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JOR
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Fotos JOR
 
 
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Montag 25.04.2005
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Aqaba(JOR) - Wadi Rum - Aqaba(JOR)
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Start 40973
Wadi Rum Nach dem Frühstück satteln wir die Kühe. Wir fahren zurück nach Aqaba. Tanken tut not. Wir wollen ins Wadi Rum und mit leerem Tank in die Wüste zu fahren ist vielleicht keine so gute Idee. Eigentlich gibt es eine Touristenstrasse von Norden in den Ort Rum, aber wir wollen es mal wieder probieren, ob man da nicht auch von Süden anfahren kann. Auf dem Nav und auf den Karten ist zumindest eine gestrichelte Linie als Weg eingezeichnet. Auf der Autobahn-ähnlichen Schnellstrasse geht es nach Norden.
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Am Eingang des Wadi Yetum biegen wir nach Osten ab. Ein militärischer Wachposten stoppt uns kurz, läßt die Bikes aber ohne Kommentar Richtung Wadi Rum ziehen. Nach einem letzten Kilometer Teer beginnt eine grausame Sand-Schotter-Waschbrett-Piste. So eine Scheißstrecke hatten wir noch kaum unter den Rädern. Ich finde überhaupt keine Geschwindigkeit mit der sich das hätte halbwegs fahren lassen. Langsam geht schlecht, weil einen das Wasch- brett zu Tode rüttelt und schnell drüber fliegen geht auch nicht weil einfach zuviel tiefer, weicher Sand in den Spurrillen liegt. Einfach ätzend!!! Der C tut sich mit seinem 18 Zoll Vorderrad und der etwas höher gebauten guten alten 100 R et- was leichter und zieht davon. Hier im Nirgendwo flimmert die Luft. Stark 30 Grad zeigt das Thermometer. Um uns nur einsame Öde.
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Kahle Felsen und Schotter mit Sand. Kaum Ve- getation. Ab und zu ein paar kleine mickrige Stauden eines undefinierbaren Gewächses, das erstaunlicherweise diesen rauen Bedingungen irgendwie zu trotzen vermag. Sonst nichts als Dreck, Dreck, Dreck.....
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Nach 15 km halten wir unter dem einzigen Baum im weiten Umkreis an. Die gute alte Akazie gibt einen angenehmen Halbschatten. Ich werfe meine Jacke von mir, hole tief Luft und rauche erstmal eine. Diese Fahrerei geht ganz schön an die Sub- stanz. Ich fühle mich wie gerührt, obwohl ich nur geschüttelt wurde (oder wie war das mit dem Martini bei Mr. Bond?) Der C öffnet den Tankrucksack, zieht das fa- mose amerikanische Tape heraus und versucht sein Cockpit wieder zusammen zu flicken. Durch die Schläge und die Schüttelei hat es ihm zwei Bolzen an der Tachohalterung abgeschla- gen. Die hängt jetzt, leicht welk, nur noch an der Tachowelle und den Drähten hinter der Scheibe. Plastik- Gelump!
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Ich ziehe vorsichtshalber die Befestigung meines GPS nach. Das arme 276C wird ziemlich hin und her gebeutelt. Aber noch lebt es!
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Nach dem wir wieder halbwegs Luft bekommen, starten wir wieder die Bikes Jetzt wird die Piste zusehends sandiger und die Spurrillen werden immer tiefer und weicher. Rechts, mitten auf einer Schotterfläche stehen zwei Beduinen-Zelte und der obligatorische PickUp..
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Kein Mensch zu sehen. Nachdem die Locals auch auf Geschwindigkeit setzen, fahren sie fast ausschließlich mit Jeeps und Allrad-PickUps durch die Gegend. Kamele sind OUT und werden anscheinend nur noch für Touristen oder zum eigenen Vergnügen gehalten.
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Nach einer Engstelle weitet sich das Tal. Vor uns gibt es jetzt nur noch roten Sand und schwarz-rote Felsformationen. Auf einer großen Tafel steht : "No access to the protected area from this point. Please enter from the visitor center on the main access road to Rum village" .Wir schauen uns an und beschlie- ßen, dass wir das Schild nicht gesehen haben. Naturschutz hin, Naturschutz her. Bei der Un- menge an Pichup-Spuren, wohl nicht so das Thema Diesen Mist nochmal zurück? Keine Lust! Und der Soldat hat auch nichts gesagt, von wegen "no admittance" etc.
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Wir stochern durch den immer tiefer werdenden Sand. Kraftraubend!. Meine Kuh ist einfach keine Gazelle! Immer wieder bohrt sich das Vorderrad regelrecht in den allzu weichen Untergrund. Nur mit Mühe und kräftigem Drehen am Gasgriff bewegt sich die BMW weiter. Auch die Getrie- beabstufung ist nicht für´s Gelände gemacht. Schließlich bleibe ich einfach stecken. Keine Chance das Teil alleine aus dem Sand zu bekommen. Ich bin völlig ausgepumpt. Der immer noch kaputte Magen schwächt doch mehr als ich angenommen hatte. Ich funke den C an und signalisiere "Aufgabe". Nix geht mehr!
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Meine Sprechtaste bleibt hängen und mein Gekeuche hängt ihm im Ohr. Später erzählt er mir: "ich dachte mir schon, jetzt nippelt er ab der Geröllheimer" Ich bin wirklich völlig entkräftet. Hitze, desolater Magen und das Geschiebe im Sand, kurz mir langt´s. Der C kommt angefahren. Wir zerren die Kuh aus der Sandkuhle (sie stand, tief eingegraben, ohne einen Ständer zu benötigen) und überle- gen erst mal, wie wir weiter machen wollen. Ein kräftiger, kühler Schluck aus der Thermoskanne belebt mich wieder. Also gut! Luft aus den Reifen raus. Nächster Versuch.
