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GOBI
Mandalgov
Delgerhangay
Dalandzadgad
Zelt 1
Camp
Zelt 2
Bayankhongor
 
 
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Samstag 9. September 2006 Delgerhangay - Dalandzadgad
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Irgendwann ist die Nacht rum. Zu unserer Freude liegt mal kein Schnee! Aber es ist bedeckt und kalt und windig. Nur ca. 8°C zeigt das Thermometer. Der C hupft schon draußen herum. Er hat heute Nacht eine Erleuchtung bekommen, wie er seinen Gepäckträger flicken kann: Ein paar Löcher in den Kunststoff gebohrt, Leatherman macht’s möglich, und alles mit Kabelbindern zusammennähen. Ja, auch ihn hat das Plastik-Zeitalter erreicht. Zwanzig Jahre früher hat er noch alles mit Draht geflickt. Aber das sind andere Geschichten… Die Kabelbinder sind stabil genug um den rechten Koffer mit leichter Füllung wieder zu montieren.
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Nach einem wärmenden Tee (Earl Grey) brechen wir auf. Wir suchen eine Tankstelle. Die erste, die wir finden, ist geschlossen. Wochenende? An der zweiten ist das Display kaputt, so dass wir nach dem Gesamtmengenzähler abgerechnet werden. Es gibt zwar nur 76 Oktan-Sprit, aber der Tankwart meint: „Motorrad kein Problem“. Was bleibt uns anderes übrig, es gibt einfach nichts anderes. Und mit den restlichen gut 20 Litern 93er im Tank dürfte die Mischung immerhin noch so um die 87-88 Oktan haben. Genug für die guten alten Vergasermotoren. Meine moderne R1150R fängt schon bei rumänischem 95er Super zu klopfen an. Auch das war ein Grund für mich, für diese Tour eine „antike“ R100 GS zu beschaffen
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Raus nach Süden, unser Tagesziel ist Dalandzadgad. 190 km Luftlinie sind das sagen die Nav-Maschinchen. Wir finden eine Piste, die direkt nach Süden durch das Mini-Gebirge führt. Ein schluchtartiger Hohlweg und wir sind durch. Oben auf der Passhöhe ein schöner, großer Ovoo. Ohne Wodka- und Plastikflaschen. Fotostopp. Man hat von hier auch einen wunderbaren Ausblick. 10 km nach dem Ovoo hauen wir die Bremse rein. Die Piste ist nicht schlecht, aber sie führt eindeutig zu weit nach Westen. Umdrehen und zurück.
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Schon von weitem sehen wir eine Staubfahne im Süden. Das muss der gesuchte Weg sein. Wir finden die vorher verschmähte Abzweigung und halten den aus Süden kommenden Jeep an. Ja, das ist die Piste nach Dalandzadgad. Wir sollen bis zu der Kerbe im zweiten, nicht im ersten, Gebirgszug ganz da hinten am Horizont fahren und uns dann links halten. Sei nicht zu verfehlen, erklärt uns eine englisch sprechende Mongolin aus dem Auto. Die “Kerbe“ am Horizont ist, wie wir später sehen, schlappe 35 km Luftlinie von unserem aktuellen Standort entfernt.
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Nun ja, wir folgen der nicht besonders ausgeprägten Spur durch die Steppe, immer von leichten Zweifeln befallen, ob das denn so auch richtig sei. Zwei Stunden später sind wir dort. Nein die Strecke war nicht so schlecht, aber der Archie brauchte noch mal 20 Minuten um noch zusätzliche Kabelbinder an seinem Kofferträger anzubringen und ich habe meine fahrerische Ladehemmung vom gestrigen Tag auch noch nicht überwunden, auch wenn sich die GS heute wieder ganz manierlich fahren lässt. Die große Tasche hat der C wieder selber drauf geschnallt. Kaum zu glauben was 20 kg ausmachen können.
