anzuschauen, nur dabei sollte man es auch belassen, wie uns Jesus erklärt, das Preisniveau des Orts sei eher abschreckend.
Auf dem Weg zum Hotel stoppen wir noch an der Werkstatt oder dem Shop von Jesus Freund Saul. Er handelt mit Zubehör (z.B. Touratech) und organisiert Motorradtouren nach Nordafrika
(www.motortravel.es)

Cudillero

Mit Sauls Auto pilotieren sie uns noch bis zu unserer Unterkunft und warten in der Bar so lange bis wir „in zivil“ gekleidet wieder erschei- nen, bereit zum als sehr fleischlastig angekündigten Abendessen.
Nach einer für unsere hungrigen Mägen schier endlos anmutenden Fahrt durch die asturische Pampa erreichen wir die Sideria-Parrilia El Blimal in Illas (Ortskenntnis durch Visitenkarte).
Gleich rechts neben dem Eingang hängt über offenem Feuer ein riesiger Grillrost, belegt mit ordentlichen Fleischportionen. Es dauert nicht lange, bis ein guter Teil davon auf unseren Tellern liegt.

Supergrill

Zu der bis jetzt schon netten und interessanten Unterhaltung gesellt sich genüssliches Schlem- men der aufgetischten Köstlichkeiten.
Sehr originell wird der dazu georderte Sidre präsentiert: ein Männchen, das als Pumpaufsatz auf der Flasche das Getränk in die Glas- halterung gießt.
Erst das Schließen des Lokals beendet unsere gemütliche Runde, die von den beiden auch bezahlt wurde, Widerrede zwecklos. Auf diesem Weg deshalb nochmals besten Dank an die beiden für die Einladung und den amüsanten Abend.
Der noch geplante Absacker an der Bar unseres Hotels entfällt leider, hier ist schon alles duster.
Kein Problem, werden wir morgen nachholen, wir sind ja noch einen Tag hier.

Saul + Jesus
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