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Donnerstag 28.04.2005

Jerash (JOR) - Krak des Chevaliers (SYR)


Jerash / Gerasa

Heute steht zuerst die Besichtigung der alten Römerstadt Gerasa, von der auch Jerash seinen heutigen Namen hat, auf dem Plan.
Wir lassen das Gepäck auf dem Zimmer und fahren in den Ort hinunter. Bei Tageslicht ist, wie immer, alles relativ einfach zu finden.
Wir erstehen am Haupteingang die Eintritts- karten, latschen kurz durch die Touristen-Läden und setzen uns wieder auf die Motorräder, um erst am oberen Eingang das Ausgrabungsge- lände zu betreten. Die 500m Anmarsch den Berg hinauf schenken wir uns.

Gerasa

Wir stellen die Bikes mit freundlicher Genehmi- gung auf dem Parkplatz der Administration ab, gehen ein paar Treppenstufen hinauf und kom- men direkt auf dem ehemaligen Forum an. Ein schöner, fast kreis- runder Platz mit etwa 100 m Durchmesser, der von Säulen umrahmt ist. Säulen sind überhaupt das auffälligste an Gera- sa. Wohin man auch schaut, Säulen! Überall stehen regelrechte Alleen aus Säulen. Hat was! Hab ich bisher noch nicht gesehen! Obwohl ich schon die meisten nennenswerten griechisch- römischen Altertümer rund ums Mittelmeer besucht habe.
Am gegenüberliegenden Ende des Areals gibt es noch ein gut erhaltenes oder auch gut restau- riertes Amphitheater, das offensichtlich wieder für  Aufführungen genutzt wird.
Oberhalb noch einige schön gelegene Tempel mit, ja richtig, vielen Säulen.
Zu unserem Leidwesen waren auch hier wieder circa 10 Schulklassen der Jahrgangsstufe 4 unterwegs. Schlechtes Timing! Kiddies sind bei überschaubarer Anzahl ganz nett, aber wenn sie

Gerasa

in Kohorten und laut kreischend auftreten hilft nur die Flucht…


Zurück zum Hotel. Zahlen, packen, Kühe satteln.
Start km 41687
Ziel ist die Kreuzfahrer Burg „Krak des Cheva- liers“ im Westen von Syrien, nahe der Nordgren- ze des Libanon.
Von Jerash fahren wir direkt nach Norden zur jordanisch-syrischen Grenze.
In Ramtha Tanken.
An der Bank an der Grenze 66 JD in 87 USD + 4 EUR + 100 Syr. Dinar gewechselt. Die Euro- Münzen wollte er wohl  gerne wieder loswerden.
Die Ausreise-Formalitäten erledigen wir schon fast routiniert. Nur ein einziger Stempel fehlt uns diesesmal, bevor sich das Tor zu den Syrern öffnet. Nur 45 Minuten, fast schon ein Rekord.
Durch das Niemandsland zur Syrian Border.

Police no problem. Dafür Chaos!!! beim Zoll.

Das Triptik ist, obwohl wir es in der Hand halten, angeblich nur einmal gültig. Und wird trotz Be- schwerde beim Gold-betressten Oberzollmeister auch nicht gültiger.
Die wollen die 40 Dollar offensichtlich nochmals kassieren. Die alten Versicherungspapiere da- gegen sind ok.
Nur um das 1. heraus zu finden und 2. das dann zu erledigen und dann 3. für ein paar Stempel noch mal was extra an „Gebühren“ zu bezahlen, das dauert. Zwei Stunden wie beim Buchbinder Wanninger! Zum Glück treffen wir „unsere“ Syrien-erfahrenen RT-Ossis aus Petra wieder, die uns freundlicherweise beim Behörden- Marathon unterstützen. Aber wie gesagt, man muss das als Event betrachten. Alles andere würde nur die Nerven und die Laune ruinieren. Schließlich sind wir zum Vergnügen hier!


Papierkram Papierkram

Bei Da'ara auf die Autobahn nach Damaskus.

Wir pressen uns durch den auch schon dort existierenden Feierabendverkehr wieder aus Damaskus heraus und nehmen dann am Autobahn-Rennen nach Hom teil.
Alle düsen wie die Begasten!  Hier hilft nur mitmachen und ein bisschen schneller sein, sonst fahren sie einem die Packtaschen auch noch von hinten kommend ab.
Lkw, Busse, Pkw, Mopeds, Pferdewagen, Radler und sogar Fußgänger teilen sich die Fahrbahn.

Aber, obwohl gedrängelt und gepresst wird, läuft doch alles ohne Aggression und Starrsinn. Wir haben, obwohl wir nach Tonnage ja fast die kleinsten sind, nie das Gefühl, dass uns die an- deren Fahrer „platt machen“ wollen.
Kurz vor Hims/Hom biegen wir auf die nach Westen führende Autobahn nach Tartus ab.
20 km weiter verlassen wir den Highway zum Krak des Chevaliers. Die Strecke ist zwar nicht so wirklich ausgeschildert, aber ein Hotel, das in der Nähe der Burg liegt, hat seine Werbetafel- Spuren am Straßenrand hinterlassen.


Wir sehen einen super Sonnenuntergang, wir sehen den Krak in der Abenddämmerung, aber was wir nicht sehen, ist ein geöffnetes Hotel.
Wir stochern bereits bei Dunkelheit über win- zigste Sträßchen und finden dann doch ein paar Kilometer weiter das Hotel Franzis. Ein echter Touristen-Bunker.
Wir besichtigen eine wohnungsgroße Suite mit einem geräumigen Wohnzimmer, zwei Schlaf- zimmern, aber nur einem Bad.
Ich feilsche trotz später Stunde um den Preis.
95 USD war das Eröffnungsangebot an der Re- zeption. Wir einigen uns nach kurzem Hin-und- Her auf  75 USD incl. Halbpension.

Krak de Chevaliers

Nicht gerade billig für dieses Land, aber ande- rerseits sind es schöne Zimmer und auch das Dinner konnte man durchaus als solches be- zeichnen. Drei bis fünf Gänge (so genau konnte man das nicht feststellen, da andauernd etwas gebracht und wieder abserviert wurde).
Kurz: Gut und reichlich. Genau das, was sich zwei Motorradfahrer nach 400 km über Land gewünscht haben.
Reichlich überfuttert schnarchen wir nach ein paar Verdauungsschäpschen heute Nacht in ge- trennten Schlafzimmern
Eine Empfehlung an die Küche!
Auch mein Blubber-Magen hat sich dank der Penizillin-Bomben inzwischen wieder eingerenkt!

Hotel Francis
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