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Nach dem „Tor“ im Gebirge wenden wir uns nach links, neue Richtung Südost. Jetzt beginnt eine echte Steppenautobahn. Autobahn, nicht weil hier Verkehr wäre, der Jeep heute Vormittag war bisher das einzige Fahrzeug, das wir gesehen hatten, aber die Piste verläuft auf feinem Schotter etwa ein bis zwei Kilometer südlich des Gebirgszugs schnurgerade durch eine dünne Grassteppe. Archie düst voraus. 70-80 km/h sind problemlos möglich meint er. Ich folge vorsichtig mit etwa 50 Sachen. Zwischendrin Zigarettenpause und Kamel- Fotostopp.
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Nach etwa 30 km bleibt der C an einer „Kreuzung“ (= kaum zu erkennende Querung zweier Fahrspuren im Gelände) stehen und meint wir sollten hier direkt nach Süden fahren. Die aktuelle Spur verläuft ihm zu weit nach Südost. Also gut, ich gebe zu, dass es mir lieber gewesen wäre weiterhin der guten Piste zu folgen, aber etwas Abenteuer ist auch nicht schlecht und wir beide haben bis jetzt noch überall wieder herausgefunden. Wir fahren also den endlos langen Abhang hinunter. Die Körnung des Untergrundes wird immer feiner, bis wir im Sand landen. Zum Glück ist er nicht grundlos und wir passieren die Sandflächen ohne größere Probleme.
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Unten in der Talsohle angekommen ist aus dem Sand roter, feiner Schlamm geworden. Aber alles trocken und betonhart. Wäre hier auch nur ein Schluck Wasser, so bliebe nur Umkehren als einzige Möglichkeit. An ein Durchkommen bei Nässe bräuchte man hier keinen Gedanken zu verschwenden. Wir balancieren entlang der tiefen Spuren, die gesäumt durch Reste abgerissener Stahlseile von so manch zähem Kampf anderer Fahrzeuge künden, durch den trockenen Sumpf. Am Gegenhang wiederholt sich das Wechseln des Untergrunds in umgekehrter Reihenfolge. Aus Sumpf wird Sand, aus Sand wird Kies und aus Kies wird schließlich grober Schotter.
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Am Ende des „Sandbereichs“ steht ein Ziehbrunnen, Modell „ungarische Puszta“. Archie kann nicht umhin das mal auszuprobieren. Er bewegt den langen Hebelarm nach unten, zieht einen Eimer Wasser aus etwa zwei Meter Tiefe herauf und füllt ihn in die nebenan stehende Tränke. Das wirkt auf die herumstehenden Pferde wie ein Signal. Aus allen Richtungen kom- men sie herbei galoppiert und stürzen sich auf das Wasser, als ob sie die letzten Tage nichts bekommen hätten. Wenn die Gäule so einen Durst haben, ist selbst der nicht gerade als Pferdeliebhaber verschriene C kein Unmensch und schöpft noch ein paar Eimer in die Wanne.
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Die Spur im Gelände wird immer schmäler und ist nur noch mit einem gewissen Goodwill als solche zu erkennen. Aber was anderes gibt es nicht. Wir kommen an die Ausläufer des nächsten Bergzuges und aus der flachen Landschaft wird ein steiles Buckelland. Die Piste führt durch einen kleinen ausgetrockneten Fluss und drüben die immer größer und steiler werden Buckel hinauf. Zwischen den Buckeln gibt es jetzt tiefe, vom Wasser herauserodierte Canyons. Hier selbst einen Weg zu suchen würde Tage dauern, Also immer schön brav der Spur folgen.
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Die Gegend wird immer schroffer und die ersten Felsgrate zeigen sich. Unser Pfad kämpft sich regelrecht durchs Gelände. Buckel rauf, Buckel runter, quer durch einen Canyon und drüben wieder steil hinauf. Achterbahn auf mongolisch. Wir sind gespannt, ob dieser Weg nicht bald an einer Felsmauer enden wird. Schließlich fahren wir ein trockenes aber schmales Bachbett entlang und kommen uns vor wie Winnetou und Old Shatterhand bei der Spurensuche auf dem Kriegspfad. Plötzlich verlässt der Track das Bachbett und geht steil 30-40 m, fast senkrecht, ohne jede Anlaufmöglichkeit rechts hinauf. Arschbacken zu- sammen kneifen, auf die Fußrasten stellen, leicht nach vorne lehnen und beherzt Gas geben. Gut, dass wir ein äußerst grobstolliges Profil drauf haben.
