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Donnerstag 27. September 2007

Poggibonsi - Passo del Mandrioli - Forli - Bologna - Borso


Poggibonsi – Bibbiena

Die Sonne lacht freundlich vom Himmel. Na also, wer sagt’s denn.
Gut ausgeschlafen geht es kurz nach 09:00 Uhr zum Frühstück. Der Speisesaal – ebenso wie der Rest des Hotels - versprüht den Charme der frühen 70er-Jahre. Für ein 4-Sterne-Hotel ist die Auswahl am Büffet aber doch sehr sparsam. Auch hier muffelt es etwas. Der Geruch könnte vom Fluss nebenan kommen.

Wir packen unsere Sachen, die Klamotten sind über Nacht wieder getrocknet, stopfen sie in die Koffer und machen uns zur Abfahrt bereit.
Letztendlich würden wir dem Hotel 2½ Sterne zugestehen. Doch Dank der hübschen, netten, rothaarigen Dame an der Rezeption vergeben wir 3 Sterne. Dass sie gerne auf dem Motorrad mit fährt, wie sie uns erzählt, macht sie nur noch sympathischer.
Ihr Freund, sagt sie, fahre aber lieber alleine. wir hätten für sie bestimmt ein  Plätzchen frei.


Unter weiß-blauem Himmel schwingen wir uns in den Sattel. Zuerst füllen wir noch die Spritfässer komplett auf, dann geht es die Superstrada ein paar Kilometer zurück nach Süden. Ein genaues Tagesziel haben wir nicht. Wir wollen einfach ein wenig durch die Toskana gondeln.
Nach etwa 10 km auf der Strada biegen wir nach Osten ab. Es weht mäßiger Wind. Die Straßen sind deshalb inzwischen auch weitgehend trocken. In der milden Luft kurven wir unbe- schwert vor uns hin.
Beim ersten Zigarettenstopp beobachten wir fast eine halbe Stunde lang das Wolkenspiel am Himmel. Anscheinend hat der Fernseh-Wetter- Major heute unrecht. Wie ein Segelschiff auf dem Wasser, lassen wir uns vom Wind über die tos- kanischen Hügel treiben.

bei Montegrossi

Gegen Mittag sehen wir aber von Süd-Osten dunkle Regenwolken am Horizont aufziehen. Kurz nach 13:00 Uhr ist uns in Bibbiena der Regen schon ziemlich auf den Fersen. Es fängt an zu tröpfeln. Da sich der Magen wegen fehlender Nahrung meldet, machen wir in der „Bar- Gelateria Laura“ eine Pause. Es fängt an leicht zu regnen. Das stört uns wenig, denn wir sind mit Cola, Chinotto, Crustini. Panini und Pizza gut versorgt.
Draußen regnet es jetzt kräftig – als Motor- radfahrer nennt man das einen richtig schönen „Kittelwascher“. Da es auch beim Rundumblick grau in grau ist, bleiben wir eben einfach noch sitzen und gönnen uns ein Eis. Lecker!

Bibiena

Bibbiena – Passo del Mandrioli – Forli
Wohin soll´s jetzt gehen? Auf Grund der Wetter- lage entscheiden wir uns zu Silvia zum Monte Grappa zu fahren. Knapp 300 km. Es ist fast 15:00 Uhr. Vorausgesagte Ankunftszeit am Nav: 19:00 Uhr. Auf geht’s! Der Regen lässt nach und es nieselt nur noch. Um zur Autobahn nach Bologna zu kommen, müssen wir erst noch auf der Landstraße weiter nach Nord-Osten. Auf den nassen Straßen fahren wir vorsichtig. Ziemlich einsam nehmen wir die Anfahrt auf den 1173 m hohen Passo dei Mandrioli unter die Räder.
Wir steuern auf einer wunderbar geschwun- genen Straße durch den Wald. Leider frischt der Wind auf und es regnet wieder heftiger.

