qrn-logo1
Veneto 2.Tag - Bolca
VENETO
Borso del Grappa
Bolca
nach Hause
 
 

Donnerstag 25. September.2008

Text von Jochen


Locanda Monte Grappa - Barney - JJochen

Boso del Grappa
Zum ersten Mal haben wir bei Silvia eine ruhige und erholsame Nacht ohne übermäßigen Druck im Magen verbracht – hat auch was für sich.
Frühstück gegen 09:30 Uhr, wie üblich mit  Rühr- ei, Speck und Kuchen.

Die Rechnung ist ebenso üblich in bar zu be- gleichen. Bei der schönen Zeche ist dann noch ein großer frischer Capuccino auf Kosten des Hauses drin. 
CarmenAls letztes wollen wir noch wissen, wie unsere „Marmelada“, eine recht nette Bedie- nung, die aussieht als stammte sie direkt dem Comic „Asterix in Korsi- ka“ , wirklich heißt.
Unsere „Marmelada“ ist eine „Carmen“.
Der Name passt recht gut zu ihrem aparten südländischen Typus, fin- den wir.
Nach einer herzlichen Verabschiedung, „a prossima volta“ (bis zum nächsten Mal), brechen wir kurz vor 11:00 Uhr auf. 


Brenta Schlucht - Lago del Corlo
Da wir uns entschlossen hatten, noch einen Tag dran zu hängen, sind wir heute ohne jeden Zeitdruck unterwegs.
Das nehmen wir zum Anlass, uns einmal die Brenta Schlucht näher anzusehen.
Auf einer engen, aus dem Berg gehauenen Straße schlängeln wir uns den Hang entlang. Ein weiter Felsüberhang, eigentlich ein Dreiviertel-Tunnel, wird als Fotokulisse genutzt.

Brenta Durchbruch - Barney

An einem Staudamm, ein paar Kilometer weiter,  machen wir dann einen ausgiebigen Halt. Wir fotografieren und keinen stört es, dass wir dort herumturnen. Wenn der Damm dort demnächst gesprengt werden sollte, wird man sicherlich an uns denken. ;-)) So verfliegt die Zeit.

Wir bummeln etwas weiter bis zum Lago del Corlo.
Auch hier müssen die Brücken und der Aus- blick für die Nachwelt ausgiebig festgehalten werden.
Es ist schon nach 13:00 Uhr, als wir uns in Richtung Passo Brocon aufmachen.


Lago del Carlo - Staumauer
Lago del Carlo
Lago del Carlo - Hängebrücke

Lago del Corlo

Lago del Carlo - Hängebrücke
Lago del Carlo

Passo Brocon - Passo di Gobbera
Wie schön ist es doch, während der Woche unterwegs zu sein. Wir sind praktisch allein auf weiter Flur. Auf dem Weg zum Passo Brocon begegnet uns nur ein einziges Auto. So können wir die Kühe schön flüssig von einer in die nächste Kurve fallen lassen. Nur wird es auf dem Weg zur Passhöhe hinauf empfindlich frisch. Bei kühl-feuchten 6°C wissen wir unsere Heizgriffe schon zu schätzen!. Bei 1616 m auf der Passhöhe angekommen, hat man einen wunderbaren Blick hinüber auf die Dolomiten. Dorthin soll uns unsere Tour heute führen.

Vom Passo Brocon nach Osten

Denkmal am Passo Brocon

IMG_0093bDoch irgendwie sieht es in den Bergen rattenkalt und finster aus. Zwei Biker aus Holland, die gerade von dort  kommen, sagen uns, dass es auf den Pässen stellenweise sogar ziemlich glatt sei.
Also keine wirkliche Empfehlung.
Gut, wir wollen ja Spaß haben und ent- schließen uns, statt nach Norden, wieder nach Süden zu schwenken. Wir rollen den Brocon hinunter und dann, ohne ihn wirklich wahr genommen zu haben, über den Passo di Gobbera bis ins Tal nach Imer.


Passo di Gobbera – Gallio - Asiago
Wir biegen auf die SP50 ab und folgen der Brenta wieder nach Südwesten. Über die SP47, durch die eine oder andere nette Kurven- passage, bis Enego. Kurze Kaffeepause.
Dann geht es weiter über Gallio nach Asiago. Eine dunkle Wolke macht uns etwas nass, was an und für sich nicht so schlimm wäre,. doch fahren die Italiener seit der Anhebung der Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen in den Ortschaften teilweise nur noch mit 40 statt der erlaubten 50 km/h und so können wir der Regenwolke nicht entkommen.

Enego

Nach etwa 3 km kalter Dusche ist der Spuk auch schon vorbei und wir machen ein paar interes- sante Wolken-Sonnen-Fotos.
Mit den Bewölkung im Rücken wollen wir weiter südwärts. Nur auf der regennassen Straße, die mit den reichlich vorhandenen Kuhfladen recht schmierig ist, müssen wir ziemlich aufpassen, denn so manche Kurve war -im wahrsten Sinne des Wortes- beschissen.

