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Sonntag 01.06.2003

10:00 - 11:30: Start km 3355 Rakovnik CZ 
237 Ost, E48 / 6 SO bis Prag Centrum. Ziemlich langweilige Schnellstraßen. Auf den letzten Kilo- metern durchschneiden sie endlose Vororte.
Zum Glück ist heute ist Sonntaq und deshalb kein Berufsverkehr. Ansonsten kann es auf dieser Strecke wohl richtig grausam sein.

11:30 - 12:30: Prag
Wir rollen über ausgelutschtes Kopfstein- pflaster, von unzähligen Ampeln gebremst, bis an die Moldau hinunter und über eine große Brücke in die Altstadt hinein. Ein "Stare Most"-Schild führt uns in die Touristen- Region.
Wir parken die Bikes frech direkt vor der Oper, obwohl ein Halteverbot-Zeichen mit einem Zusatz "nur Filmcrew" o.ä. es eigentlich verbietet.


Kaum haben wir die Helme abgesetzt kommt auch schon einer wild gestikulierend angelaufen. Von wegen "nix parken" und so weiter.
Per Zeichensprache mache ich ihm klar, dass wir nur ein paar Fotos machen wollen und das Ganze nicht mehr als eine Zigarettenlänge dauern werde. Also gut, solange werden wir geduldet. Wir packen die Digitalkameras aus und gehen auf die Brücke.
Von dort hat man einen guten Blick hinauf zum Hradschin mit dem Dom und Moldau-aufwärts,  ca. 300m entfernt, zur weltbekannten Karls- brücke. Auf dem Fluß ist Ausflugsdampfer-Rush- Hour und auf der Karls-Brücke stauen sich min- destens 10 komplette Busladungen Touristen.
Wir betrachten das ganz entspannt aus sicherer Entfernung. Ein gemütliches Zigarettchen ge- raucht und weiter geht es.

Prag Karlsbrücke

Wir haben das Prag-Touristen Pflichtprogramm schon bei einem früheren Besuch absolviert.


12:30 - 15:30: Prag - Pass 
Wir drehen noch eine kleine Runde durch die östliche Peripherie von Prag, nicht ganz freiwillig, da die Ausschilderung etwas zu wünschen übrig läßt. Im zweiten Anlauf finden wir die Autobahn D11 und fahren gemütlich (120-130 Sachen) bis Podebrady. Ein Rudel Biker mit Berliner Kennzeichen überholt uns im Tiefflug. Wir haben Urlaub!
Kurz vor dem Autobahnende Sprit für die Bikes. Cola und selbst geschmierte Frühstückssem- meln für uns.
Weiter auf der E67/11 nach Osten, nach Hradec Kralove. Bis hierhin ist die Gegend "Brettel"-eben. Archie wähnt sich schon in Holland.
Immer weiter auf der 11 über Vamberk, Zamberk nach Sumperk (diesesmal tatsächlich mit P!!).
Jetzt gibt es endlich wieder Kurven! Aber auch die weltweit unvermeidlichen Sonntagsfahrer!
Weiter auf der 11 nach Osten bis ca Skritek einen "Paß" hinauf.
Dort finden wir endlich was wir schon seit vielen Kilometern gesucht haben: einen Brotzeitplatz.

15:30 - 16:00: Pause Pass 
Moped geparkt, Helm runter. Auf der "Passhöhe" gibt's gleich zwei Möglichkeiten. Ein mittel- prächtiges Ausflugsrestaurant und eine Art Kiosk mit Tischen und Stühlen davor.
Nachdem mein Magen ziemlich knurrt, sage ich zum Archie: eine "Dreckige Wurst" wäre mir jetzt grad recht. Aber ich habe nicht die leiseste Ah- nung was das auf Tschechisch heißen könnte.
Wir steuern das Kiosk an, fragen nach Cola und weil es irgendwo rausqualmt versuche ich es mit dem Stichwort "Grill" und einem großen Frage- zeichen im Gesicht.
Die Kiosk-Tante öffnet die Türe zu einer Art Räucherschrank und da hängen sie, die "dre- ckigen" Würste! Außen so groß und innen so grob wie die guten mittelfränkische Bratwürste, aber Paprika-gewürzt wie Debreziner und vor allem fett, fett, fett! Schmecken aber mit ein paar Scheiben Brot und einer Ladung Senf gar nicht schlecht. (Ergeben auch später keine Magen- probleme) Der Hunger ist gestillt, die Sonne scheint, das leicht plattgesessene Hinterteil hat sich wieder etwas ausgebeult. Weiter geht's.


16:00 - 17:30: Pass - Ostrava 
Von Skritek auf der 11 über Bruntal und Opava ( Troppau) nach Ostrava (Mährisch Ostrau). Die Straße windet sich im allgemeinen motorradfreundlich durch die Hügel. Manchmal gibt es allerdings üble, im Voraus schwer erkennbare Verwerfungen in der Asphaltdecke. Also nie ohne Reserven in die Kurve, sonst reicht selbst das exzellente Fahrwerk der BMWs nicht mehr aus. Apropos Kurve:.
Die Hundskurve und enge Verwandte davon sind offensichtlich in der Tschechei erfunden worden. Noch nie haben wir eine derartige Häufung von so seltsamen Kurven-Radien erlebt. 

17:30 - 18:15: Ostrava Agip 
In Ostrava angekommen, baut sich eine schwar- ze Wolkenwand vor uns auf. Ein schöner, fast geschlossener Regenbogen und böiger Wind zeigen an, dass wir demnächst wohl nicht trocken bleiben werden.
Wir entern die nächste Tankstelle, füllen für die letzten 500 Czk 22l Sprit nach, putzen die Visiere und verbummeln dort eine gute halbe Stunde.

18:15 - 19:15: Ostrava -> Slowakei Cadca Das Sauwetter ist abgezogen, die Straßen sind nass, aber bis auf einen kleinen Schauer sind wir noch billig davon gekommen.


Weiter zur slowakischen Grenze. Alles neue Gebäude. Ist ja auch erst wenige Jahre her, dass sich die Slowaken (sehr zur Freude der Tsche- chen) verselbständigt haben.
Wir halten am ersten Fensterchen, werden aber sofort weitergewunken. Der C gibt Gas und fährt aus der Station. Mich bremst ein lautes "Stopp" und ein Arm aus einem weiteren Fenster.
Der Arm gehört zu einer jungen, hübschen, uniformierten Dame, die ihrer Dienstpflicht nach- kommen und meinen Paß sehen will.

"Ja aber, wir sind doch gerade durchgewunken worden" entgegne ich. Das war die tschechische Ausreise erklärt sie, jetzt komme die Pass- und Zollkontrolle für die Einreise in die Slowakei!
Aber alles halb so wild. Ich zeige brav meinen Pass und als ich erkläre, dass der andere Motor- radfahrer mein Freund sei, braucht Archie nicht einmal zurück zu fahren.
Unkontrolliert geht also auch. Sie und der junge Staat wollten eben nur angemessen wahrgenom- men werden.


Kurz hinter der Grenze in Cadca ins Hotel Lipa.
Wir dürfen die Bikes hinter der Rezeption im Ver- bindungsgang zur Küche, innerhalb des Hotels, abstellen. "Außen nix gut" war der Kommentar der freundlichen Fee hinter dem Tresen.
Hier stehen sie zwar wie in einem Ausstellungs- raum auf dem Präsentierteller, aber eben nicht draussen, sondern immerhin hinter Glas.
Das Dinner im Hotel-Restaurant, ist Ok, aber an- sonsten nicht bemerkenswert.

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