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Südtirol 3.Tag - Pässe :-))
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Samstag 16. August 2008

Das Telefon dudelt seinen Weckruf. Die Nacht war wie immer zu kurz und ich habe noch ein paar müde Stellen im Gesicht.
Aber als ich die Balkontüre öffne, ist der Himmel bis auf ein- zwei Wolken, die wohl nicht mitbe- kommen hatten, dass das mit dem Regen gestern statt fand, blau! Knalle blau!
Kaiserwetter!
Duschen, frühstücken und runter zu den Bikes. Micha spannt noch schnell seine Kette und Achim panscht noch ein bisschen mit Motoröl herum (warum auch immer).

Micha (vorne) + Achim

Mendelpass

Ich hole mir noch schnell eine Schachtel Ziga- retten im Laden um die Ecke und der Konvoi ist startbereit.
Passend zum Wetter, steht eine wunderschöne Runde mit einigen Pässen und „Schönfahr- strecken“ auf dem Plan.
Zuerst geht es ganz gemütlich den Mendelpass hinunter und dann unten quer durchs Etschtal nach Auer hinüber.
Dort überqueren wir die Brennerstraße und …
... und wir stehen im Stau.
Die nächsten 10 km geht es nur sehr zäh vorwärts.


Auf der SS48 ist die Hölle los, ein Überholen, bei dem kolonnenartigen Gegenverkehr kaum mög- lich.
Als wir auf die SP72 nach Aldino abbiegen sind wir wieder alleine.
Als ich 20 km weiter in Nova Ponente an einem Kreisverkehr auf den Rest der Truppe warte, lockt uns ein kleines Ristorante. Pause.
Wir genießen die warme Vormittagssonne.
Für jeden einen Cappuccino und für die Raucher den einen oder anderen Nikotinstengel.
Nach einer Dreiviertelstunde raffen wir uns wie- der auf.

Pause bei Nova Ponente

Mit Schwung düsen wir durch den Wald den Passo Lavaze hinauf und ohne Stopp gleich drüben wieder nach Cavalese hinunter.
Der Lavaze ist für mich so ein „Genuss- Pass“ nichts spektakuläres, selbst die Passhöhe gibt nichts her, aber die Strasse ist gut, es gibt keine spitzen Kehren und man kann so richtig flüssig fahren.
Genau das, was Kuh und Rider mögen.

Passo di Lavaze

Manghenpass

Wir queren das Avisio-Tal und fahren die Nord- rampe des Manghen hinauf.
Auch sehr schön und rund zu fahren.
Im oberen Teil wird es dann etwas enger und stellenweise gefährlich. Nein, nicht wegen der Strasse, aber manche Motorradfahrer schießen um die Ecke, als ob sie das Wort „Gegen- verkehr“ noch nie gehört hätten.
Wenn denen mal ein Lieferwagen begegnet, kann man sie wahrscheinlich von der Wind- schutzscheibe abkratzen! Idioten!
Oben am Manghen eine Viertelstunde Foto- pause und Aussicht genießen. 


Manghen - mal die gesamte Truppe Manghen Manghen
Manghen - Franz Manghen - unsere Mopeds

Auf der Südseite windet sich das Sträßchen wie in einem Landschaftspark durch die Almwiesen hinunter. Gerade zu kitschig. Freundlicherweise bleiben die freilaufenden Kühe im Grünen und stehen nicht im Weg herum.


Manghen - Franz Manghen - Ralf Manghen - Gunther

Manghen - Barney Manghen - Gunther Manghen - Ralf Manghen - Achim Manghen - Franz

Unten in Telve Stopp an einer Automaten-Tankstelle. Nach einigen Schwierigkeiten gelingt es uns auch den Säulen etwas Sprit zu entlocken.
Nachdem die Mopeds gefüttert wurden, wollen auch wir uns was zwischen die Kiemen schieben. Es ist 13:30 und das Frühstück ist schon eine ganze Weile her.


Caldonazzo - Ralf + Franz + Gunther

Auf der Superstrada SS47 im Eilgang das Val- sugana entlang nach Caldonazzo an den gleich- namigen See.
Dort findet sich neben einem belebten Badestrand auch ein Ristorante, das um 14:00 den Pizzaofen noch in Betrieb hat. Eingeschaltet war er aber offensichtlich nicht, denn bis unsere „Mafia-Torten“ Caldonazzokommen dauert es dann doch eine ganze Weile. 
Dafür sind alle mit der ge- lieferten Qualität zufrieden.
Das Warten hat sich also wenigstens gelohnt.


