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Freitag 16.06.2006


Argarn – Martigny - Col de la Forclaz - Col des Montets - Chamonix
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns weiter auf den Weg die Rhône hinunter. Die Strecke ist nicht mal so langweilig, wie wir sie in Erinnerung hatten. Es ist wenig Verkehr und wir kommen flott voran.
Interessant ist, dass man aus dem deutsch- sprachigen Teil der Schweiz mehr oder weniger unvermittelt in den französischen Teil kommt. Wie abgeschnitten.
Ab hier ist alles ausschließlich,  französisch, französisch oder französisch.

Die Kühe haben Durst und wir tanken.

Chamonix

Weiter geht es nach Martigny.
Die schlechte Ausschilderung und eine etwas seltsame Straßenführung sind uns dort unange- nehm aufgefallen.
Doch den Col de la Forclaz hinauf kommt wieder Freude auf. Endlich wieder flüssiges Kurven- geläuf. 
Nach dem Pass werden wir fast von einem ent- gegenkommenden Polizeiwagen von der Straße gedrängt. Der ganze Aufstand  wegen eines nur etwa 2,80 m breiten Schwertransportes.
Auf der jetzt folgenden Strecke herrscht mehr Verkehr. Es ist die einzige Verbindungsstraße zwischen der Schweiz und Frankreich in dieser Gegend.
So muss die Kuh doch ab und zu zum Überholen etwas stärker beschleunigt werden als üblich. Auch ein paar Baustellen bremsen uns hier und da wieder ein.
Über den Col des Montets, den wir gerne mal oh-

Chamonix

ne solch starken Verkehr befahren möchten, erreichen wir Chamonix. Auch hier ist die Verkehrsführung nicht immer eindeutig. Aber wir finden trotzdem den Weg zur Route des Grandes Alpes.
Dafür hat man ein 276C am Lenker.


Chamonix – Megéve - Col des Saisies - Cormet de Roselend - Val d’Isere - Col de I´Iseran
Nach Megéve macht ein kurviges Stück Autobahn entlang der Berge richtig Spaß. Den Col des Saises hinauf ist wieder wenig los und so können wir flott durch die Kurven schwingen. Leider hängen in Richtung Col de l’Iseran ein paar dunkle Wolken in den Gipfeln. Hatte man nicht Trockenheit vorhergesagt? Was soll´s, wird schon nicht so schlimm werden und wir haben ja im Mai auch schon ausgiebig „Regen-Fahren“ geübt. Am Lac de Roselend vorbei geht es hinauf zum gleichnamigen Cormet..

Lac de Roselend

Hier ist die Straße nass und die Wolken hängen in den Bergen fest. Mit den Schneeresten, den tief hängenden Wolken und der hindurchstrah- lenden Sonne ergibt sich eine interessante Stimmung. Wir genießen sie und verweilen ein paar Minuten. Dann fahren wir abwärts nach Bourg-St-Maurice.
Als säße jemand da oben und wurde sich einen kleinen Spaß mit uns erlauben, tasten wir uns mal bei Nieselregen und mal bei Sonnenschein über die enge Straße ins Tal.  Der Asphalt bleibt bedauerlicher Weise auch die nächsten Kilo- meter nass, auch wenn der Regen selbst aufge- hört hat. .

Cormet de Roselend

Hier treffen wir auf die Oltimer-Rallye „Coupes des Alpes“ – sie wird uns den Nachmittag über begleiten.
Wir bummeln auf dem rutschigen Asphalt etwas vor uns hin. Auf einmal werden wir von zwei alten Porsche 911 ziemlich rabiat bedrängt und über- holt. Sollen sie doch fahren die Narren.
Ein paar Kilometer weiter treffen wir sie wieder hinter einem Bus. Sie trauen sich nicht vor, also ziehen wir in einem Schwung an der Kolonne vorbei und fahren gemütlich weiter. Es dauert nicht lange, da haben wir sie wieder im Genick. Der erste quetscht sich mit einem Abstand von 30cm an mir vorbei. A...loch. Dann presst er sich vor einer 90° Kurve an Barney mit einem Affenzahn vorbei.
Beim anschließenden Bremsen fängt der alte  Porsche schon zu schlingern an. Auf der letzten Rille bekommt er die Kurve noch. Vollidiot.
Wir sind ja normalerweise nicht so, aber wenn es ihn in dieser Kurve in die Mauer gebröselt hätte, hätten wir angehalten und dem Trottel mit Schadenfreude applaudiert.

Cormet de Roselend

(Früher sind nur diejenigen Porsche gefahren, die es auch gekonnt haben, aber heute fahren anscheinend  auch diejenigen, die es offensicht- lich nötig haben) .
Wir machen eine kleine Pause und lassen viele Oldtimer passieren. Durch Val d’Ísere geht es auf trockener Straße zum Col d’ Iseran hinauf.
Und wieder drängelt eine Horde von Rallye- Teilnehmern.


