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Montag 24. September 2007

Castelnuovo - Carrara - Force di Radici - Valle Verde


Castelnuovo di Grafagnana – Campaggio – Massa
Beim Aufwachen nehme ich erfreut zur Kenntnis, dass es auch heute wieder viel Sonnenschein geben wird und dass meine Erkältung nachlässt. Beim Frühstück ergibt sich ein kleiner Plausch mit Italo-Australiern, die wieder einmal ihre Heimat besuchen.
Gegen 10:00 Uhr ist das Gepäck in die Packtaschen gestopft und zum Abschied machen wir noch ein paar Bilder.
Kaum aus der Ortschaft heraus, geht die Kurvenorgie wie am Vortag weiter.

Castelnuovo di Grafagnana

Capanna-Isola Santa

Wir folgen dem Fluss, entlang in einer wunder- schönen Allee. An den Lkws mit den riesigen Marmorblöcken auf der Ladefläche erkennen wir, dass die berühmten Steinbrüche von Carrara nicht allzu weit sein können.
Ein malerisches Dorf in einer Flußschleife muss der guten Ordnung halber einfach fotografiert werden.
Die Einheimischen und vor allem die Lkw-Fahrer sind hier mit einer gehörigen Geschwindigkeit unterwegs – alle Achtung.
Als wir das Tal am oberen Ende verlassen, stehen wir auch schon vor dem ersten Steinbruch. Imposant!


Einen Kilometer weiter gibt es nach einem langen Tunnel eine kleine Abzweigung rechts den Berg hinauf. Das Sträßchen wollen wir doch mal erkunden.
Auf halber Höhe wird darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine Privatstraße handle und Unbefugten der Zutritt verboten sei. Da aber die Schranke offen steht, fahren wir weiter und ein paar Kehren später haben wir aus etwa 1000m Höhe freien Blick zum Mittelmeer. Fotostop. Kaum zu glauben, dass es bis zum Strand kaum 10 km Luftlinie sind. Wir können uns an der Landschaft nicht satt sehen und finden immer wieder ein neues Foto-Motiv.

Blick aufs Mittelmeer

Beim einem Blick nach oben zum Gipfel des Berges stellen wir verblüfft  fest, daß der Marmor offensichtlich ganz oben an der Spitze abgebaut wird.
Ein Arbeiter aus dem Steinbruch kommt die Straße herunter. Ein freundlicher Gruß und er fährt weiter. Wenn das so ist, dann fahren wir doch ganz dreist bist in den Steinbruch hinein.
Anfahren am Berg, bei geschätzten 20% Stei- gung – da ist der erste Gang der 1150R schon ganz schön lang.

Wir tuckern auf weißem Marmormehl in den Steinbruch hinein, stellen die Kühe ab und zücken die Kameras. Man beachtet uns kaum und wenn, dann werden wir freundlich zurück gegrüßt.  So können wir ungestört den Stein- bruch erkunden. Höchst imposant. Wir treiben uns eine Stunde hier oben herum und knipsen bis der Finger glüht.
Das Panorama ist wirklich außergewöhnlich. Man könnte hier den ganzen Tag verbringen, ohne dass es einem langweilig werden würde.


Steinbruch oberhalb Massa
Steinbruch oberhalb Massa

Steinbruch oberhalb Massa Steinbruch oberhalb Massa

Doch irgendwann um die Mittagszeit reißen wir uns los, denn wir wollen ja heute noch etwas anderes sehen. So rollen wir den steilen Berg wieder hinunter.
Immer wieder huschen Eidechsen über die Fahrbahn. Sie freuen sich mit uns über  strahlenden Sonnenschein bei Temperaturen von über 20°C.

Wir biegen ab in Richtung Küste. Auf der Straße nach Massa ist viel Verkehr.
An der Marina di Massa wollen wir einen Blick vom Mittelmeer erhaschen, doch es gibt hier kilometerweit nur Privatstrände. Auf dieser öden Strandstraße wollen wir nicht weiter fahren. Deshalb biegen wir wieder in Richtung Berge ab.


Steinbruch über Carrara

Massa – Carrara – Fosdivino – Passo di Cerreto – Busana – Passo di Pradarena - Sillano
Durch die engen und verschlungenen Gassen von Carrara lotst uns freund- licher Weise das Nav heraus, sonst wäre das eine noch zähere Angele- genheit.
Kaum aus Carrara heraus ver- schwinden wir schnell auf kurvigen Straßen im Wald. So ist uns das genehm. Schon fallen wir auf gutem Strassenbelag von einer Kurve in die nächste.
Dann verschärfter Kitschpostkarten- Alarm! !ch werfe Anker und lasse Barney einfach sausen.


Kaum habe ich das erste Bild von einem Stein- bruchgipfel oberhalb von Carrara gemacht, kommt Barney zurückgezuckelt. So genießen wir den Anblick für den Zeitraum von zwei Zigaretten und ein paar Bildern.
Beim Blick auf den Kilometerzähler stellen wir fest, dass wir heute noch keine 100 km weit gekommen sind. Was soll´s, wir sind ja zum Ver- gnügen hier und nicht auf der Flucht. Trotzdem fahren wir weiter.
Beschwingt geht es los. Nächster Postkarten- alarm bei Fosdivino. Eine Runde durch die nur motorradbreiten Gassen der mittelalterliche Alt- stadt gedreht, doch die Suche nach einer geöff- neten Bar zur Bekämpfung des Magenknurrens bleibt erfolglos.

