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Sonntag 23. September 2007

Iseo - Pontremoli - Castelnuovo di Garfagnana


Iseo - Brescia - Piacenza
Etwas gerädert wache ich auf. Ich hatte gehofft, dass das gestrige „Auslüften“ meine Erkältung weggeblasen hätte, aber weit gefehlt. Die Nase läuft und der Hals kratzt. Wenigstens scheint die Sonne und die Luft ist schön mild.
Nach dem Frühstück, gegen 09:45 Uhr, machen wir noch unsere Foto-Safari durch das schmucke Städtchen. Und kaum hat man sich ein bisschen umgesehen, ist es bereits 10:30 Uhr. Es wird Zeit die Kühe zu satteln.
Wir verlassen Iseo mit der festen Absicht, nicht erst in ein paar Jahren wieder hier vorbei zu schauen.

Lago d' Iseo

Iseo Iseo Iseo

Über die Superstrada geht es direkt nach Brescia. Nun liegt wieder die Po-Ebene vor uns.
Wir fahren die Autobahn in Richtung Piacenza. Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel und nur ein dünner Hochnebelschleir trübt das sonst perfekte Wetter. Kurz vor Piacenza wollen wir eigentlich nach Süden abbiegen. Doch eine Baustelle versperrt uns die Abfahrt. Ankündigung oder Umleitung? Fehlanzeige!
Wir verlassen die Autostarda bei nächster Mög- lichkeit und rollen zur Mautschranke.

Barney zahlt, die Schranke öffnet sich und er fährt durch. Die Schranke bleibt oben Jetzt wäre eigentlich ich mit Zahlen dran– doch der Automat will meine Karte nicht annehmen. Ich entdecke einen blinkenden Pfeil, drücke drauf und ent- nehme die von Barney verschmähte Quittung. Der Automat spricht: „Grazie e arrivederci!“
Die Schranke ist immer noch offen. Gut, dann eben arrivederci. € 3,10 Maut gespart. Italieni- sche Technik – verstehe wer will.


Castell’Arquato

Piacenza – Castell’Arquato – Bore - Bardi
Barney führt uns über Nebenstraßen und bessere Flurbereinigungswege durch die Po- Ebene. Einmal links, einmal rechts und eine liegen lassen auf Kurs Süd. So wird das sogar recht kurzweilig. Das eine oder andere nette Bild lässt sich auch einfangen.
Gegen Mittag sind wir dann an den Ausläufern der Apuanischen Alpen angelangt. Die Geradeaus-Pisten sind zu Ende. Hier und jetzt fängt der Traum von unendlich vielen fast nahtlos aneinander gereihten Kurven an.

Curva, Curva, Curva !!!

einmal links herum

Gegen 13:30 Uhr sind wir in Bardi. Pause mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Auf dem Marktplatz lassen wir uns in einer Bar nieder. Gemütlich sitzen wir im Schatten unter einem Dach aus wildem Wein.
Chinotto und Toast mit Schinken und Käse geben neue Kraft.
Auch der Weg bis zum Nachtquartier wird abgesteckt. So verstreicht eine Stunde bis zum Aufbruch.

Durch die noch sanften Hügel, liegt immer schön am Hang entlang und durch Geländeeinschnitte gelegt, das Asphaltband. Die Qualität ist ordent- lich und wir sind am Sonntag fast alleine unter- wegs. Da lacht das Herz und die Kuh brummelt zufrieden unter dem Hintern.
Das erste wirkliche Highlight ist dann die Strecke von Bore nach Bardi. Wunderbar windet sich die Straße langsam aber stetig bergauf. Der Belag lässt zwar zeitweise zu wünschen übrig, aber so ein holpriger Ritt ist auch ziemlich spaßig.
Kleine Rodeo-Einlage..

einmal rechts herum

Bardi -  Compiano   Borgo - Passo del Bratello - Pontremoli
Kaum aus Bardi heraus ist beim Blick zurück noch ein Fotostopp fällig - einfach zu kitschig um diesen Blick auf die majestätische Burg auszulassen.
Auf den nächsten Kilometern schwingen wir von einer Kurve in die nächste. Kaum einmal geht es 100 m geradeaus. Das gutmütige Fahrwerk nimmt dem welligen Straßenbelag den gröbsten Schrecken und die Kühe fahren sich die eckigen Reifen schnell schön rund.

