Krumau
Für unsere Verhältnisse sind wir heute sehr zeitig auf den Beinen.
Nach einem ordentlichen Frühstück sind wir schon vor 09:00 Uhr auf dem Weg, um Krumau bei Tageslicht zu betrachten.
Das Städtchen trägt nicht umsonst den Titel des UNESCO- Weltkulturerbes.
Wir schlendern durch die Gassen und die Kamera bekommt kaum einmal Pause.
Am imposantesten ist die Burg, die sich lang- gestreckt auf dem Bergrücken oberhalb der Moldauschleife ausbreitet.

Obwohl wir ja sonst eher lauffaul sind, gönnen wir uns heute den Rundgang vom Burgeingang bis ganz hinauf zum Schlossgarten. 

Das Lichtspiel der Sonne, die gerade den Mor- gennebel auflöst, ist grandios.

Krumau- Klattau
Um 11:15 Uhr checken wir im Hotel aus und rollen bei jetzt herrlichem Sonnenschein in Richtung Norden.
Ein Abendziel haben wir noch nicht. Mal sehen, wo wir landen werden. Zuerst raus aus Krumau.
Es soll ziemlich genau nördlich in Richtung Klattau gehen.
Jetzt taucht „Barneys Navigationsunmut“ wieder auf. Mein Navi fordert mich immer auf, rechts abzufahren. Barney will aber auf der Hauptstraße bleiben. Nur die Sonne steht irgendwie falsch, in unseren Breiten ist sie eigentlich nie im Norden zu betrachten.

Nach 15 km und 10 weiteren Aufforderungen meines Navis überhole ich Barney und bremse ihn ein. Nach einer Zigarettenpause einigen wir uns dann schließlich auf einen Kurs. Also 15 km zurück in korrekter Weise in Richtung Klattau. Geht doch.  Wir kurven ziemlich alleine über die schönen Landstraßen. Die hügelige Landschaft und die Herbstfarben – einfach herrlich. Es hat mittlerweile auch um die 13°C und es fühlt somit wirklich angenehm warm an.
Wir fahren auf abgelegenen Wegen durch den tiefsten Böhmerwald. Hier sagen sich Hase und Fuchs gute Nacht. Landschaftlich und von der Stimmung ein Traum.

Ab und zu durchqueren wir eine Nebelwand, die fast immer aus dem Rauch von Schornsteinen stammt. Wir wollen nicht wirklich wissen, was da alles verfeuert wird. Und bei uns macht man Panik wegen der Feinstaubbelastung. – Jeder hat so seine Probleme.
Im ebenfalls sehr schön renovierten Klattau wollen wir einen Kaffee trinken und einen Happen essen. Doch der Marktplatz dient gerade seiner ursprünglichen Bestimmung und es ist viel Verkehr. Die Polizei ist über unsere auf einer Sperrfläche geparkten Kühe auch nicht begeistert und da wir die Tankrucksäcke nicht abrödeln wollen, beschließen wir weiterzufahren

Klattau – Tachov - Marienbad
Die Zeit läuft uns wieder mal davon. Je weiter wir Richtung Norden kommen, desto mehr gewinnt der Nebel wieder die Oberhand und auch die Sonne wird in einer guten Stunde schon wieder untergehen. Mit dem Untergehen Sonne fällt auch die Temperatur wieder deutlich unter 10°C. Heizgriffe an. Wir wollen versuchen in Tachov ein Quartier zu finden.

Barneys Navi lotst uns auf eine vielbefahrene Straße nach Bor – Kürzere Zeit.
Bei Feierabendverkehr mit Massen an Lkw nicht wirklich spaßig.
Tachov stellt sich als größeres Kaff heraus, das uns nicht wirklich zum Verweilen einlädt.
 Zumindest gibt es wenigstens eine moderne Tankstelle und wir tränken die fast trocken gefallenen Kühe..

Es dämmert bereits. Wohin also? Marienbad wird wohl die beste Adresse für eine Übernachtung sein. Bis wir die 20 km bis dorthin gefahren sind, ist es bereits stockfinster. Bei Dunkelheit ist eine Hotelsuche nicht so prickelnd. Was tun? Hotel.de anrufen! Innerhalb von 10 Minuten haben wir ein Zimmer im Hotel Continental im Zentrum von Marienbad. Der Preis ist Dank hotel.de auch ok und die 4 Sterne nehmen wir auch gerne mit. Wir werfen uns in Zivil. Wo essen wir? Ein kleiner Rundgang entlang der Hauptstraße zeigt uns, dass es hier außer in den Hotels eigentlich keine richtigen Restaurants gibt. Dann können wir auch in dem unseren dinieren.

Gegen 19:30 Uhr sitzen wir im Speisesaal und kommen uns etwas deplaziert vor.
Eine Versammlung lebender Mumien aus aller Herren Länder. Wir drücken den Altersdurch- schnitt im Raum nicht unerheblich nach unten.
Zumindest war das Abendessen von den Vor- speisen über den Hauptgang sehr ordentliche böhmische Kost.
Der Nachtisch  war eher “naja”, zumindest aber, wie der Rest des Essens, durchaus preisgünstig.
 
Fahren bei Kälte ist anstrengend und macht müde. Deshalb ist heute schon um 23:00 Uhr Feierabend.