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Gavia - Tour 23. - 24. August 2003
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Samstag 23.08.2003
7:45 München Entweder habe ich schlecht geschlafen oder die Vorfreude hat mich aus dem Bett getrieben, jedenfalls bin ich schon auf den Beinen als mein Weckdienst "Jochen Vogel" mich telefonisch aus den Federn kippen will. Allerdings läuft alles weitere so zäh an, dass ich doch mehr auf schlecht geschlafen tippe. Obwohl ich schon fast alles gepackt hatte komme ich mit mehr als 5 Minuten Verspätung aus der Tiefgarage.!
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8:45 München Als erstes probieren wir, ob der neue Funk von Jochen, (ja, ich habe ihn überzeugt!) auch zusammen mit meiner Quetsche kann. Und siehe da, kaum ist der richtige Kanal eingestellt funktioniert es auch schon. Ein Wunder der Technik. Normalerweise muss man sich erst durch hunderterlei Einstellungen kämpfen. Auch das neue Helmset (Lautsprecher, Mikrofon und Kabelage), das ich gestern Nacht zu später Stunde in meinen neuen Helm eingebaut hatte verrichtet anständig seinen Dienst. Die Morgenzigarette ist auch gequalmt, jetzt kann's losgehen.
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9:00 Muc - Garmisch Start km 13181 Auf dem Mittleren Ring ist schon die Hölle los und viele wollen offensichtlich Richtung Süden. Wir müssen zwei Ampelphasen warten, bis wir zur Garmischer Autobahn vorgedrungen sind. Alle drei Spuren sind gut belegt. Erst nach dem Starnberger Dreieck gibt es wieder Luft. Auch an den nächsten Ausfahrten dünnt der Verkehrsstrom aus. Scheinen alle zum Baden zu wollen. Südlich Seeshaupt wird es fast einsam. Naja, zumindest im Vergleich zu vorher. Umso mehr überrascht uns der Stau am Autobahnende in Eschenlohe. Wir brauchen fast 20 Minuten für die restlichen 10 km nach Garmisch. Lauter Sonntagsfahrer und das am Samstag... .9:50 Garmisch Heute geben wir dem McD in Garmisch nochmal eine Chance. Es stehen zwar auch wieder einige Leute in der Schlange, aber diesesmal klappt das deutlich schneller.
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Die Egg/Bacon-Muffins mit Cola runter gespült, ein Zigarettchen geraucht (der Nikotinspiegel ist noch zu niedrig) und schon satteln wir wieder die Hühner....
10:15 Garmisch - Brenner Auch auf der B2 Richtung Innsbruck ist einiges los, aber es läuft ganz flott und die wenigen Schnarcher sind kein Hindernis für eine R 1150 R. Kurz vor der nurmehr virtuell vorhandenen Grenze drängen sich noch einige Autofahrer in die letzte Tankstelle auf deutschem Boden. Warum auch immer, 500 m weiter ist der gleiche Stoff 20 Cent pro Liter günstiger zu haben. In Seefeld kurzer Stopp. Ich erstehe zwei 10-Tage-Vignetten. Dieses mal will ich nicht durch Innsbruck und anschließend die alte Brennerstraße hinauf stochern. Die 4,50 EUR sind mir das wert. Den Zirler-Berg hinunter stinkt es wie immer nach glühenden Bremsen.
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Trotz riesiger Schilder, die mahnen unbedingt den zweiten Gang einzulegen, fühlen sich die wenigsten Flachlandbewohner davon betroffen. Unten kühlt so ein "Spezialist'' seine qualmenden Scheiben mit einem Strahl aus der Mineralwasser Flasche. Von solchen Typen leben hier in der Gegend einige Werkstätten richtig gut. An der Brenner-Mautstelle stauen wir uns 10 Minuten, bevor wir unseren Zwangsbeitrag von 8 EUR pro Bike entrichten dürfen. Dafür bekommen wir dann auch als Extra eine 10 km lange Baustelle ohne Aufpreis geboten.
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11:30 Brenner Tanken An der Ausfahrt "Brennersee" verlassen wir das Elend. Wir wollen auch unsere Tanks noch mit dem günstigen Sprit füllen. Die Treibstoffpreise in Italien sind genauso hoch wie in Deutschland. (Eigentlich müsste man ja sagen: Die Treibstoffpreise in Deutschland sind inzwischen genauso hoch wie in Italien...) Und weil die Motoren grad stehen, machen wir noch ein kleines Päuschen.!
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12:00 Brenner - Penser Joch Weil uns die Auto-Schleich-Bahn so frustriert hatte, beschließen wir auf der mautfreien Landstrasse nach Sterzing hinunter zu fahren. Ein weiser Entschluss, wie wir sehen können! Die Autostrada nebendran ist zum Parkplatz mutiert. Dort bewegt sich nichts mehr. Da der Stau wohl in den Verkehrsmeldungen enthalten war, ist auch auf der Landstrasse reger Verkehr. Unten in Sterzing ist vor der idiotischen Ampel ein ca. 3 km langer Stau. Zum Glück sitzen wir auf einem Motorrad. Mit dem Wohnmobil bin ich hier bei 30°C schon mal in der Warteschlange verfault. Nachdem diese Hürde genommen ist gibt es eine Genußstrecke! Wir sind am Fuß des Penserjoch-Passes angekommen. Heute ist auch kein Radrennen wie vor 14 Tagen und wir haben die Strasse für uns alleine.
