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Sonntag 24. September 2006
Ulan-Bator


Heute ist erst mal Sonntagsruhe. Es gibt nichts dringendes mehr zu erledigen.
Irgendwann gehen wir zum Frühstücken runter. Sibylle hat wie immer einen lieben Zettel an die Kaffeekanne gehängt: „Guten Morgen! Hoffe ihr habt alle gut geschlafen. Bitte bedient euch! Butter und Milch sind im Kühlschrank“.
Bei dieser Begrüßung kann der Tag nur gut werden!
Wir plauschen ein bisschen mit Michael und Suzane, sortieren die Bilder auf ihrem Notebook neu, aber ansonsten einfach nur entspannen.

Sibylle

Zur Mittagszeit taucht die Küchenfee kurz auf und ich bestelle mir einen der leckeren, haus- gemachten Burger. Nicht so ein Pappendeckel- zeug, das man in den Ketten-„Restaurants“ meist bekommt.
Schließlich raffen wir uns doch auf und beginnen unsere Siebensachen langsam in den Reise- taschen zu verstauen.
Morgen früh um 7:30 startet unser Flieger Richtung Heimat. Leider!
Ein paar Tage hätte ich es hier schon noch ausgehalten. Es lebt sich als Besucher hier so unbeschwert und fernab aller Zwänge.

Oasis

Wohl gemerkt nur als Tourist! Als Resident- Ausländer gibt es auch hier nichts umsonst und alle die wir kennen gelernt haben, müssen ganz schön strampeln, damit sie am Ball bleiben.
Pünktlich um 15:00 kommt Fr. Sarantuja und holt den bestellten Kuchen ab. Sie hat leider nur wenig Zeit, sie muss zu ihrer Einladung. Also nochmals ein finales Dankeschön und bis zum nächsten Jahr.
Kurz nach 18:00 starten wir in die Stadt.
Stefan hat uns zu sich in sein Restaurant ein- geladen, das er mit einem anderen Teilhaber betreibt.

Wir schnappen uns wieder ein Auto auf der Strasse und lassen uns bis zum General Store mitnehmen.
Dieses Kaufhaus hat auch sonntags geöffnet und dort bekommen wir auch das dusselige USB- Kabel. Kostet, wenn ich mich recht entsinne 1800 TG, also etwa 1,25 EUR.
In einem deutschen Mediamarkt knöpfen sie einem fast 10,- EUR dafür ab!
Von wegen „saubillig“, wie sie einem in ihrer Wer- bung weismachen wollen.
Besser trifft der andere Werbespruch: „Media- markt, ich bin doch nicht blöd!“ Eben!


Wir laufen die Peace Avenue nach Westen hinunter und begutachten dabei die verschie- denen Verkaufstände. Von Obst und Gemüse bis zum öffentlichen Funktelefon ist alles vertreten.
Nur allzu sehr darf man den Blick nicht vom Gehsteig nehmen, gelegentlich fehlen Kanal- deckel und Schachtabdeckungen.
Nein, da ist kein Sicherungsband oder was vergleichbares vorhanden. Da ist einfach und ohne jede Vorwarnung mitten im Gehweg ein metertiefes Loch im Boden.
Wer nicht aufpasst, fällt hinunter.
Und Tschüß!

Ulan-Bator Street-Telefon

Nach zwanzig Minuten erreichen wir das von Stefan beschriebene etwa zwanzigstöckige Hoch- haus und fahren mit dem Lift bis ganz nach oben ins „Le Soleil“. Ein Restaurant, das auch irgendwo in Mitteleuropa beheimatet sein könnte.
Alles propper, alles schnieke! Auch der in Asien sonst so beliebt Plüsch-Look ist nur sehr dezent ausgebildet.

Stefan begrüßt uns, er war an der langen Theke gesessen, und wir lassen uns an einem großen Tisch direkt an einem Fenster nieder.
Die Aussicht von hier oben hat was! Das Wetter ist uns auch gewogen und die letzten Strahlen der Abendsonne wirken wie ein Weichzeichner auf dem sonst recht herben Antlitz von Ulan- Bator.


Le Soleil Suzane + Michael Ulan-Bator

Während wir uns genüsslich durchs Menü fut- tern, erzählt uns Stefan seine halbe Lebens- geschichte, wobei uns natürlich seine Jahre hier in UB am meisten interessieren. Er hat es nicht einfach gehabt.
Einmal haben sie ihn bei einem Überfall, direkt vor seiner Wohnungstür fast erdrosselt.
Aber was mir an dem Jungen gefällt, ist, dass er sich durchbeißt und weitermacht. Die Phase mit dem „Null-Bock auf gar nichts“ hat er gemäß eigener Aussage erfolgreich überwunden seit er hier im Ausland ist.

LeSoleil Stefan

So gegen 21:00 verabschieden wir uns und Stefan, der öfter bei Werner draußen auf der Farm ist, verspricht ebenfalls ein Auge auf unse- re Motorräder zu werfen.
Zurück per Taxi zum Oasis. Wir hatten Suzane versprochen auch für sie einen Satz Postkarten zu drucken.
Da wir jetzt das geeignete Kabel haben, ist das eine unserer leichtesten Übungen.
Und wieder läuft der Printer heiß, aber bis kurz vor Mitternacht ist auch das geschafft.

Ulan-Bator

Nun heißt es leider von Suzane und Michael Abschied zu nehmen. Es war eine wirklich schöne und lustige Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Traurig, dass sich dieses tolle Team jetzt trennen muss.
Aber unser Flug geht morgen früh und die bei- den wollen ihre Weltreise Richtung Kasachstan fortsetzen und müssen sich beeilen vor dem nahen Winter noch über die Berge nach Indien in wärmere Gefilde zu kommen.
Schade, eine Weile wäre ich gerne noch mitgefahren…

Epilog: Leider hatten die beiden ein paar Tage später einen bösen Unfall in der Steppe. Der Landrover hat sich mehrmals überschlagen und ist hinüber.
Glücklicher weise ist den beiden selbst, bis auf ein paar Beulen und Schrammen, aber nichts Schlimmeres passiert.
Sie mussten ihre Reise abbrechen und sind vorläufig wieder zurück in Deutschland. Aber, wie Michael sagt, nur um Anlauf zu nehmen für eine neue Tour rund um die Welt.

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