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Chanas-Vinaros
NACH SÜDEN
Chanas
Vinaros
Almeria
 
 

Sonntag 23.05.2004

08:30 - 10:00: Chanas Hotel
Um 8:30 ist die Nacht für mich vorbei. Archie hantiert schon eine Weile im Bad und im Zimmer herum. Raus aus den Federn! Immer diese Frühaufsteher! Aber wo er Recht hat, hat er Recht, Schließlich liegen noch einige Kilometer vor uns und Frühstück gibt es laut Aushang auch nur bis 9:00. Und das am Sonntag!
Schnell durchs Bad und gleich in die Motorrad- Klamotten. Wir sind ja nicht zum Schaulaufen hier. Das Petit Dejeuner ist nicht besonders peppig, aber nachdem wir beide keine großen Ansprüche an die erste Mahlzeit des Tages stellen, genügt uns das Gebotene völlig.

Chanas

Es gibt zur Freude des C sogar Eier. Allerdings nicht fertig, sondern zum Selberkochen.
Dazu steht ein Eierkochgerät bereit, das irgend- wie an eine Mini-Friteuse erinnert.
Ein Edelstahlbehälter mit Heizschlange und Temperatur-Regler. Die Eier werden in kleine Drahtkörbe gelegt und dann ins heiße Wasser gesenkt.

Wenn man dann ca. 5 Minuten wartet, könnten die Eier fertig sein. So man sie auch erwischt! Denn die vier Holländer vom Nebentisch haben in Unkenntnis der Sachlage doch glatt versucht sich UNSERE Eier unter den Nagel zu reißen.
Schon wieder die mit den NL-Kennzeichen! ;-))
Zusammenpacken, die Mopeds vorfahren, auf- laden und aufsitzen


bei Montelimar

10:00 - 11:30: Start km 20502
Chanas - Montelimar

Über die RN 7 nach Süden. Käffer, Kreis- verkehre, Burgen, Atomkraftwerke, Flussprome- naden und Weinberge. Hier bekommt man alles geboten. Allerdings auch ziemlich viel Feiertags- verkehr.
So hangeln wir uns über Valence bis Montelimar durchs Rhonetal. So richtig in Schwung kommen wir dabei allerdings nicht. Zu viele Ortschaften mit zu vielen unklaren Geschwindigkeitse- schränkungen. Wegen der fast durchgehenden Bebauung weiß man nie, wie schnell man eigent- lich fahren darf. Außerdem sind Oma und Opa mit ihren uralten R4s unterwegs, die entweder schleichen oder plötzliche, nicht vorhersehbare, Fahrmanöver veranstalten.


11:30 - 12:00: Pause Montelimar
Hier werden an einer ESSO-Tankstelle nach geübtem Verfahren die Kühe und die Fahrer ge- füttert, Der Liter Super zu 1,11€, der Liter Cola zu 3,00€.
Wir reparieren Archies Funkgerät, indem wir an meinem Funkgerät die Batterien erneuern.
Wie das funktioniert? Ganz einfach: Immer wenn der C mir einen Spruch rüberlassen wollte, hab ich nur wüstes Gebrumme und Gepfeife vernom- men. Er andererseits hat mich klar und deutlich empfangen.

Nachdem wir seine gesamte Kabelage durchprobiert, aber partout keinen Fehler gefun- den hatten, konnte es nur noch an meiner Kiste liegen. Dabei fiel auf, dass meine Akkus völlig am Ende waren. Das eigenartige dabei ist, dass ich zwar noch senden, aber nicht mehr empfangen konnte, Eigentlich waren wir beide der Meinung, dass Senden einen deutlich höheren Energie- aufwand erfordere als "Zuhören".
Aber man lernt nie aus. Das nächste mal wissen wir wo wir suchen müssen, wenn der Funk nur noch quietscht.


12:00 - 16:45: Montelimar - Barcelona
Nachdem wir genug von der RN 7 haben, stürzen wir uns kurz hinter Montelimar wieder auf der Autobahn ins Getümmel. Dort herrscht reger Reiseverkehr. Zu unserem Glück sind die Staus, einer ist über 5 km lang, auf der Gegenseite.
Halb Paris und halb Lyon scheinen auf dem Heimweg aus dem langen Wochenende zu sein.
Der heftige und kühle Mistral der uns bis jetzt von hinten angeschoben hatte, wird jetzt zum lästigen Seitenwind. Die Böen lassen uns ganz nett eiern.

bei Montpellier

Überall warnen Schilder die Wohnwagenfahrer es etwas langsamer angehen zu lassen, damit sie nicht verblasen werden. Zur Verdeutlichung der Gefahr hängen alle paar Kilometer überdimensionale, rot-weiße Windsäcke am Straßenrand.  Heute prall gefüllt.
Bei Orange biegen wir auf die A9 Richtung Nimes ab,
Kurze Rast zwischen Nimes und Montpellier in der Nähe von Lunel. (13:15- 13:45) Tanken und der übliche Imbiss kurz vor der spanischen Grenze bei Perpignan (14:45 - 15:15). Kaum zu glauben, wir haben schon wieder 300 km abgesessen.

bei Montpellier

An der Grenze sind die Kontrollen wegen der gestrigen Kronprinzen-Hochzeit auch schon wieder vorbei. Die Spanier hatten aus Angst vor Terroranschlägen das Schengener Abkommen für dieses Wochenende außer Kraft gesetzt. Grenz-Stau ist nur auf der Gegenseite. Heute kontrollieren wohl zur Abwechslung mal die Franzosen.
Die nächsten 100km sind wir praktisch alleine unterwegs. Wir bummeln gemütlich mit 120-130 Sachen dahin. Aber je näher wir an Barcelona herankommen desto dichter wird der Verkehr.