Bibiena - es gießt in Strömen

So stochern wir vorsichtig über nasses Laub und rutschen ab und zu auch ein wenig. Oben auf dem Pass ist das obligatorische Bild fällig.
4°C, starker Wind und Regen machen den Auf- enthalt sehr kurz. Schnell weg hier.
Wenigsten hält der Bergkamm die Wolken im Süden etwas zurück, so dass die Abfahrt über ausgewaschene Straßen etwas weniger nass ausfällt. Trotzdem sind wir froh, als wir wieder in die Ebene kommen.
Die nächsten Kilometer bis zur Autobahn sind weitgehend trocken. Nur die Zeit rennt uns da- von.  Kurz vor Forli geht es dann ab auf die Strada in Richtung Bologna.

Passo dei Mandrioli

Passo dei Mandrioli

Forli – Bologna – Vicenza – Borso del Grappa
Jetzt können wir Zeit gutmachen und gewinnen wieder etwas Abstand zu den Regenwolken in unserem Rücken. Mit Tempo 150 geht es bis nach Bologna. Um Bologna herum ist der Ver- kehr wegen ein paar größeren Autobahn-Bau- stellen zähfließend. Jetzt geht es nach Norden. Ein paar Schauer bekommen wir auf dem Weg an Ferrara vorbei nach Vicenza noch ab. Da es aber nicht mehr so kalt ist wie am Passo dei Mandrioli, ist es nicht weiter schlimm. Die Gore- Tex-Klamotten trocknen im Fahrtwind auch schnell wieder.


Bei Vicenza regnet es dann wieder etwas mehr und es wird dunkel.  Die letzten etwa 40 Kilometer bis Borso werden so zu einem Blindflug im zähen Feierabendverkehr, mit kaltem Regen von oben und dreckiger Gischt von unten.
Die Italiener haben zumindest etwas Mitleid mit uns und machen wo immer möglich Platz, damit wir etwas zügiger vorankommen. Nette Geste!
Wir sind froh, als wir um 19:30 Uhr bei Silvia auf den Hof rollen. Wir werden freudig empfangen und ein “camera con due letti separati” ist heute auch kein Problem. Sehr gut. Wir breiten die feuchten Gewänder zum Trocknen im ganzen Zimmer aus. 

bei Silvia - Antipasti 1

bei Silvia - Antipasti 2

Um 20:15 Uhr gehen wir ins Restaurant hinunter um uns, wie immer hier, vorsätzlich der Völlerei hinzugeben.
Heute dokumentieren wir mal richtig. Es gibt genau 33 Vorspeisen incl. der Salate. Der erste Vorspeisenteller ist ebenso schnell geleert, wie er beladen wurde.
Als wir mit dem zweiten Vorspeisenteller fertig sind, wird uns kurzerhand der Teller entzogen. Unsere seit Jahren streng und stets etwas mür- rische wirkende Bedienung (erinnert uns an Marmelada aus Asterix auf Korsika) nimmt dann die Bestellung des zweiten Ganges auf: Nudel für mich und Suppe für Barney.
Ruck zuck wird aufgetragen. Als Hauptspeise gibt es heute Hirschgulasch – fein. „Mit aller Gewalt“ geht auch noch ein Tiramisu als Nachtisch in den Magen. Jetzt ist es aber genug.
Zumindest hat unser heutiger „Großkampf“ der gestrengen Bedienung ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Seit Jahren das erste Mal, dass wir sie lächeln sehen!


Wie immer werden noch der GPS-Track des Tages und die Bilder-Ausbeute auf Barney´s MiniNotebook überspielt.

Gegen Mitternacht geht es dann mit einem mitt- leren Völlegefühl aufs Zimmer. Draußen gießt es in Strömen. Feierabend.


S H O R T C U T

 

Was wir mögen:

Abendessen bei Silvia.

Was uns fehlt:

Ein größeres Magenvolumen um mehr schlemmen zu können.

Was uns überrascht:

Dass das Wetter unsere gute Stimmung nicht weggespült hat.

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