QR-Home
Slowenien
SLOWENIEN
Gurk (A)
Kostanjevica (SLO)
Innichen (A)
nach Hause
 
 

Samstag 27.05.2006


Wir rödeln gemütlich zusammen, frühstücken, zahlen und starten die Mopeds.
Trotz aller Gemütlichkeit ist es erst halb zehn als wir die „Gostilna Zolnir“, so heißt unser Hotel, verlassen.
Von nun an geht’s nach Westen. Vorbei an Novo Meste ins Krk-Tal. Schöne Strecke.
Wir fahren nordwestlich bis Krka am Fluss entlang, biegen dann wieder nach Westen ab. Winzige Sträßchen durch Wald und Wiesen und ebenso winzige Dörfer.
Wir queren die Hauptstrasse von Ljubljana nach Kocevje und landen hinter Rod buchstäblich im Wald.
Die Teerstrasse ist zu Ende, ebenso jede weitere Wegweisung.

Wir treffen auf den Schnittpunkt der euro- päischen Fernwanderwege E6 und E7, zumin- dest behauptet das eine große Holztafel mit deutscher Beschriftung, aber auf sonst fast nichts.
Zum Glück entdecken wir eine Bauersfrau, die auf die Frage „nach Cerknica?“ meint,  wir sollen einfach weiter fahren.
Ein paar Kilometer weiter gibt es ein kleines Schild mit „Nova Vas“, das wir als Ortschaft sogar auf dem Nav finden können. Liegt zwar weiter südlich als das gesuchte Cerknica, aber wir kommen wenigstens wieder aus dem Wald heraus und die Kühe bekommen wieder Asphalt unter die Räder. Kleine Pause mit Cola an der Tankstelle am Ortsausgang von Nova Vas..


Cerknica, Planina und Idrija sind die nächsten Punkte auf der Strecke. Kurven, Kurven und nochmals Kurven, alles schön geschwungen. Guter Teer und kaum Verkehr. Diesen Abschnitt nehme ich in die Liste meiner Lieblingsstrecken auf. Kurze Brotzeitpause nach Istrija. Den Kopf etwas ausdrehen lassen und die letzten geräucherten, fränkischen Bratwürste vertilgen. Während wir genüsslich futtern, ziehen ganze Horden von Motorrädern vorbei. Den Nummernschildern nach fast alle Einheimische.

Bei Idrija

Dieses Kurven-Dorado scheint nicht nur uns zu gefallen. 50 km weiter, in  Kobarid,  ist auch noch ein Biker-Treffen und die Moped- Dichte wird schon lästig.
Entweder blockieren dahin-schnorchelnde Grup- pen von Sonntagsfahrern die Strecke oder wild gewordene Pseudo-Rennfahrer schießen einen fast ab, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste blind um alle Ecken überholen.
Der Rest sitzt in Kobarid bei lautem Musik- Gedröhne auf dem Marktplatz und lässt sich mit Bier voll laufen. Nichts für uns! Weg hier!

Bei Idrija

10 km weiter biegen wir bei Zaga links zum Passo di Taimena ab. Schöne Strecke hinauf in die Berge. Der slowenische Grenzer winkt nur weiter und auch der Italiener hat trotz Schengen- Außengrenze keine Lust all die Motorräder zu kontrollieren.
In Uccea rechts nach Sella Carnizza abgebogen. Jetzt wird die „Strasse“ zur Single-Track-Road, wie das in Schottland so schön heißt.
Alles was breiter als ein Golf ist, käme hier nicht weiter. Die Ost-Seite des Gavia ist eine Auto- bahn dagegen. Es liegt viel Sand und Laub auf der Strecke und eine etwas vorsichtigere Gang- art ist angesagt.
Nach 25 km und einer kleinen Pause im Buchenwald auf dem Hinunter-Weg kommen wir auf der anderen Seite in Resiutta, im Tal des Tagliamento, an.
Jetzt gibt es eine echte Rennstrecke bis Pontebba, dem Einstieg zum Passo Pramollo oder Nassfeld-Pass wie er auf der österreich- ischen Seite genannt wird.
Schön zu fahren mit beeindruckenden Ausblicken.

Resia - Uccea / Passo Taimena

Oben auf der Passhöhe kurze Pause und bei Annemarie im Kleinmarerhaus in Innichen ange- rufen. Wunderbar, sie hat noch Zimmer frei, der Abend ist gerettet!
Das Nassfeld, das zum Glück trocken ist, hinunter gewedelt und das Gail-Tal bis Kötschach hinauf gefahren.
Einmal tanken und eine rauchen.
Dann rechts ins Lesach- Tal abgebogen und vor lauter Kurven fast einen Drehwurm bekommen. Kurve, Kurve, Kurve und es hört nicht auf. Immer rechts am Hang entlang. Nichts Rundes zum Swingen, sondern mit Kanten und Ecken.
Ich muss gestehen, dass mein Kurven-Bedarf für den heutigen Tag gedeckt ist.

Passo Pramollo

In Innichen, besser oberhalb von Innichen, bezie- hen wir im Kleinmarerhof wieder „unser“ altes Zimmer. Fast wie zu Hause.
Speiseplan: Schupfnudeln mit Schnittlauch (je eine halbe extra Portion für Archie und mich, da Fumus eine zweite OHNE Käse bekommt), dann ein selten gutes, sehr zartes Hirschgoulasch und zum Abschluss ein feines Tiramisu. Alles „fatto alla propria“ wie die Italiener weiter im Süden sagen würden. Die Annemarie, die kann schon kochen! Wenn ich hier eine Woche bliebe, würde ich wahrscheinlich endgültig den Berg hinunter rollen.
Ein paar Bierchen und ein, zwei kleine Grappa zur Verdauung. Für heute langt’s.

Innichen
W-previous-button W-home-button W-next-button