Montag 02.06.2003

10:15 - 12:30: Start Cadca Km 3867 
Cadca - Zilina - 18 Ost - Ruzomberok Tanken und Imbiss. An der Shell-Tankstelle gibt es endlich eine brauchbare Slowakei-Karte. Archie muß also nicht mehr "blind" fahren. Ich probiere ein Fanta irgendwas, schmeckt auch nach irgendwas. Vorallem nach Chemie.
Zum Reifenfüllen dient ein verkapselter Kompressor, der sich ausschließlich einschalten lässt. Luftdruck etc. kann man weder einstellen noch ablesen. Aber besser wie nichts.
Autobahn bis Exit 464.
Entlang eines Sees gibt es nette Schilder: „Achtung Otter“. (Zuerst hatte ich das Symbol ja für einen kleinen Saurier gehalten, bis auf einem Zusatzschild das Wort Otter auftaucht, das auf Slowakisch offensichtlich genauso heißt).
Als ich mich entschließe, trotz Halteverbot auf der Autobahn, eines zu photographieren, kommt natürlich keines mehr....

578 bis Strbske Pieso.
Wunderbare, gewundene Straße durch den Wald, null Verkehr, keine Ortschaften. Wie in Canada. Nur fahren und genießen. Auf 30 km nur 5 Autos.
Pause auf einem Parkplatz mitten im Wald. Archies Wunder-Taschenmesser zeigt 1275m Höhe an.

Wir machen einen kleinen Abstecher in das Ski- gebiet, um auch die Gipfel der Tatra zu sehen. Der Berg vor uns ist immerhin über 2000 m hoch! Weiter geht´s, mit Schwung und guter Laune durch den einsamen Wald.
12:30 - 14:30: Ruzomberok - Smokovec 
Auf einmal zeigt Archie aufgeregt auf seine linke Packtasche. Obwohl wir gerade eine schöne Schräglage mit Bodenwelle hatten, die Tasche hatte noch keinen Straßenkontakt.
Bei genauerem Hinsehen erkenne ich aber, dass er jetzt hinten einen  Niederquerschnitt-Reifen hat. Kurz: Am Hinterreifen geht die Luft raus.
Einen Kilometer weiter ist eine Tankstelle. Wir halten an. Ein Blick auf das Rad genügt, da ist ein größeres Loch drin.
Aber Glück im Unglück, laut Tankwart ist der nächste "Pneu Servis" nur einen weiteren Kilo- meter entfernt in Smokovec.
Nach nochmaligem Nachfragen finden wir ihn auch. Die Werkstatt ist tatsächlich geöffnet und nach einer halben Stunde hat der Archie, wie seit

Lebzeiten, nur mehr seine zwei eigenen Platt- füße. Kosten der durchaus professionellen Reparatur? Immerhin 55 SkK (= 1,25€) werden für eine halbe Stunde Arbeit und das Material in Rechnung gestellt. Schwein gehabt!
Normalerweise passiert so etwas nur Samstag nachts, bei Regen oder mindestens 50 km von der nächsten Werkstatt entfernt......

14:30 - 16:00: Smokovec - Plavnica 
Die Socke ist geflickt, weiter geht's durch die Wälder von Smokovec nach Spisska Bela. Kurz vor Spisska Bela stehen auf einer gemähten Wiese ca. 25 Störche dicht zusammen. Sieht aus wie beim Kaffee- Kränzchen, leider zu weit entfern für ein Foto.
Weiter nach Ilhanec. Hier wollen wir quer durch den Naturpark. War aber nichts. Der vermeint- liche Naturpark ist Militärisches Sperrgebiet und der Wachposten schüttelt höflich, aber bestimmt, den Kopf. Dead End!
Über die gottverlassenen Käffer, wo wir mit unseren schweren Motorrädern wie Wesen aus einer anderen Welt bestaunt werden, zurück nach Ilhanec auf die Hauptstraße.
"Gottverlassene Käffer" ist nicht ganz richtig, eine Kirche gibt es immer!
Auf der 77 nach Norden über Stara Lubovna - Plavnica.

16:00 - 16:45: Plavnic Imbiss 
Pause im Imbiss Limba Wir sind hungrig und machen an einer kleinen Kneipe mit Terrasse Halt. Mir schwebt so eine "dreckige Wurst" wie gestern vor. Aber dieses mal scheitern wir am Sprachproblem.
Das Wort Wurst ist nicht zu übersetzen oder zu verdeutlichen.
Die Bedienung und die Karte sprechen slowa- kisch, slowakisch oder slowakisch. Wir so ziem- lich alles, außer eben, slowakisch!
Salat, Cola und Rasnici kommen uns auf der Karte halbwegs bekannt vor und werden geor- dert.
Als wir zahlen, bekommt jemand am Nebentisch genau die ersehnte, fette Wurst mit Kartoffelsalat.
Immer das G'schieß mit den Fremdsprachen....

16:45 - 19:30: Plavnic - Vranov 
Weiter von Plavnic auf der 77 nach Osten bis Bardejov. Sehr schöne Altstadt. Aber die tagsüber gesperrte Fußgänger-Zone ist erst ab 18:00 wieder befahrbar. Bemerkenswerter Kirchturm mit Rund-/Wehrgang knapp unter dem Dach.
Nach Süden bis Kapusany 18 Ost, dann 73 Nord Giraltovce. Der C füllt 2000 SkK vom Bankomat ins Portemonaie, 556 Ost, 557 Süd am Stausee entlang.
Wir schauen nach einer eine Bleibe  für die Nacht. Ein paar Hotels sind zwar ausgeschildert, aber trotz Suche ist keines davon auffindbar.
Also weiter bis Vranov, dem nächsten nennen- swerten Ort. Für 1300 SkK im 2 Sterne Hotel Rozkvet ein Zimmer gefunden. Sechsstöckiger, sozialistischer Hotel-Turm mit mehreren Sälen, extra Bar, Billard-Halle und einer Art Disko.
Viel Protz im Foyer, die Zimmer sind aber ziemlich klein und heruntergekommen. Löcher in der Wäsche der zu kurzen Betten und alles etwas schmuddelig.

Naja, für eine Nacht geht's grad.In diesem Hotel atmet die ruhmreiche sozialistische Vergangen- heit noch mit tiefen Zügen!
Auch die Bikes müssen zum erstenmal vor der Türe im Freien stehen. Demnächst werden wir etwas mehr auf die Anzahl der Sterne achten.
Abendessen in einer türkischen Pizza im Ort.
Schlummertrunk in der hoteleigenen Disko- Billiard-Bar.