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Dienstag 28. Juli 2009

Saratov - Kursk - Kiew - Velyki


Kurz nach halb sieben starte ich meinen Boxer. Ab hier nehme ich wieder die von der Anreise her „altbekannte“ Strecke unter die Räder.
Nur unterbrochen durch zwei Tankstops lasse ich die ca. 800 km bis zur russisch-ukrainischen Grenze unter mir durchlaufen.

Am späten Nachmittag treffe ich dort ein. Paßkontrolle, dann zum Zoll.
Ein bei der Einreise falsch ausgefülltes Zoll- erklärungsformular (versehentlich „Ausreise“ an- gekreuzt) habe ich mir aufgehoben und präsen- tiere es hier sofort mit Stolz.

für uns günstiger Sprit in Russland

... unendliche Weiten

Auf beiden Seiten sichtlich erfreut, mit der Ab- fertigung keine größeren Probleme zu haben, kommt hier eine richtig lockere Stimmung auf.
Es gibt sogar noch herrliches Gelächter als ich  mit dem Grenzer, der eigentlich meine Ge- päckkontrolle vornehmen sollte, noch einen klei- nen deutsch-russischen „Sprachkurs“ beginne.
Jeder gibt die paar Worte zum Besten, die er in der Sprache des Anderen beherrscht. Sind zwar nicht viele, aber anhand des breit gestreuten Spektrums, wie z.B. „Prost“, „Guten Tag“ oder „eins, zwei, drei“, für alle höchst amüsant.

Russ. Grenze - die Jungs per Helmkamera

Auch die Jungs beim „Checkout“ der russischen Station sind super drauf.
Weil alles hier so nett und witzig von statten geht, frage ich noch, ob ich von ihnen ein Foto machen dürfe. Das sei  ihnen dann doch nicht so recht, deuten sie, aber sie würden mich gerne an „ihrer“ Grenze ablichten.
Einer von den dreien traut sich schließlich noch mit aufs Foto, wenn auch nur mit verdecktem Gesicht. (Mit der Helmkamera hab ich sie trotz- dem erwischt -> Bild oben)

Russ. Grenze - "offizielles" Foto

ukrainische Grenze - DA ist die Stopp-Linie

Ebenfalls sehr netter Empfang (auch optisch) auf ukrainischer Seite.
Eine der beiden Grenzerinnen wirft einen kurzen Blick in meinen Paß. Als das Auto vor mir weiter gefahren ist, werde ich zum Kontrollhäuschen vorgewunken.
Kaum bin ich dort, ernte ich von dem Mädel gleich einen „Rüffel“, naja, sagen wir mal lieber eine freundliche Belehrung: Die Stoppstelle mit dem Strich auf der Straße sei ca. fünf Meter vorher, dort hätte ich zu halten!
Zurückzuschieben brauche ich zwar nicht, aber der lieben Ordnung halber musste das anschei- nend gesagt werden.


Dafür füllen mir die Mädels mein Einreiseformular aus. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn als sie damit fertig sind, fragen sie, ob ich vielleicht etwas Schokolade für sie hätte. Hab ich leider nicht, aber weil sie so nett sind, kriegen sie 50 Rubel (gut einen Euro) von mir (Griwna habe ich keine mehr). Damit sind sie auch zufrieden und schicken mich zum Zoll weiter.
Beim dortigen Smalltalk erwähne ich, dass ich vor drei Wochen hier ausgereist bin. Ein paar Tastendrücke auf dem Computer und schon erscheinen meine gesammelten Daten.
Ja wunderbar, alles da, keine weitere Registrie- rungsarbeit mehr.

ukrainische Grenze - nette Mädels

Ich werde entlassen. Helm auf, Handschuhe an und los! Aber mit los ist nichts! Beim Druck auf den Starterknopf ertönt nur ein Klack.
Nachdem bei einem ersten Schnellcheck nichts zu finden ist (loses Batteriekabel o.ä.) versuche ich die Kuh mit dem Kickstarter flott zu kriegen. Als mir das nach mehrmaligem Treten nicht ge- lingt, sind schon zwei Jungs von der unifor- mierten Truppe zur Stelle und deuten mir, das sie mich anschieben werden.
Ein kurzer Schubser, der Motor brummt wieder und ich verlasse nach einer rekordverdächtigen Gesamtzeit von nur einer Stunde den Grenz- übergang.

on the road

Unmittelbar nach dem Einbiegen in die Haupt- verkehrsader Moskau-Kiew ist Polizeikontrolle.
Ich bin im „Sandwich“ zwischen einem Passat und einem Transporter. Der Herr Gendarm zielt mit seinem schwarz-weiß geringelten Stock auf den Passat, der abbremst und rechts ran fährt. Ich ziehe vorbei und fahre weiter, sehe aber im Rückspiegel, wie der Transporter ebenfalls stoppt. Hat mich das „Warum-hält-jetzt-der-nicht- Gesicht“ des Polizisten doch nicht getäuscht. Glücklicherweise bleibt meine Missachtung ohne Folgen.
Nach Einbruch der Dunkelheit erreiche ich Kiew, die ukrainische Hauptstadt.

... unendliche Weiten - unendliche Felder

Um für die folgende Übernachtung  liquide zu sein, suche ich dort nach einem Geldautomaten, der bereit ist mir Landeswährung auszuspucken. Nummer vier ist dann auch so freundlich.
Das Großstadtgewühle ist nicht so mein Fall,, deshalb fahre ich noch ein Stück, um mir etwas außerhalb eine Bleibe zu suchen.
Fünfzig Kilometer weiter entere ich ein Motel an der Straße. Ein uriges, im amerikanischen Block- hausstil errichtetes Gebäude und mit 300 Griwna (ca. 27 Euro) Übernachtungskosten auch noch recht günstig für den gebotenen Komfort.
Und den weiß ich nach 1350 Kilometern im Sattel auch richtig zu schätzen!!

Kiew by night
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