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Dienstag 03.06.2003

10:00 - 12:30: Start Vranow km 4298 
Von Vranov nach Süden. Gleich im nächsten Ort wird getankt und Proviant gefasst für die anstehende Ungarn-Durchquerung.
Auf der 558 über Trebisov zur Grenze. Da auf der Karte ein kleiner Übergang weiter südlich eingetragen ist, lassen wir den "großen" rechts liegen und fahren nach Süden aus dem Hügel- land heraus über einen Fluss in die Puszta.
Auf der letzen Anhöhe gibt es oberhalb der orthodoxen Kirche eine Ruine. Wird wohl mal eine Burg gewesen sein, mehr lässt sich nicht erkennen.
Wir finden auch die winzige Straße und den Übergang nach Pacin in Ungarn.
Bedauerlicherweise lassen sie uns hier nicht passieren.
Dieser Grenzposten ist ausschließlich für die „Locals“ im kleinen Grenzverkehr zugelassen.

Vel Ky Kamarec, SK

Wenn wir die Legende zur Karte genauer gelesen hätten, wäre uns vielleicht der fein- sinnige farbliche Unterschied zwischen den einzelnen Symbolen der Grenzübergänge auf- gefallen.
30 km zurück zur international benutzbaren Grenzstation. Der slowakische Grenzer stempelt die Exit-Vermerk in unsere Pässe. Hinter ihm sitzt eine anscheinend hoch- rangige Beamtin (viele große Sternchen mit Eichenlaub), die wie der Prototyp eines Polit-Offiziers aus einem schlechten Film zu Zeiten des Kalten Kriegs aussieht. 

12:30 - 15:30: Ungarn 
Durch unzählige Ortschaften bei ca 30°C durch die endlose, topfebene Puszta zur rumänischen Grenze. Satoralja- Ujhely - Kisvarda - Vasarosnameny - Cenger
Wir durchqueren "Groß-Holland" ohne auch nur einen einzigen Forint zu benötigen.
Das einzig bemerkenswerte sind zum einen die fast zwei Meter breiten Ortsschilder mit den unaussprechbaren Namen, zum anderen die anscheinend obligatorischen Storchennester in jedem Dorf. Es sitzt immer nur ein einziger Vogel drin.


Puszta

Meist absolut bewegungslos, so dass ich anfangs an Plastik-Attrappen glaube. Aber gelegentlich bewegt einer doch ein Bein oder macht den Schnabel langsam auf und zu.
Doch eines fällt auch auf: Die alte sozialistische Tristesse, die in der Slowakei noch allerorten deutlich sichtbar und spürbar ist, ist einem deut- lich bunterem und mehr Wohlstand widerspie- gelndem Bild gewichen.
Auch der Fuhrpark geht wieder deutlich über die Klein- und Kleinstwagenklasse hinaus.


16:30 - 19:30: Satu Mare - Sighetu Marmatiei
Kurz nach der rumänischen Grenze geht uns endlich die Puszta aus.
Wir werden von der rumänischen Polizei ermahnt nicht nebeneinander zu fahren, da wir, vorge- warnt, schon nicht in ihre Radarfalle getappt waren.
Satu Mare. Wir kreisen mehrfach durch die recht schöne Altstadt und suchen ein Geld- automat.
So nach fast einer Stunde finden wir auch einen, der nicht ausschließlich auf lokale Kreditkarten spezialisiert ist. Wir holen jeder 4.000.000 Lei. So einfach ist es Millionär zu werden! Das Ganze sind ca 100€.
Am Ortsende tanken wir für schlappe 700.000 incl. Cola, Sandwich und Karte. 1l Super 95 kostet ca 0,65€. Für uns ein Spottpreis.

Gemessen am rumänischen Durchschnitts- einkommen entspricht es aber im Verhältnis geschätzten 5€ pro Liter. Bei so einem Preis in Deutschland würden wir ganz schön dumm aus der Wäsche schauen!
Von Satu Mare auf der 1c Ost bis Livada, dann 19 Ost bis Sighetu Marmatiei.
Mit zunehmender Entfernung von Satu Mare wird die Straße immer welliger und buckliger. Eine Ausschilderung von Geschwindigkeitsbeschrän- kungen ist eigentlich nicht nötig. Die Straße selbst setzt das Limit.
Kurz vor Sighetu fühle ich mich nach Indien versetzt. Die Kühe laufen auf dem Heimweg frei und mitten auf der Straße herum. Vorsichtiger, langsamer Slalom um potentielles Rindsgoulasch und frische Fladen. Und das, obwohl wir es eilig haben.


Jenseits des Grenzflusses, auf ukrainischer Seite, donnert und blitzt es gewaltig. Ein Regenbogen steht vor uns und die ersten Tropfen fallen schon. Bisher kein Tag ohne unsere Dusche...
19:30 - 23:30: Hotel  "Perla Sigheteana" 
Schönes, neues Hotel mit 1a Zimmern. Das Zweibett mit Balkon und Dusche/WC inkl. Frühstück für ca. 25€.
Gutes, preiswertes Restaurant im EG. Freundliches Personal. Empfehlenswert! Die Bikes dürfen über Nacht sogar in die Privatgarage des Besitzers.

Sighetu Marmatiei
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