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Die BMWs fräsen sich tapfer die Hangkante hinauf. Drehmoment ist die halbe Miete! Das war keine Etappe für Anfänger! Wenn das manche Jungs auf einem Übungsplatz machen, mag das ja ganz lustig sein, aber mitten im No- Where und voll aufgeladen (mit noch fast vollem Tank hat das Bike schlappe 300 kg) ist das in meinen Augen doch eine andere Nummer. Wenn man hier ordentlich auf die Schnauze fliegt, gibt es keinen Sani in den nächsten 10 Minuten. Hier kann man froh sein wenn die nächsten 2-3 Tage überhaupt jemand vorbei kommt! Und dann sind es bestimmt noch 10-20 Stunden im Jeep zum nächsten Krankenhaus. Und das möchten wir, nach allem was wir gehört haben, nicht wirklich von innen sehen. Sempre piano!
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Die nächsten 10 Minuten müssen wir uns noch durch grobes, brüchiges Gestein kämpfen, dann sind wir oben. Oben auf einer plateauartigen Hochfläche und mit einer gigantischen Aussicht. Alleine schon für diese Aussicht hat sich der wilde „Aufstieg“ gelohnt. Ich sage nur wie Manni-Manta „boah-ey“!! Uns bleibt fast die Luft weg. Links dehnt sich das Hochplateau die nächsten Kilometer. Vor uns liegt quer ein endlos erscheinendes Tal. Leer und ohne jedes Anzeichen von Zivilisation. Rechts ein Berg, wie eine rote Sandsteinmauer.
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Schade, dass sich dieser Anblick nur spärlich mit dem Foto einfangen lässt. Diese Weite, diese Ruhe, diese Leere kann man kaum jemandem vermitteln, der so etwas ähnliches noch nicht selbst gesehen und erlebt hat. -- Pause. Drüben geht es wieder über Buckel hinunter. Aber nicht so übel wie zuvor. Auf einer Hügelkuppe mit guter Aussicht steht wieder ein einsames Parkplatzschild! Hat hier jemand ein Faible für unsinnige Verkehrszeichen? (Wobei die Bezeichnung „Verkehrs“-Zeichen im Zusammenhang mit einem Parkplatz auch irgendwie drollig ist)
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Zu guter Letzt landen wir wieder in einem Flussbett. In einer tiefen Sandkuhle entgleist mir meine Kuh mal wieder. Der Sand ist aber so tief, dass sie gar nicht richtig umfallen kann. Ich kann sie selbst wieder aufrichten und habe eher Probleme aus dem weichen Sand heraus zu kommen. Auch hier bewähren sich die großen Stollen. Wir fahren das Flussbett hinunter und verfehlen irgendwo den Punkt, an dem die anderen herausgefahren sind. Der Fluss verläuft hier im absolut wahrsten Sinne des Wortes im Sande und wir stehen mitten in der Pampa. Sand und Sträucher, Sand und Sträucher.
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Nicht einmal mit dem Fernglas ist irgendwo ein Weg zu sehen. Nachdem wir keine Spuren gekreuzt haben muss es ganz unten in der Talsohle eine Piste geben. Wir hoppeln mehr schlecht als recht durch den Feinsand, der schon leicht sumpfig zu werden beginnt, bis ganz nach unten. Und richtig, hier gibt es wieder einen Track. Zuerst wenden wir uns nach Osten, beschließen dann aber die vor uns liegenden Berge im Westen zu umfahren. Richtig geraten, die Piste wird deutlich besser und wir kommen vor allem aus dem lästigen Weichsand heraus.