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Fast jedenfalls, ein paar Wahnsinnige strampeln auch heute auf ihren Velos mit verbissenem Gesicht den Berg hinauf. Ein paar Wohnmobile noch, das war's an nennenswerten Hindernissen. Ansonsten stimmt hier der BMW-Slogan "Freude am Fahren" voll und ganz! Das sind die Kurven-Sträßchen, wegen denen wir 200 öde Kilometer Anfahrt auf uns genommen haben. Das ist die Mischung aus Wedeln und Riesenslalom die auch beim Skifahren den größten Spaß macht. Das ist Motorradfahren mit Hochgenuß! 12;45 Penser Joch Pause Oben auf der Passhöhe machen wir Pause. Tief durchatmen. Der Puls muss erst mal wieder auf Normalniveau zurück. Heute ist auch die Aussicht ganz gut. Seit die Superhitze der letzten Wochen vorbei ist, ist auch der Dunst in der Luft wieder zurück gegangen. Ein Foto links. ein Foto rechts und ein kleiner Ratsch mit einem älteren Ehepaar das mit einer GS unterwegs ist.
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13:15 Penser Joch - Ritten Auch die Südseite macht richtig Laune. Oben gibt es noch ein paar Ecken in der Trasse, aber der Rest schlängelt sich äußerst angenehm das Tal entlang. Ca 20 km vor Bozen biegen wir links nach Osten zum Riten ab. Jetzt wird es enger und steiler. Also zwei, drei Gänge runterschalten und etwas behutsamer um die einspurigen Biegungen durch den Wald gezirkelt. Nach einigem Auf und Ab sind wir endlich oben. Jetzt schrillt die Fotografen-Motiv-Klingel! Akuter Kitsch-Postkarten-Alarm! Vor uns Holz-umzäunte Wiesen mit den berühmten, glücklichen, gelb-braunen, Glocken-bimmelnden Kühen.
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Daneben herausgeputzte, Blumen überladene südtiroler Bauernhäuser. Dahinter die frisch gestrichene, weiß leuchtende Dorfkirche und im Hintergrund das imposante Panorama der Dolomiten. Rechts der Grat mit den Nadeln des Rosengarten, in der Mitte der Klotz des Schlern und links, weiter zurück, wohl die Spitze des Langkofel. Einfach umwerfend! Kein Wunder, dass die Nordlichter hier in Scharen einfallen. Es ist einer dieser Plätze, an denen man bei einer guten Flasche Wein auf den Sonnenuntergang warten möchte..... Nach ein paar Minuten reißen wir uns los. Der Magen knurrt.
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14.15 Ritten Pause Wir fahren an ein paar Wirtschaften vorbei, bis wir eine finden, die so aussieht, als ob es auch nach 14:00 noch was Warmes zum Essen gäbe. Leider haben wir Pech. Um aber nicht sinnlos in der Gegend herum zu suchen, beschließen wir, uns mit dem noch verfügbaren Toast zu begnügen und dafür später das Abendessen eben um einen Gang zu erweitern. Man muss auf Reisen einfach etwas flexibel sein. Der georderte Bauerntoast entpuppt sich zur angenehmen Überraschung als heißes Vinschgerl, gefüllt mit Speck, Käse, Zwiebeln und etwas Senf (3,10). Einen Spezi (3,10) dazu und der Magen ist wieder zufrieden. Und freut es den Bauch, so freut es mich auch! Nur ungern verlassen wir die gemütliche Terrasse wieder. Hier gibt es Orte, die einem die Entscheidung zwischen Fahren und Bleiben schwer machen.
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15:00 Ritten - Aldino Und weil ich damals zu faul war noch was zu schreiben, gibt´s ab jetzt nur noch Route.... Lengstein -> Kollmatin -> SS12 -> Blumau ->Tiers -> Nigerpass -> Karerpass -> Welschnofen 241 -> Birchabruck 620 -> Deutschnofen -> Aldino 17:30 Aldino Pause Zwei Spezi (a 3,40) und Apfelstrudel mit Vanille-Eis (a 3,20) 18:00 Aldino - Cles Von Aldino den Berg hinunter über Montan nach Auer. Unten quer durchs Tal nach Tramin. Durch Apfelplantagen, Apfelplantagen und Apfelplantagen vorbei am gleichnamigen See nach Kaltern. Eigentlich sollte es hier eine Abkürzung zum Mendelpass geben, aber es ist nichts ausgeschildert. Also weiter bis Eppan und dann mit Genuss und Laune den Mendelpass hinauf.
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19:00 Cles Dinner Nach dem Duschen und dem Anlegen von "Zivil" machen wir uns auf dle Suche nach einem Ristorante. Gar nicht so einfach! Die von Jochen präferierte Pizza ist wegen Überfüllung geschlossen, die anderen Lokalitäten sind Bars und Vinotheken, die nur Snacks anbieten. Nichts, was den Appetit von zwei gestandenen Mannsbildern nach 400 km auf dem Motorrad stillen könnte. Also gehen wir nach einer kleinen Stadtrunde zurück in unser Albergo um zu sehen, ob das Rlstorante so gut ist, wie die Zimmer versprechen. Wir setzen uns auf die hinter dem Hotel liegende Terrasse. Hier ist es absolut ruhig und richtig gemütlich. Nur zwei andere Hausgäste sitzen an einem anderen Tisch. Wir bestellen als Primo piatto die obligatorischen Nudeln. Jochen mit ??, ich "al arrabiata". Als Secondo ?? Während wir essen, plauschen wir richtig nett mit dem vorher so spröde wirkenden Wirt. Vielleicht war er auch nur etwas verschnupft, weil wir um den Zimmerpreis gefeilscht hatten. Zum Nachtisch gönnen wir uns noch Joghourt con frutti di bosco und Tiramisu. Ein paar Schoppen Roten meinerseits und einigen Spezis auf Jochens Seite später beenden wir unseren Ratsch. Wir wollen ja nicht versumpfen....obwohl die Gelegenheit gut wäre!
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