Der Kopf brummt zwar noch ein wenig vom Vor- abend, aber wir beladen die Bikes, verdrücken das nicht so besondere "inclusive" Frühstück und machen uns auf den Weg.
Weiter geht die unterbrochene Runde gegen den Uhrzeigersinn um die Insel herum. Es gibt noch einige hübsche Orte.
Landschaftlich ist die Ostseite eher noch inte- ressanter als der Westen. Die Berge reichen hier direkt ans Wasser.
Eigentlich wollten wir auf dem Rückweg die Fährverbindung von Prinos nach Kavala neh- men, aber ein Blick auf die Uhr und ein anderer auf den fotografierten Fährplan sagt uns, dass, so wir nicht zwei Stunden warten wollen, uns das nicht mehr gelingen wird.

Also steuern wir den Hafen von Thassos an und fahren quasi direkt an Bord der Platitera.

12:15 - 13:00: Fähre Thassos - Keramoti 
Keine besonderen Vorkommnisse. Außer dass es schon wieder tierisch heiß ist. Nur die Möwen sind gierig wie immer und fressen den Pas- sagieren im Flug aus der ausgestreckten Hand. Allerdings begleiten diesesmal nur wenige das Schiff auf seiner halbstündigen Fahrt. Vielleicht machen sie vorsichtshalber irgendwo Siesta, bevor sie gebraten vom Himmel fallen.....
13:00 - 15:30: Keramoti - Nea Kerdilia 
Die Nachmittagssonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Langweilig und schier endlos zieht sich die Staße, 1-2 km landeinwärts, entlang der Küstenlinie dahin.
Vorbei an Kavala und einigen unbedeutende- ren Orten. Zum Glück sind wenigstens ein paar Fahrzeuge unterwegs, die man überholen kann. Ansonsten würde ich glatt einschlafen.
Kurz bevor das dann endgültig passiert, biegen wir zum Strand ab. Eine Kneipe mit Schatten muss her.  Am Ende des Strandes gibt es dann auch eine die griechisch und nicht touristisch-ge-

schniegelt aussieht.
Cola und ein Liter kaltes Aqua Minerale er- wecken unsere Lebensgeister wieder.
Der Wirt spendiert sogar zwei Stücke von einer Art Kuchen. Was genau das ist, läßt sich nicht sagen. War süß, enthielt Kokos und schmeckte mir richtig gut. Dem C leider auch...

15:30 - 18:00: Nea Kerdilia - Nikiti 
Wir raffen uns wieder auf und fahren weiter. Nur ein kleines Stück noch auf der langweiligen Mainroad.
Kurz nach Asprovaltea biegen wird nach Süden auf die Halbinsel Chalkidiki ab.
Von Olymbiada, nein, auch wenn´s fränkisch falsch klingt, die Griechen schreiben das auch mit "B", geht´s in die Berge.
Die Luft wird wieder etwas kühler, die Straßen werden kurviger und enger. Das macht schon mehr Laune.

Auf Wegen, die in unseren Karten nicht vor- handen sind, kommen wir aber richtig in Neochori (Neudorf) an.
Weiter nach Paleochori (Altdorf) gleich 5 km weiter.
Über Megali Panaghia runter ans Meer nach Pirgadikia und weiter bis Aghios Nikolaos.
Der Heilige Nikolaus (=Aghios Nikolaos) bringt uns jetzt 20 Min Schatten, 37 l Sprit, 1 l Öl, zwei Eis und noch eine Zigarettenpause für mich.

Wir machen noch den Hupfer über die "Finger- wurzel" von Sithonia und suchen in Nikiti, dem nächsten Städtchen, nach einer Bleibe.
Nikiti
Wir kreisen 2-3 mal unentschlossen durch den Ferienort und lassen uns dann am Hafen in der Hotel-Taverna "Marina" nieder.
Zimmer zu 30€ mit Air Condition und Balkon.
Der C macht etwas Augenpflege, ich gehe der- weil ein T-Shirt kaufen. Alles was ich an dünner Sommerkleidung dabei habe ist inzwischen rest- und gnadenlos verschwitzt.
Nachdem erst morgen, mit dem orthodoxen Pfingstsamstag, die Sommer-Saison beginnt ha- ben die Touri-Läden natürlich HEUTE noch keine Auswahl erklärt mir einer der Händler, der nichts brauchbares für mich hat.
Zwei Häuser weiter gibt´s was in meiner Größe. 7€, mit "wunderschöner" Griechenland Karte auf dem Bauch.

Abends versumpfen wir in der Kneipe. Thomas, der Wirt, hält es mit Archie bis morgens um halb fünf aus. Sie fachsimpeln über alte Autos.
Ich habe zwei Stunden früher mein Bett laut und deutlich rufen hören. Ich hatte ja auch keinen nachmittäglichen Schönheitsschlaf...