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In weitem Bogen zieht die Route nach Süden, genau dort, wo wir hin wollen. Es geht wieder hinauf. Vorbei an merkwürdigen Sandbergen, die mehrere Hundert Meter hoch sind, aber nicht die klassische Dünenform ha- ben, sonder eher wie kleine Tafelberge aussehen. Dann wieder durch kiesige Grassteppen. Der andauernde Wechsel der Landschaftsformen ist faszinierend. Aber leider keine Zeit zum ausgiebigen Schauen. Inzwischen ist es 16.30 und bis Dalandzadgad sind es noch mehr als 90 km Luftlinie! Ob wir das heute noch schaffen ist mehr als fraglich. Ich fahre langsam, obwohl ich von der gestrigen zusätzlichen Hecklast befreit bin. Meine psycho- logische Speedbremse hat sich noch nicht gelöst und der arme C düst immer ziemlich einsam vorne weg. Er versucht mich zu „ziehen“, indem er immer schneller werdend vor mir herfährt, aber auch das hilft derzeit nichts.
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Nach 25 km über die eigentlich recht gut zu fahrende Kies-Prärie landen wir in einem Nest auf der Strecke nach Mandal-Ovoo. Scheint ein von einer Bergbau-Gesellschaft vereinnahmter Ort zu sein. Hier wollten wir zwar ursprünglich nicht hin, aber eine nennenswerte Alternative zu dieser Piste gab es einfach nicht. Egal. An der Schranke (warum denn das?) am Ortseingang stehen ein paar Jugendliche herum. So 14 bis 16 Jahre werden sie alt sein. Wir versuchen sie nach dem Weg nach Dalandzadgad zu fragen, aber wir bekommen nur stark alkoholisiertes Gelalle zu hören. Das hat keinen Sinn hier. Zum Übernachten gibt es offensichtlich auch nichts, also weiter. Einer der Rotzlöffel wirft uns noch Steine hinterher, weil wir ihm keinen Wodka gegeben haben. Das war nämlich das einzige Wort das er noch halbwegs herausbrachte.
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Eine Monsterstrasse führt nach Westen aus dem Kaff. Mindestens 10m breit und relativ neu aus dem Gelände heraus geschoben. Muss wohl für die Trucks der Bergwerksfirma sein. Bis auf das Waschbrett wäre das ein brauch- barer Weg, wenn er denn nach Süden führte. Aber als es nach über 5 km immer noch stur nach Westen geht, stoppe ich den C. Ich hatte vor 3-4 km ein Schild stehen sehen ohne es im Vorbeifahren lesen zu können. Zurück. Das Schild war tatsächlich einer der absolut seltenen Wegweiser. Es steht an einer „Kreuzung“, die von Bulldozern so stark verwüs-
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tet wurde, dass eigentlich nur ein Einheimischer sie noch finden könnte. 100 km glatt bis Dalandzadgad steht auf der Tafel. Nun denn, packen wir’s an. Lass uns sehen, wie weit wir heute noch kommen werden. Wir biegen von dem Monster-Highway wieder auf eine mongolische Standard-Piste ab. Erst windet sich die Spur zwischen niedrigen, runden Hügeln hindurch, dann kommen wir hinaus in die freie Grassteppe. Die Piste teilt sich dreifach und wir entscheiden uns für die Goldene Mitte, genau nach Süd- Südosten. Goldrichtig!
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Jetzt können wir kräftig Gas geben. Auch ich habe wieder Vertrauen gefasst und drehe freudig am Griff. Mein Knoten ist geplatzt! Na geht doch wieder! Volle Socke ziehen wir über die Prärie. Mein Nav notiert 96 km/h als Höchstwert! Allerdings ist hirnloses Rasen nicht angesagt! Den Blick fest auf die Piste gerichtet, muss man aufpassen wie ein „Schachterlmacher“. Die kleinste Verfärbung im Gras kann Übles ankündigen. Bis zu einem halben Meter tiefe Querrillen, Spuren von vor Monaten schon versunkenen LKW. Abbruchkanten hinunter in Flussbetten und was dergleichen mehr in freier Natur so vorkommen kann.
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Aber jetzt machen wir richtig Strecke. Kurzer Stopp an einem gestrandeten LKW, aber wir können nicht helfen. Ach ja, hier ist richtig Verkehr. Alle 20 km gibt es ein Fahrzeug. Kommt uns nach den einsamen Tagen wie die Rushhour vor. Kurze Pause auf einem Aussichtshügel. Auch hier ein postkartentaugliches Panorama. Im Hintergrund leuchten weiße Sanddünen in der rötlichen Abendsonne und unten im Grasland ziehen Kamelherden umher. Kitsch pur! Nach einer Zigarettenlänge düsen wir weiter. Kurz vor Hanhongor wird die Piste wieder schlechter. Archie entgleist im Tiefsand eines Flussbetts. Er hatte versucht mit quer stehendem Vorderrad ca. 1 Tonne Sand vor sich her zu schieben. Erfolglos. Diesmal helfe ich beim Aufheben.
