|
RUSSLAND
Wolgograd
Rostov
Feodosiya
 
 
|
|
Donnerstag 14. Juni 2007
|
Saratov - Wolgograd
|
|
|
von
|
nach
|
Dauer h
|
Fahrt h
|
Stand h
|
km
|
Ø km/h
|
Ø in Fahrt
|
Saratov
|
Wolgograd
|
7,5
|
5,6
|
1,9
|
378
|
51
|
68
|
|
|
Gemütliches, gutes Frühstück am reichhaltigen Buffet. Danach holen wir bei der Etagendame die ges- tern zur Wäsche in Auftrag gegebenen T-Shirts, Socken etc. wieder ab. 500 Rubel, soviel verdient sie hier wahrscheinlich den ganzen Tag nicht, aber es sei ihr gegönnt. Wir haben wieder sau- bere Klamotten. Diese Etagendamen oder russisch Dezurnaja (Diensthabende) sind eine eigene Institution. In ihrer Etage ist SIE Chef, Gott und König in Personalunion. L’ etage, c’est moi! Frei nach Louis XIV.
|
|
|
|
Die Schlüssel gibt es in Russland nicht wie üblich an der Rezeption, sondern die Dezurnaja hütet die Schlüssel ihrer Zimmer höchstpersönlich. Da ihr Schreibtisch meist mitten auf dem Flur steht, weiß sie auch immer ganz genau, wer wann kommt und wer wann geht. Die Inkarnation des Zerberus.
|
|
|
|
|
Mit freundlichen Worten und für ein kräftiges Bakschisch (siehe auch unsere Wäsche) organi- siert und besorgt sie wahrscheinlich alles, ich nehme mal an, absolut alles. Bedeutet also in der Praxis: Mit ihr sollte man als Tourist keinen Streit suchen, da wird man mit Sicherheit immer zweiter Sieger.
|
|
|
Gegen 11:00 Uhr starten wir dann zu einer kleinen Rundfahrt durch die City. Saratov hat, laut Reiseführer, eine sehr male- rische Altstadt mit zahlreichen prächtigen Ge- bäudeensembles aus vielen Jahrhunderten und ist ein bedeutendes Kulturzentrum an der Wolga. Das mit den zahlreichen, schönen, noch sehr origi- nal erhaltenen Häusern können wir bestätigen, das mit der Kultur glauben wir einfach mal.
|
|
|
|
Wo was zu holen ist, lauern auch immer die Geier: Jede Menge Polizisten, fast alle mit Laserpistolen bewaffnet, kontrollieren den Ver- kehr. Also einigermaßen artig fahren und die Jungs nicht unnötig provozieren. Hat gut funktioniert, auch Dank der Warnungen der entgegenkommenden Fahrzeuge. Auf dem ganzen Stück will keiner was von uns, nicht einmal eine neu- gierige Mopedbesichti- gung. Wir fühlen uns schon ein bisschen missachtet. ;-))
|
|
|
|
Auch sonst keine besonderen Vorkommnisse, außer dass
|
|
|
|
Wir stellen die Mopeds in den Hinterhof und schleppen schweißgebadet unser Gerödel durch den rückwärtigen Eingang in die Lobby, wo wir es auf einen herumstehenden Gepäckwagen ver- laden. Ein Hotelangestellter, der unseren Aktivitäten bisher tatenlos, die Hände tief in den Hosen- taschen vergraben, zugesehen hat, nimmt mir den beladenen Wagen aus der Hand, schiebt ihn dann ein paar Meter durch die Halle zum Lift hinüber, zählt die Gepäckstücke und verlangt dann 270 Rubel (9 Stück à 30) Servicegebühr. Wie bitte!?!
|
|
|
|
Beim dreimaligen Hin-und-Her-Rennen durch die Gänge zum Parkplatz und zurück schaut der livrierte Affe nur zu und jetzt, jetzt verlangt er allen Ernstes Geld für drei Sekunden unaufgefordertes Schieben? Nix gibt’s! Der ist wohl nicht ganz dicht. Nun platzt uns schon der Kragen!
|
|
|
|
|
Das werden wir doch gleich mal an der Rezeption klären! Unsere dortige massive Beschwerde ist erfolg- reich, der Kerl kann sich seine dreiste Forderung sonst wo hin stecken. Hat dieses mal wohl nicht funktioniert mit „Frechheit siegt“!
|
|
|
Frisch geduscht und wieder in „Zivil“ gekleidet, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir schlendern die breite Prome- nade hinunter, vorbei an einigen Denkmälern für den „Grossen Vaterländischen Krieg“ und für die „Helden des Sozialismus“, bis zur Prunktreppe am Ufer der Wolga .
|
|
|
|
|
Jedoch ein vernünftiges Restaurant läßt sich irgendwie nicht finden. Schließlich landen wir dann doch in der, schon beim Loslaufen gesehenen, Pizzeria gleich um die Ecke unseres Hotels. Dort können wir, ob des Andrangs, gerade noch einen freien Platz auf der Terrasse ergattern.
|
|
|
|
|
Kaum stehen die gewünschten Mafiatorten auf dem Tisch, da öffnet der Himmel mal wieder seine Schleusen. Bei dem zusätzlich aufkommen- den, böigen Wind hat auch die Markise keine Chance mehr den Regen von uns abzuhalten. Als wir deshalb versuchen unseren Tisch in trockenere Regionen zu bugsieren, bietet uns eine jüngere Frau an, sich zu ihr an den ge- schützteren Nebentisch zu setzen. Nachdem das Unwetter dann aber noch einen drauflegt und die Pizzas davon zu schwimmen drohen, ziehen wir gemeinsam nach drinnen um.
|
|
|
|
|