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Freitag 22. September 2006
Ulan-Bator


Geruhsames Frühstücken und Nichtstun.
So gegen Mittag setzten wir uns auf die Motor- räder und fahren in die Stadt. Wir wollen unseren Freund Werner mal in seiner Schlachterei besu- chen. Wir hatten uns per Handy verabredetet und er hat uns eine, für uns halbwegs verständ- liche, Wegbeschreibung gegeben, wie wir ihn finden können.
Rein in die Stadt und durch den wie immer dichten Verkehr gewedelt. Wenn man, so wie wir, hoch aufgeladen zwei Wochen lang in herbem Gelände unterwegs war, fühlen sich die eigent- lich schweren BMWs, jetzt so ganz ohne Gepäck, eher wie Mopeds an. Leicht und wendig, richtig spaßig und ungewohnt.

Deutsch in kyrillischer Schrift

Wir finden zu Werner, fast. Aber so 500m vorher landen wir auf einem Platz, von dem mehrere Gassen abgehen. Welche davon die richtige ist haben wir im Eifer des Gefechts vergessen. Also noch mal das Handy raus und kurz gefunkt. Drei Minuten später stehen wir an seinem Schreib- tisch.
Der Chef des Hauses residiert in einem großen Büro mit gemütlicher Sitzecke. Nur kurzes Erzäh- len, Details werden wir heute Abend im Khan- Bräu berichten.
Dann bekommen wir noch eine Führung durch seinen Betrieb. Alle Achtung, was er sich die letzten Jahre hier aufgebaut hat!

Werner in seinem Büro

Wir satteln die Kühe und fahren zum General Store. Wir wollen uns auch bei Fr. Sarantuja sehen lassen und uns mit ein paar Pralinen wenigstens ansatzweise für ihre liebevolle Hilfe und Unterstützung vor zwei Wochen bedanken.
Leider gibt es nicht so ein richtig edles Nasch- werk, aber wir hoffen, dass auch der Wille zählt.
Nächste Station also Hanns-Seidel-Stiftung. Wir finden die Juristische Fakultät, wo der mongo- lische Ableger der HSS untergebracht ist, ohne Umwege, schließlich sind wir schon halbe UB- Experten.
Fr. Dr. Sarantuja ist glücklicherweise auch im Büro und wir können unser kleines Präsent per- sönlich überreichen.

Sie freut sich, da sie Süßes über alles liebe, wie sie gesteht. Ja wenn sie Süßes so gern hat, dann solle sie doch auch mal die leckeren Kuchen von Sibylle probieren empfehlen wir.
Gute Idee meint sie, greift zum Telefon und be- stellt für Sonntagnachmittag eine Schwarz- wälder-Kirsch-Torte, die sie zu einer Einladung mitbringen will.
Wir verabschieden uns bis zum Sonntag und bedanken uns nochmals ganz, ganz herzlich bei ihr. Ohne sie und ihre Jungs, Anar und Bilge, würden wir wahrscheinlich heute noch beim Zoll stehen und auf unsere Bikes warten.
 


Auf dem Rückweg zum Oasis versuchen wir noch ein bestimmtes USB-Kabel in einem der Com- putershops rings um die Uni zu bekommen. Aber das, das ich haben will, gibt es anscheinend nicht. Dieses USB-Kabel brauchen wir, um von meinem Laptop aus Bilder und Postkarten auf Archies kleinem Fotodrucker auszugeben.
Bilder, die wir gemacht haben,  können wir dru- cken, indem wir unsere Canon-Kameras direkt am Canon-Drucker anschließen.
Bilder von Michael und Suzane, die eine HP-Kamera besitzen, lassen sich trotz einiger Tricks nicht dazu bewegen auf dem Printer zu erscheinen.

Sukhbataar-Platz

Das ginge eben nur per Notebook und dazu fehlt uns eben dieses verflixte Kabel.
Zurück zum Oasis. Es ist Zeit für einen der guten Kuchen!
So gegen 18:00 brechen Archie und ich zum Khan-Bräu auf. Wir stoppen nach bewährter Manier ein Auto und lassen uns bis zum Sukhbataar-Platz fahren. Die letzten 500m laufen wir mal ausnahmsweise. Die Motorräder haben wir vorsichtshalber im Guesthouse stehen las- sen. Das Bier im Khan-Bräu schmeckt einfach zu gut! Und mit Schlagseite nachts auf einem Zweirad durch Ulan-Bator (oder wo auch immer) zu rauschen ist vielleicht keine gute Idee.

Sukhbataar-Platz

Als wir ankommen sitzt Werner schon an einem Tisch neben der Theke.
Seinen Stammkrug, ein Stein (oder gut bay-  risch „Stoa“=Keramik) mit Zinndeckel neben und ein halbes Hühnchen vor sich.
Als wir hereinkommen erkennt er uns zwar gleich, wir aber entdecken ihn nicht sofort und irren suchend eine Runde durchs Lokal. Er aber gibt keinen Ton von sich.
Als wir ihn schließlich gefunden haben, meint er nur breit grinsend: „Ja wo lauft denn ihr überall herum?“.

Khan-Bräu

Es wird ein gemütlicher Abend. Das Bier schmeckt, das Essen schmeckt, jeder erzählt den ein oder anderen Schwank aus seinem Leben und als dann zu späterer Stunde noch die „beste Band der Mongolei“, laut Werner, ein paar wunderschöne Oldies absolut originalgetreu wiedergibt, könnten wir bis in die Puppen sitzen bleiben. Die Jungs von der Band, alle weit jenseits der Dreißig, würden auch in Europa die Hallen füllen.
Der Klassiker „Smoke on the Water“ zum Beispiel war für mich wie Deep-Purple live! Leider spielen sie nur eine knappe Stunde.

Khan-Bräu

Als Werner uns verlassen hat, er muss noch zu seiner Farm ins Umland hinaus, setzt sich ein gewisser Vait Scholz, auch ein Deutscher, an unseren Tisch.
Er verkauft laut seiner Visiten- karte Reisen durch die Mongolei, Sibirien und China.
Als er hört, dass wir „un-organsiert“ und auf eigene Faust, unterwegs waren (welch ein Frevel aus seiner Sicht!), meint er ziemlich herbe von oben herab: „Da habt ihr ja gar nichts gesehen“.

Nachdem wir dann ein bisschen erzählt haben, wird er deutlich kleinlauter. Zum Schluss gibt er zu, dass er uns auch nicht mehr hätte zeigen können. Schon gar nicht in zwei Wochen!
Wie lautet dazu der Spruch: „Keine Ahnung? Einfach mal die Fresse halten!!!“ (Dazu gibt es auch ein nettes Kurzvideo mit einem Pinguin!)
Uns reicht’s jetzt auch und wir lassen uns zum Oasis zurück fahren. Ein weiteres Feierabend- bierchen ist heute nicht mehr nötig…..

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