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Die gegenüberliegende Uferkante hat es in sich, besonders wenn man von Süden, also aus der Gegenrichtung, kommt. Falls man dann nicht die richtige Spur erwischt, geht es gut einen Meter steil in den Sand hinunter, ohne dass das vorher zu sehen wäre! Im nächsten Fluss versucht der C so eine Steilkante, allerdings eine deutlich kleinere Ausgabe, hinauf zu fahren, bleibt aber mit dem Ständer hängen und parkt sein Moped sozusagen freihändig. Nach Hanhongor gibt es wieder ein kurzes Stück Rennpiste.
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Danach aber kommt die letzten 5 km bis Dalandzadgad ein echtes Katastrophen-Wasch- brett mit Buckeln und tiefen Löchern. Also das volle Programm. Die Sonne steht bereits sehr tief, als wir in der Stadt einlaufen. Wir waren richtig schnell! Etwas mehr als zwei Stunden inklusive Pausen für 100 km Piste ist nicht schlecht. Wir studieren am Ortseingang den Lonely Planet und lesen die Hotelbeschreibungen. Daland- zadgad ist ein Aimag-Center, also eine Provinzhauptstadt, und sollte einige Unterkünfte bieten.
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Komischerweise kennt das „Reise-Know-How“ diese Stadt überhaupt nicht. Liegt dem Autor wohl zu nahe an der chinesischen Grenze. Wir fahren die „Hotel-Route“ ab, aber fast alle sind schon zu. Die Touristen-Saison ist wohl schon vorüber. Eines hat zum Glück noch nicht geschlossen und offeriert die Suite für 16.000 Tg (= 11 EUR) Wir schleppen die Koffer und Taschen hinauf, begutachten die verblichene und schon stark abgewohnte Eleganz und schauen, dass wir noch was zum Essen bekommen.
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Im Haus gibt es nichts und der Rest der Lokale im Ort hat auch schon zu. Das Abendessen fällt also zwangsweise aus. Gegenüber steht zwar „Restaurant und Bar“ groß über dem Eingang, aber auch hier hat die Küche geschlossen. Also trinken wir wenigstens etwas. Der Staub macht ganz schön durstig. Da die Bar der Lautstärke nach eher eine Disko ist, fliehen wir bald wieder. So wird man seine einzigen Gäste los.
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Wir nehmen aber noch einen gewissen Vorrat an Cola und Bier mit aufs Zimmer. Da ich das Cola nicht aus der Büchse trinken mag, leihe ich mir noch ganz offiziell ein Glas aus und verspreche es morgen zurück zu bringen. Der Wirt traut uns aber nicht so recht und fordert 200 Tg (=0.12 EUR) Pfand. Kein Problem. Witziger weise wurde das Glas um Mitternacht wieder bei uns direkt vom Hotelzimmer abge- holt! Auch die 200 Tg Pfand hatte der Abholer dabei. Haben die am Sonntag geschlossen?
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Zurück auf dem Zimmer folgt die masochistische Einlage des Tages: Das seit drei Tagen leicht überfällige Duschen bei einer Wassertemperatur knapp über Eiswürfel! Brrrrr! Ist schon überraschend, dass das hier, mitten in der Wüste, soooo eiskalt aus der Leitung kommt. Nicht nur zitternd vor Kälte starte ich mein Notebook mit gemischten Gefühlen, aber es lebt noch, trotz dieser endlosen Schüttelei! Bilder kopieren und Tagebuch schreiben. Das Handy- netz funktioniert hier auch, also kurze SMS nach Hause. Um 01:00 verschwinde auch ich in der Kiste. Der C hatte sich schon etwas früher in die Falle gelegt. Er sägt diesen Urlaub fast gar nicht. Hoffentlich ist der „Bub“ nicht krank!
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