Fosdivino

Tendola

Gegen 14:00 Uhr gelangen wir nach Tendola. Eine Bar lädt uns zum Verweilen ein. Ein Stück Pizza und eine Cola pro Mann und Nase bekämpfen den stärksten Hunger. So sitzen wir eine gute halbe Stunde und besprechen die weitere Route.
Zurück auf dem Kurvenkarusell, fahren wir Richtung Norden über den Passo di Cerreto.
Wir schlängeln uns weiter bis nach Busana. Die Kühe fallen mittlerweile fast von selbst in die passende Schräglage. Genuss pur.
Auf einmal unterbricht ein überdimensionaler Kreisverkehr den Kurvenfluss. Anschließend geht es autobahnähnlich ausgebaut weiter.


Na gut, auf der zwei Kilometer langen Geraden geht es schnell bis auf 120 km/h hoch. Ohne Vorwarnung ist dann aber an der nächsten Bie- gung Schluss mit der Schnellstraße und es geht wieder eng und winkelig weiter, wie vorher. Nur gut, dass die Bremsen bei der Kuh gut zubeißen.
Auf der Anfahrt zum Passo di Pradarena stören nur ein paar unvermittelt auftretende Baustellen, bei denen die oberste Asphaltdecke abgefräst wurde, unser Kurventreiben.
Auf der Passhöhe ist das obligatorische Passbild fällig. Es ist mittlerweile 16:00 Uhr. Es herrscht herrliche Stille hier oben. Man hört nur den Wind und ein paar Grillen. Wunderbar! Abwärts geht es bis nach Sillano.

Passo di Pradarena

SP 72 nach Sassorosso

Sillano – Villa Collemandina – Force di Radici – Ponte Modino
Da wir nicht noch einmal nach Castelnuovo di Garfagnana wollen, kürzen wir  nach Villa Colle- mandina etwas ab.
Auch hier warten wieder Kurven ohne Ende auf uns. Die Straße ist zumeist nur 1 ½  Spuren breit und der Belag ist holprig bis zerfurcht.
Landschaftlich reizvoll durch dichten Wald führt uns der Weg. Schnell geht es nicht voran, denn wir werden auch so auf diesen 30 km schon gut durchgeschüttelt.


Die Tankuhr mahnt auch schon seit geraumer Zeit. So rollen wir mit gut 340 km auf dem Tagekilometerzahler in eine Tankstelle. Und siehe da: es passen doch glatt 19 Liter in das bordeigene 20l Spritfass.
Die Holperstrecke haben wir damit auch hinter uns. Es ist 17:30 Uhr. Ein paar Kilometer sind schon noch möglich, bis wir uns eine Über- nachtungsmöglichkeit suchen.
Auf jetzt gepflegtem Asphalt macht der Anstieg zum Force di Radici auch wieder Laune.
In der Abendsonne wedeln wir bis auf 1529 m Höhe hinauf. Nach einem schnellen Passbild fahren wir weiter.

Passo delle Radici

In Pievepelago werden wir in einer Albergo (hat anscheinend keine Lust), einem Hotel (hat wegen Ferien geschlossen) und einem weiteren Hotel (zu teuer mit € 70,- für das Basic-DZ) nicht fündig. Deshalb müssen wir noch ein paar Kilometer weiter fahren.
Mit dem Valle Verde in Ponte Modino haben wir dann doch schnell das passende Quartier, € 45,- inkl. Halbpension pro Nase, gefunden.
Im Albergo kann man sich mit der Dame des Hauses ggf. auch in Englisch verständigen.
Das Zimmer bezogen, die Klamotten gewech- selt und es geht zum Abendessen.

SP72 / n. Colle d'Arciana

Eine nette Bedienung trägt uns erst die Aus- wahlmöglichkeiten auf Italienisch vor und nach unserer Bestellung dann schmackhaftes Essen in guten Portionen auf.
Auf der Terrasse wollen wir noch etwas trinken, doch heute wird es ziemlich schnell frisch. So zieht es uns in die warme Bar hinein. Dort lallt uns ein angetrunkener Italiener  noch eine Weile ein paar Geschichtchen vor, bis wir dann aufs Zimmer fliehen.
Oben sichten wir dann noch die Bilder und den GPS-Track des Tages.
Trotz der Trödelei bis zum Nachmittag sind wir doch noch 300 km weit gekommen. Es ist dann schon wieder weit nach Mitternacht, bis wir das Licht ausmachen. Feierabend.

Hotel Valle Verde

S H O R T C U T

 

Was wir mögen:

Uns die Zeit und die Strecke frei einteilen zu können.

Was uns fehlt:

So viel Zeit, dass die Zeit gar keine Rolle spielt.

Was uns überrascht:

Wie viel Geld man stellenweise, mitten im touristischen Niemandsland für ein Hotelzimmer haben will, obwohl keine Saison mehr ist.

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