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Ulan-Bator 3
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Montag 28. Mai 2007

Ulan-Bator 3. Tag


Heute muss noch geschweißt werden. Archies hinterer Rahmen (nein der von seinem Motorrad) ist schon wieder gebrochen.
Obwohl er das bereits letztes Jahr hier irgendwo in der Nachbarschaft hat schweißen lassen, war das nur eine, wenn auch optisch ansprechende, „Zier“-Naht. Gehalten hat das nichts.
Wir sind, wohlgemerkt ohne Gepäck, nur die ca. 80 km zu Werners Ranch hin und her gefahren und der Rahmen ist an genau der selben Stelle wieder ab.

zwar schön geschweißt, aber hält nicht

Jetzt wird größeres Kaliber aufgefahren. Werner bringt sein Elektroden-Schweißgerät und Archie wird das anständig zusammenfügen.
Doch vor das Schweißen haben die Götter kleine Hindernisse eingebaut.
Wie bei anscheinend allen Elektrogeräten in der Mongolei ist auch Werners Schweißtrafo der Stecker abhanden gekommen. (Da muss es in den Weiten der Steppe wohl so eine Art Bermudadreieck geben in dem die alle verschwinden.)

Moped rösten

Zum Glück verlagert Rene grad seine Schrei- nerwerkstatt neben das Guesthouse, so dass es immerhin den nötigen Dreiphasenstrom gibt.
Da das aber erst im Bau ist, gibt es noch keine Steckdosen. Trifft sich in diesem Fall aber gut, ich kann den Trafo daher direkt mit dem freien Ende der Stromleitung verbinden.
Weitere Problemchen: Die Masseklemme ist gebrochen und für das immerhin vorhandene Schweißschild gibt es keine dunklen Gläser.

die Sonne brennt gnadenlos

"unser" Oasis

Also ist freies Improvisieren angesagt und wie immer findet sich für alles irgend eine Lösung. Deutsche Arbeitsschutz-Richtlinien bleiben in Ländern wie der Mongolei dabei natürlich außen vor. Und mit vereinten Kräften gelingt es den Rahmen zu schweißen und auch ein Stück Baustahl zur Verstärkung einzusetzen. Sitz passt, wackelt und hat Luft.
So gut wie das jetzt gemacht ist, hält das sicher locker bis nach Hause. (Und es hat, trotz herber Beanspruchung, bis Deutschland gehalten)


Gegen 14:00 Uhr treffen wir in der Hanns Seidel Stiftung ein.
Die bekannten Gesichter vom letzten Jahr sind leider nicht mehr da. Anar und Bilge, die uns letztes Jahr beim Einfuhrprozedere unserer Motorrädern geholfen hatten, sind mittlerweile anderweitig beschäftigt.
Frau Prof. Dr. Sarantuja, die Leiterin der Stif- tung, ist auch noch nicht anwesend.
Als ich zum Rauchen hinuntergehe, kommt sie mir im Hof entgegen. Auch hier ist die Begrüßung so herzlich wie beim Zusammentreffen alter Freunde.

HS-Stiftung UB

Da wir zur erhofften Rückerstattung unserer ent- richteten Kautionen für die Maschinen zumindest eine Ausfuhrerklärung benötigen, bietet sie uns an, dass uns ihr ebenfalls deutsch sprechender Mitarbeiter Erschan zum Zollamt zu begleiten könne.
Nach ca. 1,5 Stunden Rennerei mit Stempel hier, Papier da und Gebühr zahlen dort, haben wir das nötige Dokument in der Hand.
Wie schon im letztjährigen Bericht erwähnt: ohne mongolisch sprechende Hilfe ist ein derartiges Unterfangen schier aussichtslos.

Hauptzollamt UB

Deshalb nochmals herzlichen Dank an die HSS und ihre Mitarbeiter.
Zwischenzeitlich haben wir auch mit Bilge telefoniert. Auch er hätte uns gerne beim Zoll geholfen, aber leider läßt das sein neuer Job im Außenministerium nicht zu.

Zum Abschiedsabend mit Werner um 18:00 Uhr im Khanbräu kommt er jedoch gerne.
Als wir dort mit den beiden beim sehr schmack- haften Grillteller sitzen, gesellen sich noch Jörg und Vait zu uns. Auch diese beiden kennen wir bereits vom letzten Jahr.


Der Abend wird diesmal nicht Khanbäu-typisch feucht-fröhlich. Erstens müssen wir mit den Motorrädern selbst zurück ins Oasis fahren und zweitens wollen wir morgen die 350 km bis zur Grenze Altanbulag - Kyakta und die Einreise nach Russland schaffen.
Vait Scholz, der hier unter anderem auch organisierte Motorradtouren (http://www.mongolei.com/Vait/index.html) anbietet, bezweifelt aller- dings die Machbarkeit unseres Vorhabens noch über die russische Grenze zu kommen.

Khan-Bräu

Khan-Bräu

Wir verabschieden uns von unseren Freunden, nicht ohne Werner nochmals unseren herzlichen Dank für das Unterstellen unserer Mopeds aus- zusprechen.
Anscheinend haben wir die Zeremonie so über- trieben, daß sogar wir getrennte Wege gehen. Archie startet etwas früher als ich über die Hauptstraße und kriegt dabei nicht mit, daß ich den kleinen Schleichweg hinten am Tempel entlang fahre.


Nach ca. 5 Minuten warten, zurückfahren und auf anderer Strecke suchen, finden wir doch wieder zusammen und fahren gemeinsam zurück ins Oasis.
Wäre doch gelacht, da fährt man miteinander zigtausende von Kilometern um die halbe Welt und dann verliert man sich auf dem Heimweg von der Wirtschaft!

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