Madeira - Fähre - Lousa

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Samstag, 12. März 2011

Madeira - Fähre

Fast etwas spät komme ich nach ausgiebiger Verabschiedung von Joes Guesthouse los.
Auf der erhöht liegenden Autobahn nach Funchal sehe ich jedoch, daß unser Dampfer erst im Anmarsch ist, also kein Grund zur Eile.
Christian ist bereits vor Ort.
Nach gut zwanzig Minuten liegt auch die Fähre am Pier und öffnet ihre Rampen.
Nur wenige Fahrzeuge verlassen hier das Schiff, von denen eines allerdings besondere Aufmerksamkeit erregt, vor allem die des Zolls. Eine ungewöhnlich hoch bepackte BMW F650 mit seitlich montierten Hartschalenkoffern

Vladimir Yaret

Vladimir Yaret und seine weitgereiste BMW F650

Gefahren wird sie von einem fast 70jährigen, taubstummen Weißrussen, der seit dem Jahr 2000 auf Weltreise ist. (Näheres unter: http://yarets.com ) Christian hatte schon von Vladimir Yaret gehört und so versuchen wir der weniger freundlichen Dame vom Zoll zu erklären, um wen es sich hier handelt, was sie aber nicht davon abhält den armen Kerl das komplette Motorrad abladen und sein Gepäck durchsuchen zu lassen.
Etwa eine Stunde später hat er die Kontrolle hinter sich und verläßt wie wir den Hafen, nur in entgegengesetzter Richtung.
Beim gemütlichen Herumlungern auf dem sonnigen Oberdeck kommen wir mit Fritz  ins Gespräch. Er bietet Trial- Motorradtouren und -kurse an (www.trial-tours.de) und ist jetzt auf dem Weg von Gran Canaria wieder zurück in die Heimat.


Adieu Madeira

Im  Vergleich zu Mittelmeerfähren kann hier an Bord recht günstig gegessen werden. Ein Teller vom Abendbuffet kostet 9,50, egal wieviel drauf ist. Geschickt gestapelt hat jeder von uns so an die acht dünne Scheiben Fleisch mit entspre- chend Beilagen und Salat gebunkert. „Reichlich und gar nicht mal so gut“ pflege ich in solchen Fällen zu kalauern.
Wohl genährt gönnen wir uns dann noch in der Bar unseren Schlaftrunk, Christian vernichtet komplett seine mitgebrachte Pulle 14%igen Rotwein und ich ein paar frisch gezapfte Bierchen vom Tresen.
Als dann zu späterer Stunde dort lautstark das abendliche Animationsprogramm gestartet wird, suchen wir uns einen geeigneten Platz zum Schlafen.

namhafter Teilnehmer unserer Reisen,  dürfte bekannt sein ;-))

Sonntag, 13. März 2011

Fähre - Lousa

Kurz vor fünf Uhr morgens, es strömt in Gießen, oder irgendwie andersrum.
Mein schönes Ruheplätzchen zwischen Bar und Pool auf dem Oberdeck wird ziemlich schnell ungemütlich. Ich liege zwar Lee-wärts unter dem Dachvorsprung der Bar, aber die Windwirbel peitschen die feuchte Gischt in fast jede Ecke, auch in meine.
Leicht angefeuchtet verziehe ich mich für den Rest der Nacht in den Treppenaufgang.

on the road

Christian hatte gestern die bessere Wahl getroffen. Die flutlichtartige Beleuchtung seines überdachten Platzes im Vorschiff erweist sich in dem Fall als das geringere Übel, er bleibt dort so gut wie trocken und schläft hervorragend.
Ein Schelm sei, wer dabei Schlechtes über den Weinkonsum vom Vorabend denkt (Honni soit, qui mal y pense).
Beim Frühstück haben wir schon Sichtkontakt zum Festland, zwei Stunden später legen wir in Portimao an und verlassen als Motorradfahrer wie immer von der Pole-Position als erste das Schiff.

Castello in Portel

Redondo

Die Wetteraussichten bestimmen ab hier unsere bisher völlig offene Routenwahl für den Heimweg. Laut Vorhersage ist im Nordwesten der iberischen Halbinsel noch das bessere Wetter zu erwarten. Hier genügt uns ein kurzer Blick gen Himmel für die endgültige Entscheidung: Fahrtrichtung Norden sehen wir da deutlich geschrieben, der Osten ist mit tiefschwarzen Wolken verhangen.
Über kleine Landstraßen ziehen wir los, immer den Weg des geringsten Niederschlags, oder am besten gar keinen, suchend.


Christian Claus alias Archie

Viele kleine Städtchen säumen unsere Strecke. Es gibt zwar fast überall Umgehungsstraßen, aber den Anblick ihrer meist noch sehr urwüchsigen Ortszentren wollen wir uns nicht entgehen lassen, Burgbesichtigung und Kaffeepause in der Dorfkneipe inklusive.
Nördlich des Tejo wird das Gelände bergiger und die von uns gewählten Straßen somit kurvenreicher. Des Motorradfahrers Freud ist des Autofahrers Leid. Das Verkehrsaufkommen der zweispurigen Fraktion ist hier so gering, daß wir uns stellenweise wie auf Privatstraßen wähnen.

Redondo

Kurz vor der Dämmerung holt uns der uns schon den ganzen Tag lang verfolgende Regen doch noch ein. Das ins Auge gefasste Tagesziel Coimbra wird nur für den Notfall beibehalten. Dieser tritt aber nicht ein, da sich etwa 30 km vorher in Lousa ein brauchbares Zimmer findet, mit 30,-€ incl. Frühstück auch noch dazu recht preiswert. Ebenso preiswert die für 9.-€ sehr reichhaltige Grillplatte im Restaurant gleich um die Ecke.
„War die nur für eine Person gedacht???“ staunen wir bereits gut gesättigt, als uns der Wirt fragt, ob wir noch eine oder die zweite haben wollen. Wir werden es wohl nie erfahren.

Rio Tejo
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