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Sonntag, 12. Dezember 2010

Odivelas - Cabo San Vicente - Portimao

Heute kann ich es gemütlich angehen lassen. Für die nur noch rund 200 km bis zum Fährhafen habe ich bis zum späten Nachmittag Zeit, der Dampfer fährt erst um 17 Uhr 30.
Zu größeren Erkundungsfahrten habe ich keine Lust, denn die gestern aufgezogene Bewölkung hat sich im Laufe der Nacht entschlossen ihre Feuchtigkeit jetzt kontinuierlich abzugeben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, dessen aufgefahrene Menge beinahe den Tisch an den Rand seiner statischen Grenzen gebracht hat, ziehe ich los in Richtung „Großer Teich“.

Hier ist es den Störchen warm genug

Soweit möglich fahre ich entlang der Küste bis zum Cabo Sao Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas.
Leider sind heute keine 900 km Sicht, smiley_pfeifensonst könnte ich schon mal einen Blick auf Madeira werfen, aber dafür ist jetzt endlich das seit heute morgen ständig auf mich herunterrieselnde Wasser wieder da wo es hingehört; im Atlantik.
In der Nähe von Burgau suche ich noch nach der Bucht in der wir vor 30 Jahren mit meinem Bundeswehr-MAN-Wohnmobil Urlaub gemacht haben.

Cabo San Vicente

Nach ein paar Anläufen finde ich sie auch - Praia de Cabanas Velhas
Wenn auch nur mit einer Holzkneipe, statt des befürchteten Holels, bebaut, aber doch stark verändert. „Nix bleibt wias is!“ sagt schon eine alte bayrische Bauernregel.

Praia de Cabanas Velhas - unsere alte Bucht - jetzt ohne Sand Praia de Cabanas Velhas - unsere alte Bucht - jetzt aber mit Restaurant

In Lagos nutze ich noch die Gelegenheit an einer Waschanlage die anhaftenden Salzreste des ersten Tages und den sonst noch auf den knapp 3500 km bis hierher gesammelten Dreck vom Moped zu spülen, bevor ich die letzten Meter bis Portimao unter die Räder nehme.

Den Kameraden, die dort die Beschilderung zum Hafen verbrochen haben, gebührt der Ehrenpreis der „Stiftung zur totalen Verwirrung“. Wenn man ihr so wie ich folgt, landet man erst mal auf der falschen Seite der Bucht.!

Moped entsalzen in Lagos

Das Schiff bereits in Sicht hangle ich mich wieder auf die andere Seite zurück und lande damit mitten im Gassengewühl von Portimao.
Beschilderung? Hier: Fehlanzeige!!!
Frei nach Schnauze und Navi schlängle ich mich durch den vor Einbahnstraßen strotzenden Ort bis in die ungefähre Nähe des Dampfers.
Nur ein Zaun trennt mich noch vom Anleger, der aber glücklicherweise ein großes Loch hat, durch das es vor mir schon vielen gelungen sein muss, bis zur Fähre vorzudringen, wie an den deutlichen Fahrspuren in der dahinter liegenden Wiese zu erkennen ist.

Portimao - Fährhafen

Beim Herumstehen und Warten entwickeln sich relativ schnell Gespräche, erst mit Wolfgang aus NRW, er überwintert in Teneriffa, dann mit Nick, einem auf Madeira lebenden Engländer, der eine blitzsaubere alte Honda VFR400 für seinen Sohn überführt.
Endlich an Bord suche ich mir, nach ein paar Bierchen mit Nick an der Bar, einen Platz mit der nötigen Ruhe zum Schlafen, in einem der buchungspflichtigen Pullmannsessel hat man diese auf keinen Fall..

Portimao - Fährhafen

Im Speisesaal überbrücke ich noch die Zeit bis meine auserwählte „1000-Sterne-Freiluft-Koje“ auf dem Oberdeck neben dem Pool bezugsfertig ist, d.h. ich warte auf das Ende des im Moment draußen tobenden Gewitters, dessen Blitzeinschläge in unmittelbarer Nähe ich lieber aus dem Inneren eines faradayschen Käfigs betrachte.

Sonne am nächsten Morgen
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