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SÜDWEST-ALPEN-TOUR
Agarn (CH)
Susa (I)
Moniga (I)
nach Hause
 
 
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Donnerstag 15.06.2006 Texte von Jochen
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Prolog Feiertag – Brückentag - langes Wochenende. Da muss man einfach auf Tour gehen. Erster Einfall war nach Dresden, Görlitz und dann durch den Böhmerwald wieder nach Süden. Der Wetter- bericht prophezeit aber den Durchzug einer Regenfront von Nordwest nach Südost.
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Gut, dann verschieben wir diese Reise auf ein anderes Mal. Wenn also schlechtes Wetter von Nordwest, dann fahren wir eben nach Südwest, grobe Richtung französische Alpen. Während des WM-Spiels Deutschland gegen Polen rolle ich nach München.
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München – Garmisch – Fernpass - Samnaun Um 09:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Ab ums Eck und rauf auf die Autobahn nach Gar- misch. Überraschender Weise gibt es heute auch am Autobahnende vor Oberau keinen Stau. Wir wollen eigentlich hinüber zum Fernpass. Doch Barney steuert geradewegs den McD in Partenkirchen an. Aus alter Gewohnheit kam er gar nicht auf die Idee, dass wir ja auch in Garmisch den McD schon mal besucht hatten. Alzheimer lässt grüßen! Ich habe, nebenbei be- merkt, die Bedientaste für den Funk vergessen, auch Alzheimer. „Alzheimer“ wird uns auf dieser Reise ein treuer Begleiter sein.
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Nun gut, nach dem Frühstück schlagen wir doch den Weg zum Fernpass ein.
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Kurz nach der Österreichischen Grenze hat eine Tankstelle neu aufgemacht. Meine Q ist fast leer. Aufgetankt und die Kühe mit einer Vignette aus- gerüstet tuckern wir im zähflüssigen Verkehr nach Nassereith. Dann auf die Autobahn, um die langweilige Landstraße nach Landeck zu um- gehen. Wie üblich, wenn wir hier in der Gegend sind, steuern wir Samnaun an, tanken dort billigen Sprit und nehmen für Barney günstig Zigaretten mit. Auch hier treffen wir auf einen weiteren Be- gleiter dieser Tour: die Baustelle, insbesondere die mit Ampel. Die Abfahrt auf der Schweizer Seite wird gerade Stück für Stück neu geteert, was wirklich kein Schaden ist.
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Samnaun – Nufenen – Davos – Tiefencastel - Reichenau Da wir Genussfahrer sind, nehmen wir auch heute nicht den schnellsten Weg, sondern den schöneren. Auf der 27 lassen wir unseren Kühen über Martina und Schuls bis nach Susch freien Lauf. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, dass je schlechter die Straße wird, umso deut- licher die Fahrwerksqualitäten der BMWs hervor- treten. Was uns selbst nur ein müdes Stirnrunzeln kostet, schüttelt viele andere Biker doch kräftig durch und zwingt sie zu verhaltenerer Fahrweise. Nun geht es auf den Flüela. Hier ist heute mächtig Verkehr. Deshalb halten wir nicht auf der Passhöhe, sondern machen ein paar hundert Meter später einen Fotostopp. Weiter über Tiefencastel nach Thusis. Hier treffen wir wieder mal auf ein Radrennen. Die Tour de Suisse ist unterwegs.
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Durch den Tour-Tross und die vielen Baustellen ist das Fortkommen etwas zäh. Da für das Rennen auch die Straße nach Reichenau gesperrt ist, weichen wir auf die Auto- bahn aus. Man möge uns die nicht entrichtete Maut verzeihen.
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Reichenau – Illanz – Disentis – Oberalp – Andermatt – Furka – Brig - Agarn Wieder eine Baustelle nach der anderen. Wir quälen uns in der Nachmittagshitze von Rei- chenau über Illanz nach Disentis. Die sowieso nie besonders reizvolle Strecke ist heute eine echte Tortur, besonders am Anfang bei Flims und Laax ist es geradezu ätzend. Im letzten Moment kommt noch die Erinnerung an die Abzweigung in Disentis zum Oberalp, den wir letztes Mal dank Navi verpasst hatten. Es hat hier irgend ein Karten-Problem. Aber dieses mal Alzheimer ausgebremst.
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Wir können erst auf der Anfahrt zum Oberalp wieder durchatmen. Hier sind ein paar Motorrad- gruppen unterwegs, die es auf der Geraden sehr eilig haben. Wir lassen sie ziehen. Doch als die Straße enger, kurviger und schlechter wird, bummeln sie und stehen uns im Weg. Also die ganze Truppe überholt und in zügigem Stil den Oberalp erklommen. Kurz nach der Paßhöhe eine kleine Fotopause. In Andermatt tanken wir in einem Cafe bei einem Spezi auf. Barney gönnt sich noch einen Apfel- kuchen. Ein recht luftig bekleidetes Mädel hat Probleme den Weg zum Lago Maggiore zu finden. Wir helfen so gut wir können.
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Auch für uns wird es Zeit aufzubrechen. Wir wollen uns eigentlich den Furka hinaufschwin- gen. Doch Alzheimer schlägt wieder zu. Barney verpennt im Kreisverkehr bei Realp die Abzwei- gung und steuert zum Gotthard hinauf. (Hier war das Navi nicht schuld) Ich kann ihn aber noch rechtzeitig einbremsen. Wieder auf der richtigen Straße machen wir auf dem Weg zum Gipfel an einem wild schäumenden Wasserfall einen aus- giebigen Fotostopp. Soviel Zeit muss sein. Auch an der Passhöhe des Furka machen wir noch ein paar Bilder in der Abendsonne. Zwei Geister, ein Gedanke:
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Eigentlich lacht uns der Grimsel so nett an, dass wir ihn gerne noch hinauf fahren würden. Aber die Zeit ist schon zu weit fortgeschritten. So schlängeln wir uns an der Rhône entlang bis
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nach Brig. Wir entscheiden uns, hier noch keine Unterkunft zu suchen, sondern noch etwas Strecke zu machen.
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In Visp unternehmen wir einen ersten Anlauf uns eine Unterkunft für die Nacht zu besorgen. Für ein kleines, sehr bescheidenes Zimmer, Dusche undToilette dazu noch auf der Etage möchte man uns 100 Switzer Fränkli abknöpfen. Das ist für das Gebotene einfach überteuert. Also geht es weiter durch viele, viele Kreisverkehre. In Agarn werden wir schließlich für SF 140,00 /DZ im Hotel Central fündig. Zwar nicht luxuriös, aber angemessen. Das Abendessen ist schweizerisch teuer (40,- SFR), aber die Portionen sind gut und wirklich reichlich. Bedient werden wir von einer sächseln- den Thüringerin. Nach 550 km sind wir froh, zeitig in die Betten fallen zu können.
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