Bardi

Pontremoli

Jetzt sehen wir in der Ferne auch den Marmorkalk schroff, in der ansonsten doch weich geschwungenen Landschaft stehen. Ein imposanter Anblick.
Über den Passo del Bratello surfen!! wir bis nach Pontremoli. Hier ist ein Tankstopp fällig.
Auf dem Weg zur Zapfsäule halten wir auf der antiken Steinbogenbrücke beim Fotografieren zum Unmut der Einheimischen noch den Verkehr auf. Immer diese Touristen….
Zum Thema Tankautomat gibt es nicht schon wieder einen Kommentar. Nur so viel: die Italiener selbst haben damit offensichtlich auch ihre Probleme.


Pontremoli -  Aulla - Piazza al Serchio - Castelnuovo di Garfagnana
Neben der Autostrada fahren wir auf gut aus- gebauter Straße direkt bis nach Aulla. Von hier aus geht es südöstlich weiter auf kleinem und kurvigem Geläuf. Wir kommen aber in den Sonn- tag-abendlichen-„Ich will nach Hause Verkehr“. So wird das, was uns den Tag über so gefreut hat, doch fast wieder etwas unangenehm: auf den schmalen und winkeligen Straßen ohne Geraden ist auch mit dem Motorrad das Überholen gar nicht so leicht. So zuckeln wir zeitweise in der Blechkolonne eingeklemmt und nutzen wirklich jede Lücke zum Sprung nach vorne. .

Irgendwo vor Castelnuovo di Garfagnana

In der Abenddämmerung kommen wir nach Castelnuovo di Garfagnana. Die Hotelsuche gestaltet sich nicht so einfach, denn eigentlich ist der Ort nur ein besseres Dorf – aber mit einem alten Schloss. Das einzige Hotel, das wir entdecken, hat geschlossen. So kommen wir schließlich in einer Albergo unter, an der wir schon vorbei gerollt waren ohne es bemerkt zu haben. € 70,- fürs DZ mit Frühstück verlangt der Wirt. In dieser Umgebung schon ein stolzer Preis. Aber was soll´s, es ist schon fast dunkel und weitersuchen wollen wir auch nicht. Außerdem knurrt der Magen.
Zimmer bezogen – ist ganz o.k. - umgezogen und auf zum Abendessen.
Für Barney als Raucher erfreulich, können wir auf dem Balkon im Freien speisen.

Castelnuovo di Garfagnana

Es gibt ordentliche Hausmannskost, die Portionen sind ausreichend und der Preis noch angemessen.


Castelnuovo di Garfagnana

Nachdem das Hungergefühl erfolgreich bekämpft ist, machen wir uns auf die Suche nach einer Kneipe im Ortskern. Doch nach einem Rundgang durch die „Altstadt“ können wir nichts Einladen- des entdecken. So geht es zurück in unser Albergo. Dort sitzen wir noch bis Mitternacht im „Biergarten“ auf der Terrasse. Eigentlich wollten wir hier eventuell zweimal nächtigen, aber hier werden um 20:00 die Gehsteige hochgeklappt. Und gar so geruhsam wollten wir es dann doch nicht haben. Für die nächste Nacht suchen wir uns doch lieber woanders ein Quartier.
Schließlich wird es uns aber draußen etwas zu frisch. Ab ins Zimmer, Feierabend.


S H O R T C U T

 

Was wir mögen:

Kurven, Kurven, Kurven

Was uns fehlt:

Doch die eine oder andere Gerade zum Überholen.

Was uns überrascht:

Dass wir ab und zu froh sind, keine Kurve mehr fahren zu müssen.

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