Das alleine wäre kein Problem, doch wir sind mit unserem geruhsamen, aber dem Limit entspre- chenden, Tempo fast die Langsamsten und die anderen düsen uns nur so um die Ohren. Es gibt kaum etwas ätzenderes, als wenn 95% der Autos von hinten kommen.
Andauernd muss man aufpassen, dass man nicht über den Haufen gefahren wird. Da hilft nur eines: Mitmachen. Also drehen wir am Gasgriff und fahren mit der Meute. So ca. 150 Sachen laut Tacho sind Pflicht, sonst geht man unter.


16:45 - 17:15: Barcelona Pause
Kurz vor Barcelona kleine Pause. Inzwischen ist es fast schon 17:00 Uhr geworden. Der letzte Tankstopp liegt schon wieder über 190 km zurück. Eigentlich wollte ich in Barcelona kurz Brigitte treffen, die dort übers verlängerte Wochenende mit einer Freundin ist. Aber die Zeit brennt uns etwas auf den Nägeln. Wir haben noch ca. 800 km bis Almeria vor uns, die wir bis morgen Abend schaffen wollen. Von dort geht unsere Fähre hinüber nach Marokko. Also sagen wir mit großem Bedauern den Besuch ab. Schade! Aber bei diesem Verkehr bis zu einem Treffpunkt irgendwo mitten in die Stadt hinein und wieder heraus zu stochern, hätte uns wohl gute drei Stunden gekostet. Wirklich schade!

bei Montpellier

irgendwo vor Barcelona

17:15 - 20:30: Barcelona - Vinaroz 
Wir umgehen Barcelona auf dem Autobahnring. Ich hoffe mal, dass die City schöner ist, als das was wir an der Peripherie zu sehen bekommen.
Nur gestoppt von unzähligen, lästigen Maut- stellen und durch akute Benzin-Not fahren wir vorbei an Taragona bis Amposta. Dort verlassen wir die Autobahn. Wir wollen entlang der Küstenstrasse nach einem Hotel suchen.
Auf dieser Maut-freien Strasse wälzt sich der gesamte Schwerverkehr. Ein Truck am anderen.
Was machen Autobahnen für einen Sinn, wenn sie so teuer sind, dass es sich für die Spediteure offensichtlich rechnet auf der langsamen Land- strasse durch tausende von Dörfern zufahren?


Nach einigen Kilometern finden wir bei Vinaroz eine Art Motel. Mit 70 €, nicht gerade günstig, aber uns reicht’s für heute. 800 km sind wir abgesessen. Kann man leider nicht anders bezeichnen Sch.... Autobahn!
Andererseits müssten wir ohne Strada eine Woche länger Urlaub nehmen, nur um an unser Ziel zu kommen.
Das hat man eben davon, wenn man sich so abgelegene Ferien-Ziele aussucht. Als anstän- diger Pauschal-Tourist setzt man sich einfach in den Flieger.....

bei Barcelona

20:30 - 20:45: Hotel Crystal
Obwohl eigentlich wie ein Motel aufgebaut, mit Auto direkt vor der Tür, beziehen wir ein Zimmer im 1. Stock. Das untere hätte nochmals 10€ mehr gekostet.
Begründung: Direkter Zugang zum Garten (zur Zeit: Baustelle) und direkter Zugang zum Swim- mingpool (zur Zeit: Baustelle...)

21:00 - 22:30: Dinner Vineroz
Das hoteleigene Restaurant ist zur Zeit auch nicht in Betrieb. Vielleicht auch Baustelle.....

Mautstelle bei Amposta

Vinaros Hotel Crystal

Also satteln wir wieder die Mopeds und fahren zurück in den Ort hinein. Nach kurzem Kurven finden wir was. Nicht gerade der Hit, aber man kann ganz nett im Garten vor einen Zelt im 1001- Nächte Look sitzen.
Der Grillteller, oder wie auch immer das auf Spanisch heißen mag, war jeden falls gut UND reichlich. Mit Salat und Getränken drücken wir zufrieden nur 30 € ab.
Wir fahren zurück auf die Bude. Archie versucht vergeblich etwas anderes als Fußball im Fernsehen zu finden und immerhin, es gibt auch Motorboot-Rennen...... (was ihn fast genauso fasziniert)


Ich setze mich auf den Balkon, übertrage den Track des heutigen Tages aus dem GPS in den Palm, bestaune unsere Loopings und Schleifen und setze erfolgreich die neu erworbene Tastatur mit Infrarot-Schnittstelle für den Palm ein. Obwohl ich sehr gut mit der speziellen Graffiti-Schrift zurechtkomme, lässt es sich mit einem Keyboard doch eine ganze Nummer flotter schreiben. Insbesondere die im Deutschen doch recht häufig vorkommenden Umlaute gehen deutlich schneller von der Hand.
Jetzt ist es schon wieder 2:00, ab in die Falle!

Vinaros Hotel Crystall
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