Ich lasse den ersten vorbei, als ich sehe, dass Barney mal kräftig angast. Also wieder zurück- überholt. In der Spitzkehre laufen die Autos auf, aber wir beschleunigen auf den Geraden eben mal bis 140 km/h. Das Spiel treiben wir für 2 km, aber warum sollten wir uns den Berg hinaufhetzten lassen? Wir haben gezeigt, dass wir könnten, wenn wir nur wollten.
Lieber einen Fotostopp eingelegt und die Pseudo-Rennfahrer ziehen lassen. Da sie oben am Pass einen Kontrollpunkt haben, halten wir uns nicht weiter auf.

Val de l'Isere

Col d’Iseran - Modane - Col du Télé- graphe - Col du Galibier - Briancon
Der viele Schnee des Winters taut jetzt kräftig. Etwas Besonderes ist es, durch eine tief ausgefräste Schneeschneise zu fahren. Die Temperatur empfinden wir als sehr angenehm. So rollen wir  hinunter nach Bessans. Nach Modan können die Kühe etwas vom Zügel gelassen werden und wir schwingen auf gut ausgebauter Straße und verbessern etwas unseren Schnitt. Wir bleiben weiter auf der Route des Grandes Alpes. In St. Michel tanken wir auf. 

Iseran

Über den Col du Télégraphe fahren wir weiter nach Süden. Ein netter Pass mit nur wenigen Kehren, der ansonsten flüssiges Kurven- schwingen zulässt. Barney verpasst es beinahe das Paß-Schild zu fotografieren.
Als nächstes wartet der Col du Galabier auf uns. Wieder geht es auf über 2.500m hinauf. Links und rechts der Straße liegt noch Schnee und Tauwasser macht so manche Ecke glitschig. Die Luft hier oben ist aber erfrischend klar. Wir nehmen uns auf der Passhöhe ein paar Minuten Zeit für Bilder. Herrlich. Aber die Uhr treibt uns weiter. Es ist schon wieder später Nachmittag. So fahren wir zügig nach Briancon hinunter.

Col du Telegraphe

Galibier

Briancon – Cesena - Susa
Es ist 18:00 Uhr. Eigentlich würde uns der Col de la Bonette noch reizen, aber der liegt noch etwa 100 km weiter südlich.
Schweren Herzens entscheiden wir uns, diesen Pass ein anderes Mal zu befahren, denn der Umweg wür- de uns diesesmal glatt einen guten halben Tag kosten.
Wir wollen uns aber die letzten beiden Tage nicht hetzen.
Also beschließen wir, in Susa in un- serem Hotel vom letzten Herbst nach einem Quartier zu fragen.


Zu unserer Überraschung ist auch die Strecke über Cesana und Ouix und Exilles nach Susa sehr unterhaltsam.
Ein paar Baustellen unterbrechen auch hier das unbeschwerte Kurventreiben, aber die letzten  Kilometer des Tages sind sehr kurzweilig. Schöne Strecken finden sich auch da, wo man sie nicht direkt vermutet.
In „unserem“ Hotel Du Parc ist ein Zimmer für uns frei. Nach 500 km und 10 Stunden im Sattel, haben wir für heute auch genug. Wir warten einen kleinen Regenschauer ab und gehen dann in Zivil in den Ort zum Essen.

Galibier

Im gleichen Restaurant, in dem wir letztes Jahr vorzüglich gespeist hatten, erleben wir diesesmal eine ziemliche Enttäuschung. Schon bis zur Bestellung vergehen 20 Minuten. 40 Minuten lang passiert nichts und dann bekommen wir die Pizze auf den Tisch. 

Wo sind denn die Nudeln geblieben? Mit denen wären wir doch schon fertig gewesen. Der Rest der Erklärung geht irgendwie unter. Wir essen die Pizze. Kaum 20 Minuten später kommen dann die Nudeln. Barney ist sauer und läßt sie zurückgehen..


Mein Hunger ist noch zu groß und ich verspeise die Primo eben als Secondo. Auf  ein dolce verzichten wir hier und heute, und die Bedienung bleibt ohne Trinkgeld.
In einer anderen Kneipe bleiben wir noch bis kurz vor Mitternacht.
Zurück im Hotel, steht die von Barney georderte Flasche Rotwein schon bereit. Während der Wirt ins Bett geht, plaudern wir noch bis kurz vor 02:00 Uhr auf der Veranda.
Dann ist es aber gut und wir legen uns in den Betten ab.

Galibier - Briancon
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