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Südost-Alpen
SÜDOST-ALPEN-Tour
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Samstag 07.10.2006
St.Andreä - Würzjoch - Furkelpaß - Innichen
Kreuzbergpass - Sappadapass - Sella Valcelda - Fanna


Die Nacht war kühl. Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück wecken wir gegen 09:45 Uhr die Kühe und fahren Richtung Würzjoch. Schöne kurvige Straßen zur Morgenstund’  sind genau der richtige Wach- und Launemacher. Beschwingt lassen wir die Gummikühe an der langen Leine das Würzjoch hinauf traben. Ein Bild hier, ein Bild da und wir sind auf der Passhöhe angelangt.
„Schau’ ner hie, anner vo dena is’ aus Fädd!“ höre ich beim Absteigen vom Motorrad. Eine Busreisegruppe auf Fürth ist auch hier oben. Tja, uns Franken trifft man überall.

Passo delle herbe

Nach einer kurzen Zigarettenpause und ein paar Bildern fahren wir weiter zum Furkelpaß. Die Sonne kommt durch den Morgendunst und lacht uns freundlich ins Gesicht. Nur von Norden her schieben sich ein paar Wolken über die Berge. Der Wetterbericht hatte also Recht mit seiner Vorhersage von Regen an der Alpennordseite. Uns auf der Südseite stört das weniger. Wir genießen die Ruhe auf der Straße zum Furkel hinauf. Die Herbstzeit hat schon ihren Reiz. Wir verweilen nur kurz und fahren weiter über Innichen nach Österreich..

Passo dell herbe

Kurz hinter der Grenze wollen wir günstig tanken. 0,999€/Liter Super – das hat man selbst in Österreich schon lange nicht mehr gesehen.  An der Tanke treffen wir auf ein ungarisches Pärchen auf einer Guzzi Carlifornia, das seit einigen Wochen quer durch Europa unterwegs ist. Es gibt also doch noch einige Vielfahrer außer uns.
Da uns die Wolken jetzt etwas zu nah erschei- nen, entschließen wir uns, gleich nach Süden abzubiegen und Kurs ins Friaul zu nehmen. Es ist 12:30 Uhr als wir uns auf den Weg zurück nach Innichen machen.

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Kreuzbergpass - Sappadapass - Sella Valcelda -  Fanna
Wenn die Sonne hinter Wolken verschwindet, merkt man, dass es doch schon Oktober ist: es wird kühl. Also Heizgriffe an.
Über den Kreuzbergpass lässt es sich bei weiten Kurvenradien trefflich um die Kurven düsen. Die paar Autos sind kein störendes Hindernis. Die Schönheit dieser Strecke ist uns beim letzten Mal gar nicht so aufgefallen.
Über den Sappadapass fahren wir ins Friaul.
Auf dem Weg durch die Dörfer hier fällt uns auf, dass einige Orte anscheinend nur aus Antiqui- tätenläden bestehen.

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Den Wolken sind wir ein Stück weit entkommen und bei heiterem Wetter ist die Stimmung auch entsprechend. Die starken Regenfälle vor ein paar Wochen haben auch ihre Spuren hinterlassen. Es gab auf einigen Strecken hier in der Ecke Erdrutsche oder Unterspülung von Straßen.
Eine Umleitung führt uns durch abgelegene Bergdörfer und endet an einer Baustelle. Durchfahrt verboten, aber keine Umleitung. Was tun? Wir fahren auf kleinsten Nebenstraßen und hoffen, dass uns das Nav schon führen wird.

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Doch irgendwann stehen wir an einer Gabelung, an der es eigentlich gar nicht mehr weiter geht. Einheimische Trial-Fahrer geben uns den Tipp, doch einfach durch die Baustelle zu fahren, es geht schon.
Gut, wir haben wieder etwas gelernt: durch Straßensperrschilder in Italien darf man sich nicht aufhalten lassen. Das wird sich in den nächsten Tagen bestätigen. Eine weitere Lektion soll aber noch folgen. So geht es dann über die Sella Valcelda. Wir biegen in Richtung Süden ab, da uns die dunklen Wolken wieder im Nacken sitzen. Nach Tolmezzo geht es recht flott.

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Weiter im Süden finden wir wieder eine dieser Traumstrecken, die weithin unbekannt sind. Von Verzegnis über die Sella Chanzutan nach Andunis reiht sich in flüssiger Folge eine Kurve an die andere. Außer kleinen Störungen durch die eine oder andere Baustellenumleitung treibt es uns beschwingt über Clauzetto bis nach Campone. Ein paar Regentropfen bereiten diesem Hochgenuss keinen Abbruch. Es wird jedoch langsam Zeit, sich nach einem Nachtquartier umzusehen. Es beginnt zu nieseln. Vielleicht gibt es am Lago di Tramonti eine passende Unterkunft.

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Und wieder stoßen wir auf eine Baustelle.  Was haben wir heute gelernt? Genau: Baustellen- sperrungen gibt es nicht. Wir fahren weiter, und tatsächlich: außer dem Ausweichen von größeren Steinen eines Erdrutsches und eines Schotterhügels gibt es für Motorräder keine Probleme. 

Anhand der Spuren waren hier auch schon einige einheimische Motorradfahrer unterwegs.
Die Idee mit der Nacht am See erweist sich als nicht besonders gut.
In dem einzigen Albergo, das nicht gerade besonders einladend wirkt, wollen wir nicht bleiben.


Als nächste größere Ortschaft finden wir Maniago. Es wird schon dunkel, als wir in Fanna an einem Hotel vorbeifahren. „Al Giardino“ klingt gut und hat ein nobles Zimmer zu anständigem Preis.
Die Kühe können wir hinter dem Haus, neben ein paar Youngtimern in einem Carport unterstellen.
Während des Abendessens regnet es dann ein bisschen. Danach wechselt anscheinend die Windrichtung und es wird richtig mild. So beschließen wir den Abend mit ein paar Getränken auf der Terrasse. Zufrieden geht es weit nach Mitternacht in die Betten.

Al Giardino
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