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Jetzt läuft das schon etwas besser. Das Bike fährt jetzt eher "über" den Sand und die Reifen schneiden sich nicht mehr so tief ein. Nach ein paar hundert Metern wird der Sand gemeinerweise allerdings noch weicher und meine gute BMW versinkt schon wieder. Leider ist die Wüste in einem schlechten Zustand. Überall hat´s größere Steine und tiefe Rillen. Hier kommt man einfach nicht dazu mit Speed darüber hinweg zu "fliegen". Und hier abseits der Zivilisation heftig auf der Schnauze zu landen, dazu hab´ ich gar keine Lust.
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Wir checken auf den Navs, wie weit es noch bis zu der eingezeichneten Strasse ist. Mehr als 8 km!. Mehr als 8 Kilometer durch diesen Sand! Stopp! Ende der Vorstellung! Abbruch! Das ist nicht zu machen. Weiterfahrt nicht möglich. Nicht mit dieser Art von Motorrädern. Hier wären leichte Enduros mit sandgeeigneten Stollenreifen erforderlich. Kommando: Zurück. Wir drehen um.
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Spaßeshalber frage ich den C, ob wir links oder rechts am nächsten Felsblock vorbeifahren müs- sen um genau auf dem gleich Weg, wie gekom- men, zurück zu fahren. Wir sind ausnahmsweise mal nicht einer Mei- nung. Nicht, dass das an dieser Stelle ein Prob-lem wäre, aber es zeigt, dass es ohne mitschrei- bendes Navigationsgerät sehr schwierig ist in der Wüste wieder zu einem bestimmten Punkt zurück zu finden. Und es bedeutet weiterhin, dass man zur Sicher- heit mindestens zwei solcher Geräte dabei haben sollte Jetzt habe ich eine schwache Ahnung, was eine Ralley Paris- Dakar bedeuten könnte
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Wir nudeln uns durch den Sand zurück zu "unserer" Akazie. Dort im Schatten pumpen wir mit dem Mini-Kompressor meine Reifen wieder auf. Zwanzig Minuten später, machen wir uns wieder auf die üble Schüttüttüttel-Piste. Weitere zwanzig Minuten später passieren wir den Wachtposten am Eingang des Tals. Dieses mal werden wir nicht angehalten. An- scheinend wird nur einwärts kontrolliert Ab jetzt gibt´s zum Glück wieder glatten Asphalt unter die Räder. Tagelang Waschbrett-Pisten zu fahren wäre nicht das meine....
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Wir fahren nach Norden, das Wadi Yetum hinauf. Die Soldaten an der großen Zoll-Station wollen kurz den Pass sehen und winken uns dann durch. Wir düsen die autobahnähnliche Strasse bis zu Abzweigung ins Wadi Rum volle Kanne hinauf. Es ist ganz schön Verkehr auf dieser Strecke. Aqaba ist auch der einzige Hafen Jordaniens und alles was per Schiff ins Land kommt, muss eben per LKW nach Amman gekarrt werden. Zur Zeit auch noch das gesamte Öl. Die Pipeline ist noch im Bau, wie wir direkt neben der Strasse sehen können.
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20 km entlang der Eisenbahn nach Osten bis zum Visitor Center. Dort entrichten wir unseren Obolus von ca 2 JD und dann 10 km weiter nach Süden. Wir sind am Ortseingang von Rum. Ein ziemliches Nest, das augenscheinlich nur vom Tourismus lebt. Zwei, drei Mini-Supermarkets und für uns viel interessanter eine größere Touristen-Wirtschaft. Durst!!! Die Gegend ist ganz schön staubig. Apropos Gegend: Wir befinden uns in einem ca. 1000 m breiten sandigen Tal das von ca 300 m hohen, gelb-roten Sandstein-Wänden eingefaßt ist. Nach dem ersten Liter Wasser-Cola haben wir auch wieder die Luft das entsprechend zu würdigen. Nichts ist schlimmer als Durst und Heimweh.
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Wir sitzen im Schatten des Kneipendachs und genießen erst jetzt den fantastischen Ausblick richtig..
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Anschließend drehen wir eine Runde durch das Kaff und Archie startet am Südende des Ortes einen Versuch doch noch ein Stück in die Sand- fläche hinausfahren zu können. Wie gesagt, es bleibt beim Versuch. Keine 20 m kommt er, dann wirft er größere Sandfontänen mit dem eingegrabenen Hinterrad. Zum Glück sind wir heute Mittag rechtzeitig am anderen Ende des Wadi Rum umgekehrt, denn die auf den Karten und auch auf dem Nav vorhandene Strasse, die angeblich vom Ort Rum aus noch 8 km nach Süden reichen sollte, existiert nur als Sandpiste. Wir hätten also nicht wie vermutet ca 10km durch die Wüste ackern müssen sondern fast 20km.
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Auf dem Rückweg probieren wir noch eine andere Strecke und entdecken einen offen- sichtlich für Touristen angelegten Sight-Seeing Weg. Malerisch latschen vier Kamele durch den Sand. Foto! Foto! Der Weg macht eine Schleife zurück zum Visitor- Center. Er führt dabei noch etwas näher an die durch Lawrence von Arabien bekannt und be- rühmt gewordene Felsformation der "Sieben Säulen der Weisheit" heran. Foto! Foto! Die Landschaft ist wirklich sehenswert! Siehe Foto, Foto Foto!
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Zurück zum Hotel fahren wir dieses mal die sogenannte “Back Country Road”. Sie umgeht Aqaba und führt direkt in die südlicher gelegene Hafenzone und an die saudische Grenze.
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