Bei Gallio

Asiago – Valdagno - Bolca
Wir verlassen die Hügel um Asiago, in denen sich das Wetter zum Glück etwas verfangen hat.
In der Ebene rollen wir auf gut ausgebauten Straßen in Richtung Süd-West.
Es ist schon später Nachmittag. In Valdagno starten wir den ersten Anlauf um nach einem Nachtquartier zu suchen  Wir fahren bis zur Ortsmitte und werden von jemandem auf ein Hotel direkt nebenan hingewiesen. Andere Einheimische sind aber von dem Laden aber nicht besonders begeistert, wie sie uns signa- lisieren. Die Besichtigung des Zimmers erklärt diese Reaktion. Alles in allem lädt dieses Hotel nicht zum Verweilen ein.
Also weiter. Da wird sich bestimmt was Ange- nehmeres finden lassen.

Wir haben noch etwa anderthalb Stunden Ta- geslicht und satteln deshalb die Kühe wieder,.
In Altissimo befragen wir unser Nav nach einer Unterkunft in der Umgebung. Diesmal führt es uns tatsächlich etwas in die Irre. Wir stehen am Ende der Straße mitten in einen Bauernhof.
Kehrt marsch und zurück nach Altisssimo. Hier sehen wir, dass wir an einer unübersichtlichen Kreuzung falsch abgebogen waren. Macht nix, fahren wir eben noch etwas weiter. Auch unser zweiter Versuch, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden scheitert. Das nächste Albergo ist heute geschlossen.
Der Besitzer schickt uns aber freundlicher Weise, sogar mit einem extra kopierten Kartenausschnitt nach Bolca weiter. Dort gäbe noch eine Unterkunft.


oberhalb Schio

Der Weg dorthin führt über eine nette Neben- straße. Nach 240 km am heutigen Tag kommen wir in Bolca an. Wir erhalten ein einfaches, aber preislich günstiges Zimmer. Restaurant im Haus, wunderbar.
Kaum haben wir die Kühe geparkt und sind auf dem Zimmer, geht doch glatt ein kleiner Gewit- terschauer runter. Das nennt man perfektes Timing. Jetzt aber knurrt der Magen. Für unsere ganze elektronische Ausrüstung (2 Notebooks, 2 Fotos, 2 Navis) benötigen wir einen Platz mit Strom. Die Bedienung schaut etwas komisch, als wir uns so am ganzen Tisch ausbreiten.


Vielleicht war das auch der Auslöser zu einem Phänomen, dem wir in Italien hier zum zweiten Mal begegnen:  dem „Mausi“ (siehe 2005, Monte Grappa, Tag 2). Eine der Töchter des Hauses ist unsere Bedienung. Das mit dem gewünschten Spezi hat sie noch gut hinbekommen. Bei der Bestellung der Vorspeise hingegen fing sie das erste Mal zu „straucheln“ an. Auf der Karte stehen sechs verschiedene Nudelgerichte zur Auswahl Wir wählen Tagliatelle. Leider das ein- zige Gericht, das es heute nicht gibt. Gut, dann eben den Klassiker Lasagne.

Tja, meint sie, eigentlich sei die Lasagne ja keine richtige Lasagne, sondern bestehe eher aus Tagliatelle. Wenigstens al forno? Nein, wir könn- ten aber zwischen zwei Soßen wählen. Aha, es gibt heute also keine Tagliatelle, dafür aber Lasagne, die aus Tagliatelle besteht, die aber auch nicht im Ofen überbacken werden, son- dern, wie bei Tagliatelle üblich, mit Fleisch- oder Tomatensoße serviert werden kann.
Inzwischen können wir uns ein Lachen schon fast nicht mehr verkneifen. Dann eben  Tagliatelle- Lasagne mit Fleischsoße.


Schmeckt dann trotz dieser „Komplikationen“ recht lecker. Die Pizze waren dann wieder völlig problemlos mit gewünschtem Belag lieferbar.
Beim Nachtisch dann Mausi’s zweiter Auftritt. Wir hätten gerne Tiramisu. Tiramisu ist aber aus, Sie offeriert uns stattdessen Pannacotta. Nun ja, dann nehmen wir halt das. 
Fünf Minuten später kommt „Mausi“ mit zwei Tiramisu an den Tisch. ???
Pannacotta sei aus, meint sie inzwischen ebenso grinsend wie wir.
Wenigsten mit den weiteren Spezis klappt es dann dafür wieder reibungslos. .

Blick Richtung Schio

Bolca - Hotel Baita Cerata

Nachdem unsere grinsenden Mundwinkel wie- der etwas mehr Abstand zu den Ohren gefunden haben, planen wir für den nächsten Tag, entge- gen unserer sonstigen Gewohnheit, eine fixe  Route .
Ein paar Wegpunkte mehr als üblich in die Strecke gesetzt und wir zwingen dem GPS- Kistchen so den gewünschten Weg auf, den es uns partout nicht freiwillig fahren lassen wollte.
Danach gehen wir heute mal etwas früher zu Bett.
Feierabend.


SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Tourenplanung nach Wetterlage.

Was uns fehlt:

Weniger Kuhscheiße auf der Straße.

Was uns überrascht:

Dass es weit mehr als ein „Mausi“ auf der Welt zu geben scheint.

previous up next