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Donnerstag 10.06.2004

Start km 27675
10:30 – 11:45 Mazamet - St. Affrique

Von Mazamet über Castres ziehen wir weiter über schöne kurvige Sträßchen durch die hügelige Landschaft Richtung Nordwesten.
Kurze Pause in dem netten kleinen Ort St. Affrique. Die prunkvolle Kirche und die gut erhaltenen Steinbrücken unterstreichen noch das mittelalterliche Stadtbild. Uns scheint so, als würden die Erhaltungsmaßnahmen des Ortes durch die örtliche Tankstelle finanziert, denn beim dortigen Spritfassen tanken wir mit 1,22/Liter das mit Abstand teuerste Benzin der ganzen Tour.

St. Affrique

11:45 –15:00 St. Affrique - Gorges du Tarn/St. Enimie
Ein Stück weiter bewundern wir bei Millau eine ganz andere Art des Brückenbaus: die Baustelle der gigantischen Autobahnbrücke der A75. Die fast 2500m lange und bis 270m hohe Stahlkonstruktion überspannt das Tal des Flusses Tarn und soll somit eine durchgängige Autobahnverbindung von Clermont-Ferrand zur Mittelmeerküste schaffen. Durch die Aufhebung dieses letzten Nadelöhrs der „la Méridienne“ werden die speziell zur Urlaubszeit, langen Staus am Tarntal, dann Vergangenheit sein.

Autobahnbrücke bei Millau

Wir folgen dem Fluß weiter aufwärts zur so genannten „Gorges du Tarn“. Die Bezeichnung Schlucht (=Gorge) ist vielleicht ein bißchen übertrieben für das teilweise etwas engere Tal, aber trotzdem ist es landschaftlich äußerst reizvoll. Prädikat absolut sehenswert und deshalb auch entsprechend touristisch erschlossen.
Anhand der vielen Angebote für alle möglichen Freizeitaktivitäten können wir uns bildlich vorstellen wie es hier zur Hauptsaison entlang des Flusses zugehen wird.

Gorges du Tarn

Wahrscheinlich verkeilen sich dann auf dem schmalen Sträßchen die holländischen Wohneier mit den deutschen Wohnmobilen und den Kanu-Anhängern der Franzosen.
Die jetzt noch angenehme Leere hat allerdings keinerlei Auswirkung auf die Preise, die sind bereits hochsaisonmäßig.
Bei unserer Pause in St. Enimie löhnen wir 6,60 für zwei Cola und ein kleines Wasser und je 2,50 für drei petit Boules Glace, wobei die Eistante peinlichst darauf achtet, dass die Kugeln auch wirklich klein bleiben. Jedes winzige Teilchen das hängen bleibt wird sorgsam abgestreift.

Gorges du Tarn

15:00 – 18:15 St. Enimie – Loriol
Wir verlassen das Tarntal Richtung Norden und genießen die wunderschön zu fahrende Strecke durchs Massif Central Richtung Rhonetal. Das herrliche „Dahinwedeln“ hat bei Aubenas ein jähes Ende.
Der heutige Fronleichnam ist zwar in Frankreich kein Feiertag, aber der allgemeine Fahrstil geht hier seltsamerweise schwer in Richtung „Sonntagsfahrer“. Ein furchtbares Gestopsel! Jeder Kreisverkehr scheint ein Problem zu sein, als ob sie letzte Nacht vom Himmel gefallen wären. Erschwerend kommt hinzu, daß manche Strecken fast nur aus Kreiseln bestehen.

östl. Loriol

Gap

18:15 – 20:15 Loriol – Gap
Östlich der Rhone hinter Loriol hat das mühselige Gestochere glücklicherweise ein Ende, der Verkehr wird immer lichter, wir fühlen uns schon fast wie auf einer Privatstraße. Die jetzt wieder zügigere Gangart macht auf der wunderschön kurvigen Strecke richtig Laune. Bis auf einen Felsrutsch mit etwa hausgroßen, quarzgebänderten  Steinbrocken und einem über die Straße springenden Reh kommen wir ohne weitere Behinderungen zwei Stunden später in Gap an.


Ob das Reh den Schock über seinen vermeintlichen Abschuß durch eine kräftige Fehlzündung von Archie’s BMW wohl schon überwunden hat?

20:30 – 23:30 Gap
Nach kurzer Suche finden wir ein Hotel das noch Zimmer frei hat. Es gibt nur noch Suiten mit zwei Schlafzimmern für 60 Euro, die günstigeren Normalzimmer sind angeblich ausgebucht. Na gut, dann schnarcht halt heute Nacht jeder für sich alleine.
Ein Stück weiter die Straße runter kriegen wir im Restaurant La Belle Epoque auch noch was ordentliches zu essen. Auch das ersehnte Feierabendbierchen gibt es hier.

Bieres la Tourmente
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