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Mittwoch 15. Juli 2009

Sary-Tash - Osh - Dzhalal-Abad (Jalalabad)


Minus zwei Grad zeigt das Thermometer am Morgen. Während wir mit Dinara, der 20-jährigen Tochter des Hauses, noch einen kleinen Ratsch auf Englisch halten, lassen wir die Mopeds mittels der gerade einsetzenden Solarheizung vom Rauhreif befreien.
Die Kulisse des Pamir hat es uns angetan. Noch einmal fahren wir das Tal hinaus um sie aus- giebig zu genießen. Einfach phantastisch!
Hier in Sary-Tash wollen wir noch volltanken, doch die Station mit den ehemals deutschen „Aral-Zapfsäulen“ hat kein Benzin.
Halb so wild, für die ca. 100 km bis Gülchö wird es noch reichen. .

Sary-tash - Hotel mit Pamir im Hintergrund

Pamir bei Sary-Tash

Für uns ist dieses Tal leider eine Sackgasse.
Im Süden liegt Tajikistan, im Osten China und eine alternative Route  über die Berge nach Norden oder Nordosten gibt es nicht.
Bleibt uns also, wie gesagt, nichts anderes , als die ganze Strecke bis Gülcho wieder zurück zu fahren
Bereits auf halbem Weg dorthin können wir dann das Spritproblem lösen.
Allerdings mir dem teuersten Saft, den wir hier- zulande getankt haben! „Satte“ 43 Cent kostet hier umgerechnet ein Liter.

Taldyk Pass

Gülchö

Ab Gülchö wollen wir einen anderen Weg als gestern nach Norden nehmen.
Beim Einkaufen in einem Laden bekommen wir vom Besitzer auch die Strasse Richtung Kara Kulja gezeigt. Diese endet jedoch nach gut einer halben Stunde Fahrt in einer,  mehr oder weniger als Viehpfad zu bezeichnenden Sumpfpiste.
Sich hier mit etwa 300kg schweren Motorrädern weiter durchzukämpfen, halten wir jedoch für absoluten Schwachsinn.
Also alles wieder retour und doch wieder auf der Hauptstraße via Osh bis Ozgon. .


Dort versuchen wir unsere zweite Abkürzungs- route Richtung Kazarman.
Anfangs stimmt die Richtung auch, doch dann driftet die Streckenführung immer mehr nach Südwesten ab. Eine Straße oder Piste, die, wie in der Karte verzeichnet, weiter nach Norden führt, können wir bedauerlicherweise nirgendwo ent- decken.
Da der Tag schon langsam seinem Ende entgegen geht, bleibt uns fast nichts anderes übrig als dieser, nennen wir es mal „Straße“, bis Jalalabad zu folgen, um uns dort eine Bleibe zu suchen.
Wir entscheiden uns für das Hotel „Möl Möl“,

Sackgasse Richtung Kara-Kulja

Piste nördlich Ozgon

Ist ein in seiner Eleganz schon etwas verbliche- ner Plattenbau unter russischer Leitung. Bei der hier mit strengem Regiment herrschenden Re- zeptionschefin muß ich reichlich Charme spielen lassen, damit wir unsere Motorräder im bewach- ten Hinterhof parken dürfen. Als zuvor Tobi nach einem Zimmer gefragt hatte, wurde dies von ihr, warum auch immer, noch kategorisch abgelehnt.
Wir belohnen die Dame dafür mit der Buchung eines mit Klimaanlage und eigenem Bad ausge- rüsteten Luxuszimmers. Nicht nur wegen einer überfälligen Dusche leisten wir uns die umge- rechnet 27 Euro dafür, sondern auch haupt- sächlich wegen Tobis Ungezieferproblem.


Sein Oberkörper sieht vor lauter Stichen aus wie ein Streuselkuchen. Da wir nicht genau wissen, von welcher Art Viehzeug er befallen ist, wird so ziemlich alles gewaschen, was mit ihm in Berührung gekommen ist.
Beim abendlichen Gang in den Ort will Tobi noch sicherheitshalber in einer Apotheke ein Entlau- sungsmittel besorgen.
Das nette Mädel in dem Laden versteht gut Eng- lisch und damit auch sein vorgebrachtes Anlie- gen, aber so ein Präparat habe sie leider nicht, beteuert sie.

Ozgon

Auf der weiteren Suche nach einem Restaurant werden wir von zwei Polizisten angehalten:
Ausweiskontrolle.
Tobi hat seinen Paß dabei, ich aber leider nicht.
Mit dem Personalausweis geben sie sich nicht zufrieden.
Mit Hilfe eines dolmetschenden Passanten kann ich sie überreden, daß ich, Tobi quasi als „Pfand“ hinterlassend, schnell ins Hotel zurück- laufen werde, um meinen Paß zum Vorzeigen zu holen.

Richtung Jalalabad

Steuselkuchen Tobi

Nach dieser Aktion sitzen wir, kurz bevor sich unsere Mägen selbst verdauen, endlich auf der Terrasse eines Restaurants.
Es gibt sehr schmackhafte Schaschlikspieße, deren Fleischstücke allerdings ohne jegliche Rücksicht auf die Anatomie des dafür verwen- deten Schafs kleingehackt wurden. Auf die ent- haltenen Knochenspreißel muß man halt beim Essen etwas aufpassen….
Aber bei einem Gesamtpreis von 530 Som (9 Euro), incl. Salat, je drei Bier und zwei Wodka, kann man über derartige Kleinigkeiten jedoch locker hinwegsehen.

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