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Veneto 3.Tag - nach Hause
VENETO
Borso del Grappa
Bolca
nach Hause
 
 

Freitag 26. September.2008

Text von Jochen


Bolca - Passo Fittanze - Rovereto
Das Frühstück ist diesmal wieder italienisch karg. Dafür ist die Rechnung im Gegensatz zu gestern auch nur halb so hoch und der Wirt gewährt frei- willig noch einen Rabatt, obwohl er gestern gar nicht mit sich feilschen lassen wollte. Da kann man dann auch nicht meckern.
Es ist noch etwas frisch, als wir uns auf den Weg machen.
Zum Warmwerden ist die SP 17 gut geeignet. Unbehelligt von jedwedem Verkehr können wir die Kühe genüsslich an der langen Leine laufen lassen.

Bolca - Museo dei Fossili

Passo Fittanze

Im Zickzack fahren wir grob in Richtung Norden. Nicht spektakulär, aber immer schön rund, kur- ven wir durch die Montagna Veneta.
Wir wundern uns, dass wir dieses Eck bisher immer außen vor gelassen hatten. Es ist hier wirklich sehr schön und kurzweilig zu fahren. Passo Fittanze
Zum Passo Fittanze wird die Straße wieder ein Stück enger, aber da wir quasi alleine unterwegs sind, tut das dem Vergnügen keinen Abbruch.


Passo Fittanze
Passo Fittanze

Auf  1393 m ist es allerdings, obwohl die Sonne vom Himmel lacht  mit nur 5°C schon wieder ziemlich schattig.
Ein Fotostopp auf der Passhöhe lohnt sich auch hier. Ein herrlicher Blick.
Als wir wieder aufbrechen, ist es bereits kurz vor Mittag. Nach Rovereto sind es nur etwa 15 km.

Auf nagelneuer Strasse geht es durch enge Kehren, um gut 1200 Höhenmeter, bei stellen- weise  mehr als 20% Gefälle hinunter ins Tal. Neben einem leichten Druck auf den Ohren haben wir dort unten auch ein zufriedenes Grin- sen im Gesicht.
Diese Strecke werden wir bei Gelegenheit mal wieder ins Programm aufnehmen.


Da geht es hinauf bei Ala

Rovereto - Lago Cei - Monte Bondone - Brenner

Wir rollen ein Stück auf der SP12 neben der Autobahn her. Bei Rovereto über queren wir die Etsch und versuchen den Lago Cei anzusteuern.
Das Navi ist leicht verwirrt, da es die  in letzter Zeit offensichtlich stark geänderte Verkehrs- führung noch nicht kennt.
Wir sind leicht verwirrt, weil zwar die Verkehrs- führung geändert wurde, aber nicht die Beschil- derung 
Zu guter Letzt finden wir doch noch die richtige Abzweigung und schon geht es wieder wun- derbar kurvig bergauf. Durch den Wald schlängeln wir uns bis zum Lago Cei. Da der Magen knurrt, wäre ein Wirtshaus nicht schlecht.

Doch an dem kleinen Tümpel im Wald, mehr ist das nicht, lädt uns nichts zum Verweilen ein. Dann eben ein Stück weiter. Die Uhrzeit gibt uns noch ein wenig Spielraum.
Deshalb biegen wir zum Monte Bondone ab.
Das war eine ausgesprochen gute Entscheidung.
Die Ostseite des Monte Bondone bei null Verkehr ist ein absoluter Traum. Man fährt fast wie im Rausch die flüssigen Kurvenkombinatio- nen hinauf. Man muss schon aufpassen, nicht zu vergessen, dass vielleicht doch einmal Gegen- verkehr kommen könnte, wenn man, ziemlich flott unterwegs, von einer Kurve in die nächste schwingt.


Monte Bondone

Das Ristorante im Sattel unterhalb des Berges kommt so gesehen fast zu früh. Doch unsere Mägen machen jetzt um 14:00 Uhr deutlich knurrend klar, dass auch sie wieder Treibstoff brauchen.
Also gut, dann machen wir jetzt Mittagspause.
Im Windschatten der Hütte nehmen wir ein schönes Sonnenbad.
Das Essen ist nur zwar nur durchschnittlich schmackhaft, aber überdurchschnittlich teuer. Aber der Blick muss wohl mitbezahlt werden.


Eine Gruppe von Harleyfahrern aus Leipzig erheitert uns mit ihrer Nonkonformisten- Uniform, alle mit Lederfransen und der anscheinend obligatorischen, ärmellosen Jeans-Jacke mit dem Abzeichen des Chapters hinten drauf.
Wir sind da doch lieber als Individuen unterwegs.
Nun drängt leider wieder einmal die Zeit, aber es fällt uns schwer, uns loszureißen.

Wir würden es hier schon noch ein paar Tage länger aushalten. Hilft aber nix. So gibt es zum Finale noch das Geschängel der Nordseite des Monte Bondone ins Tal hinunter. Ab  Trento geht es dann auf der Strada bis zum Brenner. Hier ist es mit knapp über 0°C unangenehm frisch.
Uns kommen eine Menge Biker entgegen, die das letzte Septemberwochenende in Italien verbringen wollen.


Blick vom Monte Bondone

Brenner – Garmisch – München - Fürth

Zum x-ten Mal nehmen wir diese Route nach Hause. Letzter Tankstopp in Österreich in See- feld. Keine besonderen Vorkommnisse.
In München kurzer Aufwärm-Stopp und Aus- tausch der zuletzt noch geschossenen Bilder.
Mit Sonnenuntergang um 19:03 Uhr mache ich mich auf die letzten 200 km.

Noch einmal kurz Nachtanken am Ring – Auto- fahrer aufgemerkt: München hat jetzt auch eine Umweltzone - und ich bin um 20:58 Uhr daheim in der Garage.
Ach ja, Zumo 550 und Schuberth C3 haben sich bewährt.

SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Ein Sonnenbad in den Bergen Ende September.

Was uns fehlt:

Ein Sonnenbad in den Bergen im Oktober.

Was uns überrascht:

Dass wir die Montagna Veneta bisher links haben liegen lassen. Dabei ist es hier doch wirklich nett.


Saison-Nachwort:
Zum einen haben wir uns bestätigt, dass es zu Silvia immer eine Reise wert ist.
Zum Anderen, dass uns die schönen, kurvigen Strecken in Italien wohl auch in den nächsten 20 Jahren nicht ausgehen werden.

Ein feiner Saisonabschluss eines insgesamt leider eher wenig ergiebigen Motorrad- Jahres.
Wir freuen uns auf das Jahr 2009 und hoffen, dass wir dann wieder öfter unterwegs sein werden.

SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Touren während der Woche, außerhalb der Hauptsaison, abseits der bekannten und allzu beliebten und belebten Pfade.

Was uns fehlt:

Ein Sponsor, damit wir öfter unterwegs sein können.

Was uns überrascht:

Italien – immer wieder.

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