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Dienstag 08.06.2004

Start 26628
1100 – 12:00 Cuenca

Kurz nach zehn sind wir bei unserem freundlichen Mopedhändler.
Er ist gerade beim Einbau des Hinterrads. Noch die 170 Euro auf den Tisch des Hauses, dann starten wir die Bikes zur Besichtigung der Altstadt, d.h. ich starte und Archie schiebt wegen seines seit Ceuta defekten Anlassers, wie jeden Tag, seine Kuh an. Er ist zwar von dieser Art Frühsport nicht gerade begeistert, aber dafür läuft dann sein Motor im Gegensatz zu meinem ohne Mucken.

Cuenca - Altstadt

Auf einem großen Felsvorsprung oberhalb des neuen Cuenca thront malerisch die Altstadt. Um das Gesamte  besser betrachten zu können, fahren wir rechts davon den etwas höher liegenden Gegenhang hinauf. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf die alten Häuser, die teilweise wie Schwalbennester am Felsabbruch hängen. Davor  die ebenfalls auf einem kleineren Felshügel liegende Klosteranlage, verbunden mit der Altstadt durch eine etwa 150m lange Stahlbrücke.
Wieder zurück im Tal, winden wir uns durch enge Gassen fast senkrecht hinauf zum urtümlichen Alt-Cuenca. Die teilweise etwas schiefen Gebäude der Altstadt unterstreichen den Charme des noch recht original erhaltenen Gesamtbilds.

Cuenca

12:00 – 13:00 Cuenca - Ciudad encantata
Nachdem wir noch eine Tankstelle und die richtige Straße Richtung Tragacete gefunden haben, fahren wir auf einer schön gewundenen Strecke durch die Vieneto di Diabolo, der Schlucht des Rio Jucar.
Nach ca. 40 km folgen wir dem Wegweiser zur etwa 10 km abseits liegenden Ciudad encantata (verzauberte Stadt).

Ciudad encantata

Ciudad encantata

Drei Euro Eintritt pro Nase wollen sie für den in einem etwa einstündigen Rundgang zu besichtigenden Parcours durch ein paar eigenwillige Felsformationen.
Beim Betrachten der nicht so berauschenden Fotos auf den an den Souvenirläden ausgehängten Postkarten beschließen wir allerdings auf den kostenpflichtigen Spaziergang zu verzichten.


13:00 – 14:30 Nascimento rio Cuervo
Wir fahren wieder zurück auf die CM 2105 und folgen ihr weiter entlang des Rio Jucar gen Osten.
Ein absoluter Motorradfahrertraum liegt vor uns. Eine Straße vom Feinsten, gewunden durch eine grandiose Landschaft und praktisch kein Verkehr. Man müßte sie eigentlich zweimal fahren, einmal wegen der Naturschönheiten und ein weiteres Mal wegen der Motorrad-genialen Streckenführung.

Rio Jucar

Nördlich Tragacete machen wir doch noch unseren Spaziergang. Wir laufen zum Nascimento del Cuervo (Quellgebiet des Cuervo).
Weil mein Moped schon wieder granatenmäßig spotzt checkt Archie nochmals die Zündkerzen, um evtl. am Kerzenbild den Fehler zu erkennen. Sehen aber beide völlig normal aus. Also bemühe ich nochmals per Handy die BMW-Hotline und bekomme von ihnen eine Adresse in Zaragozza.

Nascimento rio Cuervo

14:30 – 17:00 Zaragozza
Die schmale, aber gute Straße schlängelt sich weiter motorradfreundlich durch die Mittelgebirgslandschaft.
Bei Molina de Aragon gibt’s ne Vollbremsung. Der Ort und die Burganlage auf dem gegenüberliegenden Hang sind spotähnlich von einem einsamen durch die Wolken brechenden Sonnenstrahl beleuchtet. In Rekordzeit zücken wir die Kameras um den „fast schon“-Kitsch abzulichten.

Ein Stück weiter endet die Provinz Guadalajara und damit auch die gut ausgebaute Straße. Zu allem Überfluss werden wir auch noch abgeduscht.
Kurz vor Zaragozza stöpsle ich beim Tanken meinen Palm an mein kleines GPS und installiere ihn im Tankrucksack. Die im Display angezeigte Routenführung ist zwar nur miserabel zu erkennen, aber es funktioniert und wir finden auf Anhieb zur eingegebenen Adresse mitten in der Stadt.


Molina de Aragon

1700 – 1730 Zargozza BMW
Dort angekommen ist meine erste Tätigkeit der Griff zum Handy und ich teile den „hoch kompetenten“ Mitarbeitern der Hotline äußerst „erfreut“ mit, daß es unter dieser Anschrift nur einen verlassenen Laden, aber keine BMW-Werkstatt gibt.

Die waren mal hier, gibt uns ein Passant zu verstehen.
Ob sie überhaupt, und wenn dann wo, eine Niederlassung in Zaragozza haben, weiß die „Weltfirma“ selber nicht. Soviel mal wieder zum Thema Qualität der  BMW-Hotline.


1730 – 2200 Zaragozza - El Bruc

Meine Kuh hat im Teillastbereich so ekelhafte Aussetzer, daß sie im Stadtverkehr fast nicht mehr zu fahren ist. Also nichts wie raus hier und auf die RN 11 Richtung Lerida.
Da nicht nur wir uns die kostenpflichtige Autobahn ersparen wollen, sondern auch alle Trucks die von und  nach Barcelona unterwegs sind, ist dort wahnsinniger Verkehr. Die Autostrada dagegen, ist praktisch leer, wie wir von der parallel laufenden RN aus gut sehen können. Überteuerte Gebühren sind oft kontraproduktiv.

on the road

Mit dem Motorrad kann man zum Glück Kolonnen springen und in der nicht enden wollenden LKW-Schlange entsprechend Boden gut machen. Allerdings fahren die Trucker meist so dicht auf, dass wir selbst mit den Bikes öfter Probleme haben uns dann wieder zwischen die Laster auf die rechte Spur zu pressen.
Nach 190 km, kurz hinter Lerida kommt schon wieder meine Reserveleuchte. Den Motor ständig auf hohen Drehzahlen zu halten, denn da läuft er einigermaßen sauber, macht die Kuh ziemlich durstig.

Wir tanken und Archie gönnt seinem Motor nach ca. 7000km einen halben Liter Öl (Wucher: 9,95€/L)
Bei Tarrega beginnen wir mit der Hotelsuche. Alle entweder teuer, häßlich oder voll.
Die Sonne geht unter und das Sträßchen, auf dem wir parallel zur Autobahn weiter fahren wollen endet mitten in einem Bauernhof. Also zurück zur Autovia.
In Panadella und Igualada ist ebenfalls keine Unterkunft zu finden.


Autobahn bei El Bruc

18 km weiter auf der Autobahn sehen wir an einer Ausfahrt das Hotel El Bruc. Es gibt auch noch ein Zimmer zum Preis von 45 Euro. Allerdings hat die Sache einen Haken: es gibt nur ein Doppelbett mit einer Decke. Aber „Hauptsache egal“, meint Archie, packt Schlafsack und Isomatte aus, opfert sich freiwillig und schläft heute Nacht auf dem Boden. Zum Weitersuchen haben wir heute keinen Bock mehr.
Im Erdgeschoss gibt es auch ein Restaurant, wir bekommen auch noch was zum Futtern und Archie sein geliebtes Feierabend-Bierchen.

Hotel El Bruc
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