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Freitag 17. Juli 2009

Aktal-Ugut - Naryn - Song-Kel 1


Um halb neun ist alles wieder auf den Bikes verstaut. Laut SMS der Mädels wollen wir uns heute Vormittag auf dem Markt in Naryn treffen. Bei der noch verbleibenden Strecke bis dorthin dürfte das klappen. Wider Erwarten sind die letz- ten 80 Kilometer sogar geteert, so dass wir flotter als angenommen vorankommen.

Der Markt in Naryn ist schnell gefunden, ebenso wie Tiffanys dort auf der Straße abgestellte gelbe R80GS.
Nach kaum einer Minute tauchen auch unsere beiden Engländerinnen auf.
Die drei BMWs sind natürlich ein entsprechender Publikumsmagnet.


vor Naryn

Einem besonders interessierten Zeitgenossen zeigen wir die beim Sturz beschädigten Teile an Tobis GS.
Er versteht sofort was wir wollen und begleitet uns zu einer Werkstatt, die die Brüche schweis-sen kann.
Mit einem abenteuerlichen Elektroden-Schweiß- gerät brät dort einer der Jungs die Rohre wieder zusammen.
Kostenpunkt für fast zwanzig Minuten Arbeit: 100 Som, nicht mal zwei Euro.
Hat auch, mit Ausnahme einer einzigen Schweiß- naht, alles bis nach Hause gehalten.

Naryn - Schweißarbeiten

Naryn

Zurück am Markt essen wir in einer kleinen Kneipe noch zu Mittag. Es gibt Lagman, eine typisch kirgisische Spezialität, bestehend aus Nudeln in Brühe mit Fleisch und Gemüse. Sehr nahrhaft, sehr lecker und auch sehr preiswert. Mit Brot und Tee kostet das ganze Mahl für vier Personen gerade mal 250 Som (4,30 Euro).
Anschließend bunkern wir noch Bier, Wasser und Proviant. Unser Ziel ist der Song Köl, ein Bergsee, an dem wir voraussichtlich zwei Nächte bleiben wollen.
Leon und Ivan wollten heute auch dort sein.


verspielte Kinder

Am Ortsausgang beim Tanken wieder das glei- che Spiel wie gestern in Kazarman.
Die für 1000 Som Vorkasse georderten 43 Liter sind in den Augen des Tankwarts eindeutig viel zu viel für zwei Motorräder.
Auch hier muß ich einige Male zu seinem Häuschen laufen und ihn bitten die Pumpe wie- der einzuschalten.
Das ebenfalls benötigte Motoröl hat er nicht, dafür müssen wir nochmals zurück zum Auto- basar.in den Ort


... dieses jahr mit dichten Stiefeln

Nach gut drei Stunden Fahrt durch die Berge über zwei Pässe mit 3038 bzw. 3445 Metern erreichen wir das Hochtal mit dem eingebetteten Bergsee.
Rechts der Piste liegt eine aus mehreren Jurten bestehende Nomadensiedlung. Dahinter in Rich- tung See stehen Ivan und Leon neben dem VW Bus und winken was die Arme hergeben.
Tiffany und Tobi, die vor mir fahren, scheinen die beiden nicht bemerkt zu haben. Ich funke Tobi an, wende und fahre zurück zu dem Pfad, der zu den anderen hinüber führt.
Hier muss allerdings ein etwa knietiefer Fluß durchquert werden.


Anni auf dem Grautier

Ich halte Ausschau nach der besten Passage- möglichkeit und vor allem nach dem geeignet- sten Einstieg in die dahinter liegende, ca. 3 m hohe Steilauffahrt am gegenüber liegenden Ufer.
Ziemlich problemlos und trockenen Fußes errei- che ich, zwischen einigen Steinbrocken hindurch lavierend, das andere Ufer.
Kurze Zeit später treffen Tobi und Tiffany ein. Auch die beiden meistern die Wasser-Durch- fahrt, nur Tiffany entgleist oben auf der anderen Seite in einer Spurrinne. Nix passiert! Bis auf ein paar zu Rührei gewordene Hühnerprodukte im Tankrucksack, keine Schäden.


Annie steht zurückgelassen noch einsam am an- deren Ufer. Eigentlich wollte Leon sie mit dem Bus abholen, aber unsere Motorräder und die Aktion mit der Flußdurchfahrt haben das halbe „Dorf“ angelockt. Ehe wir uns versehen, sitzt Annie schon in voller Biker-Montur auf einem Esel, der sie trocken über den Bach bringt.

Ein Bild für Götter und allerseits eine Riesen- gaudi.
Als Gegenleistung fahren wir fast die gesammel- te Mannschaft, einen nach dem anderen, auf den Motorrädern spazieren.
Vor allem die Kinder sind total begeistert einmal auf so einem dicken Brocken mitfahren zu dürfen


Camping am Song-Kel

Nach einer knappen Stunde reißen wir uns los und beenden dieses kleine kirgisisch-englisch- schweizer-österreichisch-deutsche Volksfest für die Suche nach einen geeigneten Übernach- tungsplatz.
Um vor dem heute in dieser Höhe ziemlich kalten und schneidenden Wind einigermaßen geschützt zu sein werfen wir ein sonst wichtiges Auswahl- prinzip für die Platzierung des Zeltes über den Haufen: „Never camp in a dry river bed!“
Es wird diese Nacht schon nicht so arg schütten, daß es uns davon schwemmt, beschließen wir einstimmig.

Camping am Song-Kel

Camping am Song-Kel

Der Windschutzfaktor der Senke ist uns heute ausnahmsweise wichtiger. Sonst wäre es bei den nach Sonnenuntergang rasch in Richtung Ge- frierpunkt fallenden Temperaturen nur innerhalb der Zelte erträglich.
Und dorthin wollen wir uns nach Möglichkeit nicht so bald verziehen. ... was uns an diesem Abend dann auch recht gut gelingt.

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