Zum Schluss noch Cappuccino, Espresso und für Ralf und mich je einen Eiscafe.
So kann man’s aushalten. Gemütlich sitzen, mit Freunden plauschen und die postkarten-gleiche Aussicht über den See genießen.
So gegen 15:30 geht es dann doch weiter. Auf der kleinen SP 108 fahren wir in Richtung Passo Vezzena.
Als wir bei Pian dei Pradi auf die SS 349 treffen, kann mich nichts mehr halten. Auch das ist eine meiner Lieblingsstrecken und ich lasse die Kuh fliegen.

Caldonazzo - Achim + Barney

Wenn man schon fast jede Kurve auswendig kennt, ist auch das Überholen der vereinzelten Autos kein Problem. Man weiß wo man lauern muss, um dann, wenn’s frei ist, kurz und heftig den Hahn aufzudrehen.

Am Pass-Schild „Vezzena“ sammeln und kurze Pause.
So komme ich endlich auch mal dazu das „Passo Vezzena“-Schild zu fotografieren. Bis jetzt war ich da immer dran vorbei gedüst. 

Passo Vezzena

vor Asiago - Ralf + Gunther + Fremdling + Achim

Weiter geht’s nach Asiago. Das nächste Sahne- stückchen. 20 km keine Ortschaft, keine Ge- schwindigkeitsbeschränkung, kaum Verkehr, guter Belag. Fein gewunden, kaum Ecken und keine Kanten.
Ich bin hier zwar schon mindestens 10-mal gefahren, aber ich glaube auch nach dem zwanzigsten Mal würde mir das immer noch Spaß machen.
In Asiago biegen wir nach Westen Richtung Asiero ab. Auch die SP 78 verdient das Prädikat “besonders wertvoll”. Von Rotzo (950 m Höhe) windet sie sich In fast 20 Tornanti ins Val d’ Astico (330 m) hinunter.


Unten an der Brücke  bei Pedescala wird erst einmal Kriegsrat gehalten.
Es ist inzwischen 17:30 und in den Bergen zum Passo Coe, dem nächsten geplanten Punkt, hängen dicke schwarze Wolken. Das macht sicher keine Laune durch den Nebel zu stochern und auf dem schnellsten Weg sind es bis zum Mendelpass zurück auch noch rund 120 km.
Das wird sowieso schon knapp, wenn wir halb- wegs pünktlich um 19/30 zum Abendessen ein- laufen wollen.

SP 78 unterhalb Rotzo

Einstimmig beschließen wir den Coe auszulassen und auf direktem Weg zurück Richtung Trento zu fahren und wenn noch Zeit bleibt, eine kleine Schleife über das Cembra-Tal zu machen.
Doch die Kurven fressen, auch wenn sie Spaß machen, einfach Zeit.
Wir sind noch nicht einmal in Trento und es ist bereits Viertel nach Sechs. Also fällt auch das Cembra-Tal aus. Wir werden auf direktem Weg unser Quartier ansteuern.
Wir nudeln uns durch Trento und gehen dann dort auf die Autostrada.

an der Brücke  bei Pedescala

Ich habe keine Lust mich jetzt noch durch die endlosen Käffer das Etschtal hinauf zu quälen. Kurzes Sprit-Fassen an einer Autobahntank- stelle. Michas Honda hat einfach einen zu kleinen Tank. Mit viel Zittern kommt er mit einer Füllung grade mal 200 km weit.
Bei Auer verlassen wir die Strada wieder und drücken am Mauthäuschen 2,30 € ab. Hat sich aber trotzdem gelohnt, wie auch Gunther zugibt, der zuerst von der Idee über die Autobahn zu fahren nicht so begeistert war. .

navi Füttern

Sitzprobe

Durch die Apfelplantagen und die Weinberge hinüber nach Kaltern und, richtig geraten, den Mendelpass hinauf. Dieses Mal ist die Hatz nicht mehr so groß, Kurven hatten wir heute schon genug!
Als wir vor unserer Pension stehen ist es schon kurz vor Acht.
Aber zu unserem Glück ist heute auch die Küche etwas in Verzug und wir sind zum Abendessen nicht zu spät.
Im Gegenteil, wir müssen uns sogar noch etwas gedulden.
Aber das Warten hat sich gelohnt!


Die Chefin hat es irgendwie doch noch geschafft, die ersehnte Speckknödelsuppe auf den Tisch zu zaubern. Lecker, lecker!
Das anschließend aufgetragene halbe Hähnchen ist so ein Monster, dass ich es nur mit Mühe schaffe. Irgendwie fühle ich mich total überfuttert.
Freundlicherweise bekommen wir wieder einen Verdauungsschnaps spendiert. Uff, der war jetzt dringend nötig.
Ein, zwei Bierchen noch, dann verläuft sich die Runde. Alle sind heute etwas schlapp. Fast 300 km nur Kurven, Kurven, Kurven fahren macht einfach müde. Das reichliche Dinner tut ein Übriges.  Buona notte.

Mendelpass - Pension Petra
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