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Sonntag 18.06.2006


Moniga – Idro – Tione - Madonna di Campiglio - Passo Compo Carlo Magno

Das Aufstehen ist für Barney heute noch ein Stück zäher als sonst. Trotzdem schaffen wir es halbwegs zeitig nach einem passablen Frühstück so gegen 10:45 Uhr auf den Kühen zu sitzen und uns auf den Heimweg zu machen. 65,- € kostet das DZ mit Frühstück. Ist ok, doch will man Bares sehen und uns nicht mit Karte bezahlen lassen. Warum streiten?
Wir reihen uns in den dichten Verkehr ein. Da wir nicht die ganze Zeit am See entlang zuckeln wollen, biegen wir zum Lago d’Idro ab. Das haben sich wohl auch einige andere gedacht und so müssen wir uns, um voran zu kommen, dem einheimischen Fahrstil anpassen.
Nachdem wir am See vorbei sind und den direk- ten Weg nach Norden nach Tione einschlagen, wird die Straße leerer und wir können zügig fahren. Reizvoll ist die Strecke nicht, aber so holen wir etwas Zeit auf. Die schwüle Luft ist bei dem höheren Tempo auch erträglich.

Moniga, Hotel du Lac

Nach Madonna di Campiglio wird die Straße wieder etwas kurviger und die Landschaft interessanter. Am  Campo Carlo Magno bleibt Zeit für das Pass-Bild und ein paar Landschaftsaufnahmen. Aber die Zeit läuft uns schon wieder davon.


Passo Compo Carlo Magno - Dimaro – Rumo – Lana - Meran

Also nicht getrödelt und weiter. Durch ein paar weniger bekannte Täler auf verschlungenen Wegen fahren wir nach Norden. Nette Straßen in netter Landschaft. Man kann die Kühe an der langen Leine laufen lassen. Doch schon bald mahnt die Reserveleuchte, sich in den nächsten 80 km Gedanken über eine Tankstelle zu machen. So turnen wir von einer Kurve zur nächsten. Die Strecke sieht auf der Karte gar nicht so lang aus.
Ein Fotostopp mit Zigarettenpause für Barney ist auch wieder fällig.
Ein paar Regentropfen kühlen uns etwas ab. Wir nähern uns Meran. Die Abfahrt hinunter hat ein paar engere Ecken, lässt sich aber ansonsten recht flüssig fahren.
Seit die Reservelampe leuchtet stehen jetzt 80 km auf dem Tacho. Jetzt wird es aber Zeit. Und wieder das leidige Thema „Tanken in Italien am Wochenende“.
Die angefahrene Tankstelle nimmt nur italienische Karten oder Bares. Die letzten kleinen Scheine zusammengekratzt und die Kühe wenigstens halb gefüllt.

Caderzone, südl. Madonna di Campiglio

Es soll in Meran sogar eine offene Tankstelle geben. Welche? Das steht in der Zeitung. Vielen Dank für das Gespräch.


Meran - Jaufenpass - Sterzing - Brenner
Es ist schon wieder Nachmittag, als wir uns auf den Weg zum Jaufenpass machen. Die Strecke von Meran dorthin zieht sich auch immer etwas durch die Ortschaften. Besonders ein Goldwing- fahrer, der sein „Motorrad“ im Schritt-Tempo um die Kurven trägt, als auch zwei Sachsen, die kurzärmlig und kurzhosig um die Kurven zuckeln und dann auf der Geraden kräftig Gas geben, erwecken unseren Unmut. Da gibt es nur eins: vorbei und schauen, dass man weiter kommt. Leider bremsen uns auch hier wieder ein paar Baustellenampeln.

Madonna di Campiglio

Endlich am Jaufenpass angelangt, nehmen wir im Cafe in der 1000m-Kehre ein –verspätetes- Mittagessen ein. Zwei Spezi gleichen den Flüssigkeitshaushalt wieder aus.
So sitzen wir wie „Städler und Waldorf“ aus der Muppet-Show und schauen, was da alles den Pass hinauf und hinunter fährt.
Das nächste mal nehmen wir wie beim Eiskunstlauf Tafeln mit und vergeben Noten Auch für uns wird es jetzt aber Zeit aufzu- brechen, denn es ist bereits 17:00 Uhr.
Bei mäßigem Verkehr wedeln wir durch die Kurven und machen nur kurz das obligatorische „Gipfel-Bild“.
Den Pass hinunter kann man auf flüssig gewundener Strecke zügig fahren. Die Asphalt- qualität lässt bisweilen zwar etwas zu wünschen übrig, aber lieber so als schon wieder eine Baustelle mit Ampel. Sterzing ist schnell passiert. Dann staut es sich schon wieder mal.

Jaufen, 1000m Kehre

Wir nutzen die geringe Breite unserer Fahrzeuge aus und schmuggeln uns am Stau vorbei. Und siehe da, am Ende des fast 5 km Staus ist, richtig geraten! - eine Baustelle mit Ampel! Damit haben wir wieder die Pole- Position und damit bis zum Brenner hinauf freie Fahrt..


Brenner – Insbruck – Gramisch – München - Fürth
Den folgenden Weg kennen unsere Kühe mittlerweile wohl im Schlaf.
Rauf auf die Brenner-Autobahn und runter nach Innsbruck.
An der Mautstation staut es ich ein wenig, aber man lässt uns freundlich nach vorne durchrollen.
Die Straße ist wieder nass und es hängen dunkle Wolken über dem nördlichen Inntal. Aber in unserer Richtung reißt es bereits wieder auf. Also auf nassem Geläuf an Innsbruck vorbei. Kurz vor Zirl wird die Straße auf einen Schlag wieder trocken, wie abgeschnitten.
In Seefeld wie immer tanken und weiter.
Bei Mittenwald werden wir dann doch noch mal kurz und kräftig abgeduscht, aber bis Garmisch sind wir bereits wieder trocken.
Für Ferienende und verlängertes Wochenende ist heute wenig los. Soll uns nur Recht sein.

Jaufen

Auch die AB nach München lässt uns unbehelligt rollen. .Gegen 19:30 Uhr entern wir Barneys Tiefgarage. Schnell die Bilder getauscht und es geht für mich noch die 200 km nach Hause. Auch die A9 ist überraschend leer und ich bin kurz nach 22:00 Uhr daheim..


Fazit
Wieder eine schöne Tour. Unendlich viele Kurven, mehr als hundert Baustellen und was wir vergessen haben, haben wir nicht vermisst.
Die französischen Alpen bis Nizza hinunter – der Col de la Bonette wartet noch - sind für eine weitere Tour vorgemerkt.
Traumhafte Kurvenstrecken findet man auch da, wo man sie eigentlich nicht erwartet. Gerade, wenn man sich etwas abseits der bekannten Vorzeigestrecken bewegt.

Das leidige Zeitproblem ist anscheinend unser ständiger Wegbegleiter So viele schöne Straß- chen und viel zu wenig Zeit. Aber viel mehr als 500 km solcher Kurven- Strecken pro Tag wären dann doch selbst uns zu viel.
Das Jahr 2006 scheint sich zu einem guten Motorradjahr zu entwickeln. Schön.
Nur eines nervt: Die 400 Speed-Kilometer von und nach München lassen das Profil wie Schnee in der Sonne schmelzen. “Viel Autobahn fressen viel Hinterreifen auf“.

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